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Finanz-Futures Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Rohstoff-Futures Nächster Begriff: Zins-Futures

Ein vielseitiges und liquides Instrument, das sowohl zur Absicherung als auch zur Spekulation eingesetzt werden kann

Finanz-Futures sind standardisierte Terminkontrakte, die an Börsen gehandelt werden und es den Vertragsparteien ermöglichen, einen finanziellen Vermögenswert zu einem festgelegten Preis und zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Finanzinstrumente dienen sowohl der Spekulation als auch der Absicherung (Hedging) gegen Preisänderungen. Im Unterschied zu Optionen, bei denen der Käufer das Recht, aber nicht die Verpflichtung hat, den Vermögenswert zu erwerben oder zu verkaufen, sind Futures-Verträge verbindlich, was bedeutet, dass beide Vertragsparteien ihre Verpflichtungen zum Fälligkeitsdatum erfüllen müssen.

Merkmale von Finanz-Futures

Finanz-Futures unterscheiden sich durch ihre standardisierten Vertragsmerkmale und ihren Einsatz in verschiedenen Märkten. Hier sind einige der wichtigsten Merkmale:

  1. Standardisierung: Die Kontrakte sind in Bezug auf Menge, Qualität und Lieferdatum standardisiert. Das bedeutet, dass die Bedingungen des Vertrags, wie zum Beispiel die Größe des Kontrakts und das Lieferdatum, bereits festgelegt sind.

  2. Zentraler Handel: Finanz-Futures werden an organisierten Börsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) oder der Eurex gehandelt, was Transparenz und Liquidität gewährleistet.

  3. Marginanforderungen: Um einen Finanz-Futures-Kontrakt zu eröffnen, müssen beide Parteien eine Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegen. Diese dient als Sicherheit für die Vertragserfüllung und wird bei Marktschwankungen angepasst (Nachschusspflicht).

  4. Verfallstermin: Jeder Futures-Kontrakt hat ein festgelegtes Fälligkeitsdatum. Am Verfallstag müssen die Kontraktparteien entweder die Ware physisch liefern (bei Rohstoff-Futures) oder die Differenz in bar ausgleichen (bei Finanz-Futures).

Arten von Finanz-Futures

Es gibt verschiedene Arten von Finanz-Futures, die sich nach den zugrunde liegenden Vermögenswerten unterscheiden:

  1. Aktienindex-Futures: Diese Futures beziehen sich auf Aktienindizes wie den S&P 500, den DAX oder den FTSE 100. Sie dienen dazu, sich gegen Marktschwankungen abzusichern oder auf zukünftige Bewegungen des gesamten Aktienmarktes zu spekulieren.

  2. Zins-Futures: Zins-Futures basieren auf Anleihen oder anderen zinstragenden Wertpapieren, wie Staatsanleihen oder Schatzwechseln. Diese Futures werden verwendet, um das Risiko von Zinsänderungen zu steuern, insbesondere bei großen Finanztransaktionen oder in der Vermögensverwaltung.

  3. Währungs-Futures: Diese Futures beziehen sich auf den Wechselkurs zwischen zwei Währungen, wie dem Euro und dem US-Dollar. Sie werden sowohl von Unternehmen als auch von Spekulanten genutzt, um sich gegen Währungsschwankungen abzusichern oder von ihnen zu profitieren.

  4. Rohstoff-Futures: Obwohl sie nicht direkt als Finanz-Futures klassifiziert werden, beinhalten viele Futures Märkte, die sich auf Rohstoffe wie Gold, Öl oder Agrarprodukte beziehen. Diese Märkte spielen eine wichtige Rolle für Unternehmen und Investoren, die Risiken im Zusammenhang mit Preisschwankungen bei Rohstoffen absichern möchten.

Nutzen von Finanz-Futures

Finanz-Futures bieten sowohl Anlegern als auch Unternehmen mehrere Vorteile:

  1. Absicherung (Hedging): Unternehmen und Investoren nutzen Finanz-Futures, um sich gegen zukünftige Preisschwankungen von Vermögenswerten abzusichern. Beispielsweise kann ein Unternehmen, das in naher Zukunft Zahlungen in einer fremden Währung erwartet, Währungs-Futures kaufen, um sich gegen unerwartete Wechselkursschwankungen abzusichern.

  2. Spekulation: Anleger, die auf Preisbewegungen von Aktienindizes, Zinsen oder Währungen setzen, nutzen Finanz-Futures als Spekulationsinstrument. Mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz (durch Margins) können sie große Positionen eingehen und von Marktbewegungen profitieren.

  3. Arbitrage: Arbitrageure nutzen die Preisunterschiede zwischen dem Kassamarkt und dem Futures-Markt aus. Sie kaufen oder verkaufen den zugrunde liegenden Vermögenswert am Kassamarkt und sichern die Position durch den Verkauf oder Kauf von Futures, um risikofreie Gewinne zu erzielen.

  4. Liquidität und Transparenz: Da Finanz-Futures an zentralen Börsen gehandelt werden, bieten sie hohe Liquidität und Transparenz. Dies ermöglicht es den Marktteilnehmern, Positionen schnell einzugehen oder zu beenden, und gewährleistet einen fairen Preisbildungsprozess.

Risiken von Finanz-Futures

Trotz ihrer Vorteile bergen Finanz-Futures auch erhebliche Risiken, die berücksichtigt werden müssen:

  1. Hebelwirkung: Der Einsatz von Margins ermöglicht es, mit einem Bruchteil des eigentlichen Vertragswerts zu handeln. Während dies potenziell hohe Gewinne bietet, erhöht es auch das Risiko erheblicher Verluste, da bereits kleine Marktbewegungen große Auswirkungen auf die Position haben können.

  2. Verpflichtung zur Erfüllung: Da es sich bei Futures um verbindliche Verträge handelt, müssen sowohl Käufer als auch Verkäufer ihre Verpflichtungen erfüllen. Dies kann zu Verlusten führen, wenn sich die Marktentwicklung gegen die Position des Händlers richtet.

  3. Marktrisiko: Wie bei jedem anderen Finanzinstrument unterliegen auch Finanz-Futures dem Risiko von Marktschwankungen. Unvorhersehbare Ereignisse, politische Entwicklungen oder wirtschaftliche Schocks können zu erheblichen Preisbewegungen führen, die die Position des Investors negativ beeinflussen.

  4. Nachschusspflicht: Wenn der Markt sich gegen die Position eines Händlers bewegt, kann der Broker zusätzliche Margin-Zahlungen (Nachschusspflicht) verlangen, um die Verluste auszugleichen. Dies kann die Liquidität des Händlers erheblich belasten.

Beispiele für die Anwendung von Finanz-Futures

  1. Hedging bei Währungsrisiken: Ein europäisches Unternehmen, das in einem Jahr eine Zahlung in US-Dollar erwartet, kann Währungs-Futures nutzen, um den zukünftigen Wechselkurs festzulegen. Dadurch wird das Risiko, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar aufwertet und das Unternehmen weniger Dollar erhält, verringert.

  2. Spekulation auf Zinssätze: Ein Investor, der erwartet, dass die Zinssätze in den nächsten Monaten steigen, kann Zins-Futures verkaufen, um von steigenden Zinsen zu profitieren. Sollte der Markt den Erwartungen entsprechen, kann der Investor durch den Verkauf von Futures auf steigende Zinssätze Gewinne erzielen.

  3. Arbitrage bei Aktienindex-Futures: Wenn ein Aktienindex-Future unter seinem fairen Wert gehandelt wird, kann ein Arbitrageur den Future kaufen und gleichzeitig die entsprechenden Aktien am Kassamarkt verkaufen, um von der Preisdifferenz zu profitieren, bis sich die Preise angleichen.

Fazit

Finanz-Futures sind vielseitige und liquide Instrumente, die sowohl zur Absicherung als auch zur Spekulation eingesetzt werden können. Sie bieten die Möglichkeit, sich gegen Preisschwankungen abzusichern oder von Marktbewegungen zu profitieren, bergen jedoch auch erhebliche Risiken aufgrund der Hebelwirkung und der Verpflichtung zur Vertragserfüllung. Um Finanz-Futures erfolgreich einzusetzen, müssen Marktteilnehmer die Funktionsweise, Vorteile und Risiken dieser Kontrakte verstehen und ihre Handelsstrategien sorgfältig planen.