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Fazilität Börsenlexikon Vorheriger Begriff: FAZ Index Nächster Begriff: FCM

Welche Bedeutung haben die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität für das Bankensystem?

Unter Fazilität wird die Möglichkeit verstanden kurzfristige Kredite von einer Bank zu erhalten bzw. bei dieser eine kurzfristige Geldanlage zu tätigen. Von besonderer Bedeutung ist die Fazilität, welche die Europäische Zentralbank den angeschlossen Geschäftsbanken anbietet. Dabei wird zwischen der Fazilität zur Spitzenrefinanzierung und der Einlagefazilität unterschieden. Der Zinssatz zur Spitzenrefinanzierungsfazilität gehört zu den wichtigsten Leitzinsen der EZB. Zu diesem Zinssatz können Geschäftsbanken über kurze Zeit Geld von der Zentralbank leihen. Geschäftsbanken versorgen sich auch untereinander mit kurzfristigen Krediten. Da sie untereinander kaum höhere Zinsen verlangen würden als die EZB, stellt der Zinssatz zur Spitzenrefinanzierungsfazilität eine Obergrenze für Geldmarktzinsen dar. Mit Hilfe der Fazilität zur Spitzenrefinanzierung wird eine bestimmte Liquidität der Geschäftsbanken gesichert. So kann beispielsweise die gesetzliche Mindestreserve besser eingehalten werden. Auch der Zins zur Einlagefazilität gehört zu den wichtigen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank. Zu diesem Zinssatz können Geschäftsbanken Geld, welches nicht benötigt wird, bei der EZB kurzfristig anlegen. Da auch Geschäftsbanken untereinander Liquidität verleihen bzw. anlegen, stellt der Zins zur Fazilität für die kurzfristige Einlage die Untergrenze für Geldmarktzinsen dar. Schließlich würde keine Geschäftsbank Geld bei einer anderen anlegen, wenn sie bei der EZB dies zu einem höheren Zinssatz tun könnte. Mit Hilfe der Einlagefazilität soll kurzfristige überschüssige Liquidität vermieden werden. Stattdessen können die Banken diese zu einem bestimmten Zinssatz anlegen. Die Entscheidung über die Zinssätze zur Fazilität für die Spitzenrefinanzierung und für die kurzfristige Einlage sind für die Geldmärkte von großer Bedeutung. Durch diese Zinssätze entscheidet die EZB, wie viel Liquidität sie den Banken zu welchen Preis zur Verfügung stellt.