Erträgnisaufstellung Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Verwahrgebühren Nächster Begriff: Überweisungsgebühren
Ein unverzichtbares Dokument für jeden Anleger
Die Erträgnisaufstellung ist ein wesentliches Dokument im Bereich der Kapitalanlagen und des Steuerwesens. Sie bietet eine detaillierte Übersicht über die Erträge, die aus Kapitalanlagen innerhalb eines bestimmten Zeitraums erzielt wurden. Dieses Dokument ist für Anleger und Steuerbehörden von großer Bedeutung, da es die Grundlage für die Besteuerung von Kapitalerträgen bildet.
Definition und Zweck
Eine Erträgnisaufstellung, auch Erträgnisaufstellung oder Steuerbescheinigung genannt, ist eine detaillierte Auflistung aller erzielten Kapitalerträge und der darauf einbehaltenen Steuern. Diese Aufstellung wird in der Regel von Banken, Investmentgesellschaften oder anderen Finanzinstituten erstellt und an die Anleger ausgegeben.
Der Hauptzweck der Erträgnisaufstellung ist es, eine transparente und nachvollziehbare Übersicht über alle erzielten Erträge zu bieten, um die korrekte Besteuerung dieser Erträge sicherzustellen. Sie dient sowohl als Informationsquelle für den Anleger als auch als Nachweis gegenüber den Steuerbehörden.
Inhalt einer Erträgnisaufstellung
Eine typische Erträgnisaufstellung enthält verschiedene Informationen, die je nach Finanzinstitut und spezifischer Situation variieren können. Zu den häufigsten Bestandteilen gehören:
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Persönliche Daten des Anlegers: Name, Adresse und Steueridentifikationsnummer des Anlegers.
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Angaben zum Finanzinstitut: Name und Adresse der Bank oder des Investmenthauses, das die Erträgnisaufstellung ausgestellt hat.
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Ertragsarten:
- Zinsen: Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren, Sparbüchern, Tagesgeldkonten usw.
- Dividenden: Ausschüttungen von Aktiengesellschaften an ihre Aktionäre.
- Veräußerungsgewinne/-verluste: Gewinne oder Verluste aus dem Verkauf von Wertpapieren.
- Ausschüttungen von Fonds: Erträge aus Investmentfonds, einschließlich Thesaurierungsfonds, die ihre Erträge nicht ausschütten, sondern wieder anlegen.
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Einbehaltene Steuern:
- Kapitalertragsteuer: Die Steuer, die auf die Kapitalerträge erhoben wird.
- Solidaritätszuschlag: Ein zusätzlicher Prozentsatz auf die Kapitalertragsteuer.
- Kirchensteuer: Wenn der Anleger kirchensteuerpflichtig ist, wird diese ebenfalls ausgewiesen.
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Weitere Informationen: Angaben zu Verlustverrechnungstöpfen, anrechenbare ausländische Quellensteuern und ähnliche Details.
Bedeutung für die Steuererklärung
Die Erträgnisaufstellung ist für die Erstellung der jährlichen Steuererklärung des Anlegers von entscheidender Bedeutung. Die dort aufgeführten Erträge und die einbehaltenen Steuern müssen in der Steuererklärung angegeben werden, um sicherzustellen, dass die korrekten Steuerbeträge gezahlt oder zurückerstattet werden. Besonders wichtig ist dies in Ländern mit Abgeltungsteuer, wie in Deutschland, wo Kapitalerträge grundsätzlich einer festen Steuer unterliegen, aber bestimmte Freibeträge und Verlustverrechnungen berücksichtigt werden müssen.
Beispiel
Ein Anleger hat im Jahr 2023 verschiedene Kapitalerträge erzielt:
- Zinsen aus einem Tagesgeldkonto: 150 €
- Dividenden aus Aktien: 500 €
- Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Aktien: 1.000 €
- Kapitalertragsteuer: 262,50 €
- Solidaritätszuschlag: 14,44 €
- Kirchensteuer: 23,63 €
Die Erträgnisaufstellung würde diese Erträge und die darauf entfallenden Steuern detailliert auflisten, sodass der Anleger diese Angaben in seiner Steuererklärung machen kann.
Fazit
Die Erträgnisaufstellung ist ein unverzichtbares Dokument für jeden Anleger. Sie bietet eine umfassende Übersicht über alle erzielten Kapitalerträge und die darauf erhobenen Steuern, erleichtert die Erstellung der Steuererklärung und sorgt dafür, dass alle steuerlichen Verpflichtungen korrekt erfüllt werden. Anleger sollten sicherstellen, dass sie ihre Erträgnisaufstellungen sorgfältig aufbewahren und bei der Steuererklärung genau berücksichtigen.