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Devisen-Futures Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Devisen Nächster Begriff: Devisenswaps

Ein wichtiges Instrument zur Absicherung gegen Wechselkursschwankungen, das Unternehmen, Investoren und Spekulanten die Möglichkeit bietet, Währungen zu einem festgelegten Kurs und Zeitpunkt in der Zukunft zu handeln

Devisen-Futures sind standardisierte Terminkontrakte, die es Käufern und Verkäufern ermöglichen, eine bestimmte Menge einer Währung zu einem festgelegten Wechselkurs und an einem festgelegten zukünftigen Datum zu kaufen oder zu verkaufen. Sie werden an regulierten Terminbörsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelt und sind eine beliebte Methode zur Absicherung gegen Wechselkursrisiken sowie zur Spekulation auf künftige Wechselkursbewegungen. Devisen-Futures gehören zu den Derivaten, da ihr Wert von den Kursbewegungen der zugrundeliegenden Währungen abhängt.

Funktionsweise von Devisen-Futures

Ein Devisen-Futures-Kontrakt legt fest, dass eine bestimmte Menge einer Währung (z. B. 100.000 Euro) zu einem bestimmten Wechselkurs an einem zukünftigen Datum, dem Fälligkeitsdatum, gehandelt wird. Diese Kontrakte sind standardisiert, was bedeutet, dass alle Details wie die Kontraktgröße, der Liefermonat und die Bedingungen des Kontrakts festgelegt sind. Ein Käufer eines Devisen-Futures-Kontrakts verpflichtet sich, die Währung am Fälligkeitsdatum zu kaufen, während der Verkäufer sich verpflichtet, sie zu verkaufen.

Im Gegensatz zu Forward-Kontrakten, die individuell zwischen zwei Parteien ausgehandelt werden, sind Devisen-Futures standardisierte Produkte, die an Börsen gehandelt werden. Dadurch bieten sie eine höhere Liquidität und Markttransparenz und verringern das Kreditrisiko, da die Börse als zentrale Gegenpartei auftritt und die Abwicklung der Geschäfte garantiert.

Einsatzgebiete und Nutzen von Devisen-Futures

Devisen-Futures haben mehrere wichtige Einsatzgebiete und bieten verschiedene Vorteile:

  1. Absicherung gegen Wechselkursrisiken: Unternehmen, die international tätig sind, nutzen Devisen-Futures, um sich gegen zukünftige Wechselkursrisiken abzusichern. Zum Beispiel kann ein europäisches Unternehmen, das in sechs Monaten eine Zahlung in US-Dollar leisten muss, einen Devisen-Futures-Kontrakt abschließen, um den Wechselkurs für den geplanten Dollar-Kauf heute festzulegen und sich so vor Kursverlusten zu schützen.

  2. Spekulation: Investoren und Händler nutzen Devisen-Futures, um auf Wechselkursbewegungen zu spekulieren. Sie versuchen, durch den Kauf oder Verkauf von Futures-Kontrakten Gewinne zu erzielen, indem sie von der Änderung des Wechselkurses profitieren. Spekulanten hoffen darauf, dass der Kurs der Währung bis zum Fälligkeitsdatum entweder steigt oder fällt, um ihren Gewinn zu maximieren.

  3. Arbitrage: Arbitrageure nutzen die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Märkten oder verschiedenen Arten von Devisenkontrakten aus, um risikofreie Gewinne zu erzielen. Sie kaufen beispielsweise Futures-Kontrakte auf einem Markt, wo der Kurs niedriger ist, und verkaufen sie gleichzeitig auf einem anderen Markt zu einem höheren Preis.

Merkmale von Devisen-Futures

Devisen-Futures weisen spezifische Merkmale auf, die sie von anderen Finanzinstrumenten wie Devisenoptionen und Forward-Kontrakten unterscheiden:

  1. Standardisierung: Alle Devisen-Futures-Kontrakte haben eine standardisierte Kontraktgröße, Laufzeit und Lieferbedingungen. Die Standardisierung erleichtert den Handel und sorgt für eine hohe Liquidität an den Terminbörsen.

  2. Handel an Börsen: Devisen-Futures werden an regulierten Börsen gehandelt, die den Preis und die Liquidität der Kontrakte sicherstellen. Die bekannteste Börse für Devisen-Futures ist die Chicago Mercantile Exchange (CME).

  3. Mark-to-Market: Devisen-Futures werden täglich zum Marktpreis bewertet, eine Praxis, die als Mark-to-Market bekannt ist. Gewinne und Verluste werden täglich verrechnet und auf den Konten der Händler gebucht. Dies verringert das Risiko, dass sich hohe Verluste über die Laufzeit des Kontrakts ansammeln.

  4. Margin-Anforderungen: Um Devisen-Futures zu handeln, müssen Händler eine Sicherheitsleistung, die sogenannte Margin, hinterlegen. Diese Margin dient als Sicherheit, um potenzielle Verluste abzusichern. Der Betrag wird täglich angepasst, um sicherzustellen, dass die Positionen ausreichend gedeckt sind.

  5. Fälligkeit und physische Lieferung: Devisen-Futures haben ein festgelegtes Fälligkeitsdatum. An diesem Datum erfolgt entweder eine physische Lieferung der Währung oder, was häufiger der Fall ist, ein Barausgleich, bei dem die Differenz zwischen dem Kontraktpreis und dem Marktpreis beglichen wird.

Vorteile und Risiken von Devisen-Futures

Devisen-Futures bieten zahlreiche Vorteile, sind jedoch auch mit Risiken verbunden:

  1. Vorteile:

    • Schutz vor Wechselkursschwankungen: Unternehmen können durch Devisen-Futures ihre Kosten kalkulieren, da sie Wechselkurse für zukünftige Transaktionen festlegen und so gegen negative Wechselkursentwicklungen absichern können.
    • Transparenz und Liquidität: Da Devisen-Futures an regulierten Börsen gehandelt werden, bieten sie eine hohe Liquidität und transparente Preise, was den Handel erleichtert und die Handelskosten senkt.
    • Zentrales Clearing und verringertes Kreditrisiko: Der Handel über die Börse und die zentrale Abwicklung durch das Clearinghaus verringern das Kreditrisiko, da die Börse als Gegenpartei auftritt und die Sicherheit der Abwicklung gewährleistet.
  2. Risiken:

    • Marktrisiko: Devisen-Futures sind anfällig für Marktschwankungen. Händler können Verluste erleiden, wenn sich die Wechselkurse in eine ungünstige Richtung bewegen.
    • Hebelwirkung: Der Handel mit Devisen-Futures erfolgt häufig mit einem Hebel, was bedeutet, dass Händler mit einem relativ kleinen Einsatz ein großes Handelsvolumen bewegen können. Diese Hebelwirkung erhöht zwar die Gewinnchancen, verstärkt aber auch das Verlustrisiko.
    • Komplexität und Margin-Calls: Der Handel mit Devisen-Futures erfordert Fachwissen und Marktverständnis. Bei ungünstigen Marktbewegungen können Margin-Calls auftreten, bei denen der Händler zusätzliche Sicherheiten hinterlegen muss, um seine Position zu halten.

Beispiel für den Einsatz von Devisen-Futures

Ein europäisches Unternehmen, das in sechs Monaten eine Zahlung von 1 Million US-Dollar an einen US-Lieferanten leisten muss, kann sich gegen das Risiko einer Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar absichern, indem es Devisen-Futures kauft. Angenommen, der aktuelle Kurs beträgt 1 EUR = 1,10 USD. Das Unternehmen kauft Devisen-Futures-Kontrakte zum aktuellen Wechselkurs, um sicherzustellen, dass es auch in sechs Monaten zum Kurs von 1,10 EUR/USD zahlen kann, selbst wenn der Kurs bis dahin auf 1,05 EUR/USD gefallen ist. Sollte der Euro fallen, bleibt der Kurs für das Unternehmen stabil, und es muss nicht mehr bezahlen, als es geplant hat.

Fazit

Devisen-Futures sind wichtige Instrumente zur Absicherung gegen Wechselkursschwankungen und bieten Unternehmen, Investoren und Spekulanten die Möglichkeit, Währungen zu einem festgelegten Kurs und Zeitpunkt in der Zukunft zu handeln. Die Standardisierung und der Handel an regulierten Börsen machen Devisen-Futures transparent und liquide. Sie eignen sich besonders für Unternehmen, die sich gegen Wechselkursrisiken absichern möchten, sowie für Spekulanten, die auf Kursveränderungen setzen wollen.

Trotz ihrer Vorteile bergen Devisen-Futures auch Risiken, insbesondere durch die Hebelwirkung und mögliche Margin-Calls. Ein tiefes Verständnis des Marktes und eine sorgfältige Risikosteuerung sind erforderlich, um erfolgreich mit Devisen-Futures zu handeln. Als Teil der globalen Finanzmärkte bieten Devisen-Futures jedoch eine effektive Möglichkeit, das Wechselkursrisiko zu steuern und von der Dynamik des Devisenmarktes zu profitieren.