Festgeldkonto Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Tagesgeldkonto Nächster Begriff: Prämiensparkonto
Eine sichere und planbare Möglichkeit, Geld anzulegen, insbesondere für Anleger, die Wert auf Stabilität und garantierte Zinsen legen
Ein Festgeldkonto ist eine sichere und planbare Form der Geldanlage, bei der eine feste Summe über einen bestimmten Zeitraum zu einem garantierten Zinssatz angelegt wird. Im Gegensatz zu einem Tagesgeldkonto, bei dem das Guthaben jederzeit verfügbar ist, kann das Geld auf einem Festgeldkonto erst nach Ablauf der vereinbarten Laufzeit abgehoben werden. Aufgrund der festen Verzinsung eignet sich diese Anlageform besonders für konservative Sparer, die eine sichere und kalkulierbare Rendite ohne Kursrisiken bevorzugen.
Merkmale eines Festgeldkontos
Ein Festgeldkonto weist mehrere charakteristische Eigenschaften auf:
- Feste Laufzeit: Das Kapital wird für einen vorab festgelegten Zeitraum angelegt, z. B. 3 Monate bis 10 Jahre.
- Garantierte Verzinsung: Der Zinssatz bleibt während der gesamten Laufzeit unverändert, unabhängig von Marktschwankungen.
- Keine tägliche Verfügbarkeit: Während der Laufzeit kann das Geld in der Regel nicht vorzeitig abgehoben werden, es sei denn, es wird eine vorzeitige Kündigungsklausel vereinbart.
- Hohe Sicherheit: Festgeldkonten sind durch gesetzliche Einlagensicherungssysteme (bis 100.000 € pro Kunde und Bank innerhalb der EU) geschützt.
- Mindesteinlage: Viele Banken setzen eine Mindestanlagesumme fest, die je nach Institut zwischen 500 € und 10.000 € liegen kann.
Funktionsweise eines Festgeldkontos
- Eröffnung: Der Anleger eröffnet ein Festgeldkonto bei einer Bank und überweist den gewünschten Anlagebetrag. Oft wird dafür ein Referenzkonto benötigt, meist ein Girokonto.
- Festlegung der Laufzeit: Die Bank und der Anleger vereinbaren eine Laufzeit, die zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren liegen kann.
- Garantierte Zinszahlung: Während der Laufzeit erhält der Anleger feste Zinsen, die entweder am Ende der Laufzeit oder jährlich gutgeschrieben werden.
- Fälligkeit und Auszahlung: Nach Ablauf der Laufzeit wird das Kapital samt Zinsen auf das Referenzkonto ausgezahlt oder erneut angelegt (bei automatischer Verlängerung).
Beispiel für eine Festgeldanlage
Ein Anleger investiert 10.000 € auf einem Festgeldkonto mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einem festen Zinssatz von 2,5 % pro Jahr.
Jahr | Kapital zu Beginn | Jahreszins (2,5 %) | Kapital am Jahresende |
---|---|---|---|
1 | 10.000 € | 250 € | 10.250 € |
2 | 10.250 € | 256,25 € | 10.506,25 € |
3 | 10.506,25 € | 262,66 € | 10.768,91 € |
Falls der Anleger die Zinsen nicht jährlich ausgezahlt bekommt, sondern reinvestiert (Zinseszins-Effekt), steigt die Gesamtrendite weiter.
Unterschiede zwischen Festgeldkonto, Tagesgeldkonto und Girokonto
Merkmal | Festgeldkonto | Tagesgeldkonto | Girokonto |
---|---|---|---|
Verfügbarkeit | Erst nach Laufzeitende | Jederzeit | Jederzeit |
Verzinsung | Feste Verzinsung | Variable Verzinsung | Keine oder sehr niedrige Verzinsung |
Sicherheit | Sehr hoch (Einlagensicherung) | Hoch (Einlagensicherung) | Hoch (Einlagensicherung) |
Laufzeit | Festgelegt (z. B. 3 Monate bis 10 Jahre) | Keine feste Laufzeit | Keine feste Laufzeit |
Nutzung | Kapitalanlage | Kurzfristige Geldanlage | Zahlungsverkehr |
Vorteile eines Festgeldkontos
- Planbare Rendite: Durch den festen Zinssatz kann der Anleger genau kalkulieren, wie viel Ertrag er erhält.
- Höhere Zinsen als Tagesgeld: Da das Kapital über eine bestimmte Zeit gebunden ist, bieten Festgeldkonten oft bessere Zinsen als Tagesgeldkonten.
- Keine Marktschwankungen: Im Gegensatz zu Aktien oder Fonds gibt es kein Kursrisiko.
- Hohe Sicherheit: Durch die gesetzliche Einlagensicherung sind Beträge bis 100.000 € (pro Kunde und Bank) abgesichert.
Nachteile eines Festgeldkontos
- Eingeschränkte Verfügbarkeit: Während der Laufzeit kann das Geld nicht abgehoben werden, was die Flexibilität einschränkt.
- Zinsänderungsrisiko: Wenn die Marktzinsen während der Laufzeit steigen, profitiert der Anleger nicht davon.
- Inflationsrisiko: Falls die Inflationsrate höher ist als der Zinssatz, verliert das angelegte Geld real an Kaufkraft.
Wann lohnt sich ein Festgeldkonto?
Ein Festgeldkonto eignet sich besonders für Anleger, die:
- Eine sichere und garantierte Rendite ohne Kursschwankungen suchen.
- Ihr Kapital für eine bestimmte Zeit nicht benötigen.
- Höhere Zinsen als beim Tagesgeld erhalten möchten.
- Kein Risiko mit Aktien, Anleihen oder anderen volatilen Anlagen eingehen wollen.
Fazit
Ein Festgeldkonto ist eine sichere und planbare Möglichkeit, Geld anzulegen, insbesondere für Anleger, die Wert auf Stabilität und garantierte Zinsen legen. Während es höhere Zinsen als Tagesgeld oder Girokonten bietet, ist die eingeschränkte Verfügbarkeit der größte Nachteil. Wer langfristig sparen und dabei keine Risiken eingehen möchte, findet im Festgeld eine sinnvolle Ergänzung zur eigenen Finanzstrategie.