Dow Jones Index Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Dow Jones Average Nächster Begriff: Dow Theorie

Was ist der Dow Jones Index?

Mit dem Dow Jones Index ist meist der Dow Jones Industrial Average (DJIA) gemeint. Dieser gehört zu den wichtigsten Aktienindizes der Welt. Er bündelt die 30 bedeutendsten US-amerikanischen Industrieunternehmen, welche an der New York Stock Exchange (NYSE) gehandelt werden. Neben dem Dow Jones Industrial Average gibt es noch weitere Dow Jones Indizes, die ebenfalls von Dow Jones Indexes, einem Joint Venture der CME Group und des Dow Jones Verlages, veröffentlicht werden.

Wie setzt sich der Dow Jones Index zusammen?

Die Zusammensetzung des Dow Jones Index beruht nicht auf objektiven Kriterien, sondern wird von einer internen Kommission entschieden. Die Gewichtung der Aktien erfolgt anhand der Aktiennennwerte ohne die Berücksichtigung von Marktkapitalisierung oder Handelsvolumen. Berechnet wird der Dow Jones Index als Kursindex, Ausschüttungen oder Bezugsrechte fließen also nicht mit in die Indexberechnung ein. 

Wie berechnet sich der Dow Jones?

Bei der Berechnung des Dow Jones werden die aktuellen Kurse der 30 Aktien addiert und durch einen flexiblen Divisor geteilt. Der Dow Divisor gilt als Korrekturwert, der Aktiensplits und Änderungen in der Indexzusammensetzung berücksichtigt. Außerdem erlaubt der Dow Divisor es, den Dow Jones über einen längeren Zeitraum zuverlässig zu vergleichen. Durch Aktiensplits verändert sich der Durchschnittspreis einer Aktie, aber nicht deren Investitionswert und der Divisor soll diese Veränderungen auffangen.

Wann handelt Dow Jones?

Der Dow Jones Index wird regelmäßig zu den Handelszeiten der New Yorker Börse zwischen 9:00 und 16:00 Ortszeit (15:30 Uhr und 22:00 MEZ) aktuell berechnet.

Geschichte des Dow Jones Index

Im Jahr 1884 wurde der Dow Jones von Gründern der Börsenzeitung The Wall Street Journal und des Unternehmens Dow Jones gegründet. Man wollte die Entwicklung des US-Aktienmarktes messen.

Bei der Gründung am 03.07.1884 waren 9 Eisenbahngesellschaften, eine Dampfschifffahrtsgesellschaft und ein heute noch existierendes Geldtransferunternehmen vertreten. Sie bildeten den Vorgänger des heutigen Dow Jones, den Dow Jones Average (DJA). Dieser wurde jedoch bereits 1896 umgewandelt in den Dow Jones Railroad Average (DJRA), nachdem die Dampfschiff- und Geldtransfergesellschaft ausgeschieden waren.

Das Wall Street Journal präsentiert am 26. Mai 1896 erstmals den Dow Jones Industrial Average (DJIA). Dieser Index repräsentierte nun auch die Industrie, indem 12 der größten US Aktien Unternehmen gelistet waren.

Aus der Anfangszeit ist nur noch der Mischkonzern General Electric heutzutage vertreten. Zum einen sind viele neue Unternehmen dazu gekommen, zum Anderen wurden ehemalige Unternehmen durch Übernahmen oder Ähnliches aus dem DJIA entfernt.

Welche Unternehmen sind im Dow Jones?

Die heute gelisteten Unternehmen gehören zu den 30 wichtigsten Aktienunternehmen der US-Börse. Dabei sind unterschiedlichste Firmen aus einem breiten Spektrum vertreten, wie zum Beispiel (Stand Juli 2020):

  1. Apple Inc. und Microsoft aus der Technologiebranche
  2. Merck aus der Chemiebranche
  3. Johnsons&Johnson aus der Pharmabranche
  4. Visa, JPMorgan aus der Bankenbranche
  5. Travelers aus Versicherungsbranche
  6. Nike aus der Sportartikelbranche
  7. Boeing aus der Maschinenbaubranche
  8. Walmart, Procter& Gamble aus der Konsumgüterbranche
  9. McDonalds aus der Lebensmittelbranche

Was ist der Unterschied zwischen Dow Jones, Nasdaq und S&P500?

Amerikanische Marktteilnehmer unterscheiden üblicherweise drei Indizes: Dow Jones Industrial Average, Nasdaq und S&P500. Alle drei Börsenindizes korrelieren stark miteinander, da sie zwar unterschiedlich berechnet werden, jedoch teilweise den gleichen Firmen folgen und sowohl den gleichen Geschäftszyklen sowie konjunkturellen Schwankungen unterliegen bzw. ökonomischen Faktoren ausgesetzt sind.

Die wohl offensichtlichste Gemeinsamkeit zwischen S&P500, dem Dow Jones und Nasdaq ist, dass es sich um die bekanntesten amerikanischen Börsenindizes handelt. Sie stellen zu einem gewissen Grad die amerikanische Wirtschaft dar.

  1. Dow Jones
    Wie bereits erwähnt ist der Dow Jones Index der älteste und bekannteste Börsenindex. Er besteht ausschließlich aus 30 Large-Cap-Unternehmen. Diese 30 Unternehmen repräsentieren eine Vielzahl amerikanischer Unternehmen.
    Zwei Konzepte kennzeichnen den Dow Jones Index. Zum einen handelt es sich bei den 30 Unternehmen um riesige Konzerne, welche in ihrer Gesamtheit die US-Wirtschaft abbilden. Trotz tausender börsennotierter Unternehmen sind eben jene 30 Unternehmen repräsentativ genug, um für alle anderen Unternehmen zu stehen.
    Zweitens sind die Dow-Komponenten nahezu allgemein etablierte und bekannte Namen. Mit gehandelten Unternehmen wie Coca Cola, McDonalds oder IBM wissen Anleger, dass eben jene Firmen in ihrer Größe und Präsenz in der Wirtschaft, angemessene Stellvertreter für den Gesamtmarkt sind.
    Des Weiteren unterscheidet den Dow Jones Index ein Überbleibsel aus seiner mehr als hundertjährigen Geschichte. Dieser Index ist preisgewichtet. Das bedeutet, dass Unternehmen mit einem höheren Aktienkurs einen größeren Einfluss auf die Bewegungen des Börsenindex haben.
  2. S&P500
    Der S&P500 Index, auch Standard and Poor’s 500, berücksichtigt die 500 größten börsennotierten Unternehmen der Amerikas. Der S&P500 verfolgt einen alternativen Ansatz, um die Bewegungen eines breiteren Marktes darzustellen. Dieser Index deckt die größten Unternehmen ab, die an der New Yorker Börse bzw. am NASDAQ Stock Market gehandelt werden und gewichtet diese nach ihrer Marktkapitalisierung.
    Dieser Index wählt Unternehmen anhand einiger grundlegender Kriterien aus. Die Aktie muss mit ausreichend Volumen und Marktliquidität gehandelt werden. Die Marktkapitalisierung muss über 5 Milliarden US-Dollar liegen. Mindestens 50% der Aktien des Unternehmens müssen Teil des öffentlichen Streubesitzes sein.
    Der S&P500 Index versucht ebenfalls die Vielfalt der größten Unternehmen an der NYSE widerzuspiegeln. Sind beispielsweise 10% der größten Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe tätig, versucht der S&P500 10% des Indexes im verarbeitenden Gewerbe zu halten.
    Es gibt zwei weitere offensichtliche Unterschiede zum Dow Jones Index. Zum einen werden im Dow Jones die 30 bedeutendsten amerikanischen Unternehmen berücksichtigt, im S&P500 sind es entsprechend 500 Unternehmen. Der S&P500 Index ist demzufolge ein viel breiter gestreutes Maß für die Märkte und erfasst einen größeren Prozentsatz der US-Wirtschaft. Je niedriger die Marktkapitalisierung, desto weniger Einfluss haben diese Aktien auf den Index insgesamt.
    Zweitens, ist der S&P im Gegensatz zum Dow Jones Index nicht preisgewichtet. Stattdessen wichtet er seine Unternehmen nach der tatsächlichen Größe des Unternehmens auf dem Markt. Dies eliminiert ungewöhnliche Dow-Preise, wenn eine Aktie mit einem hohen Aktienkurs und einer relativ niedrigen Marktkapitalisierung eine große Bewegung in beide Richtungen macht.
    Beide Unterschiede zum Dow Jones Index wirken sich „glättend“ auf den S&P500 aus, was ihn weniger volatil als den Dow Jones macht.
  3. Nasdaq
    Die Nasdaq ist eine Börse, ähnlich der New Yorker Börse. Der Name ist ein Akronym und steht für National Association of Securities Dealers Automated Quotations. Sie wurde 1971 als erste vollelektronische Börse gegründet.
    In der Regel spricht man bei der Nasdaq von Nasdaq Composite, ebenfalls einer der größten Aktienindizes, welche darauf basiert, dass bestimmte Aktien öffentlich gehandelt werden. Die Nasdaq basiert auf mehr als 4000 Aktien, die an der Nasdaq Stock Exchange gehandelt werden. Im Allgemeinen ist die Nasdaq Composite ein guter Indikator für die Entwicklung in den Technologiesegmenten der Märkte. Die überwiegende Mehrheit, der an der Börse gehandelten, Unternehmen sind Technologieunternehmen.
    Auch eine beachtliche Anzahl von Unternehmen, welchen einen nicht-technischen Branchenhintergrund haben werden an der Nasdaq Composite gehandelt Sie entsprechen jedoch der Minderheit. Wie der S&500 wird auch die Nasdaq nach Marktkapitalisierung gewichtet, wodurch einige ungewöhnliche Preissituationen wie beim Dow Jones vermieden werden.