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Delta einer Option Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Debitoren und Kreditoren Nächster Begriff: Options-Griechen

Ein fundamentales Konzept im Optionshandel, das Händlern und Investoren hilft, das Risiko und die potenziellen Erträge von Optionspositionen zu verstehen und zu steuern

Delta ist ein zentraler Begriff im Optionshandel und eine der sogenannten "Griechen", die zur Beschreibung der Sensitivitäten von Optionspreisen gegenüber verschiedenen Einflussfaktoren verwendet werden. Das Delta einer Option misst die Sensitivität des Preises der Option gegenüber Veränderungen des Preises des zugrunde liegenden Basiswertes. Es gibt an, um wie viel sich der Preis einer Option ändern wird, wenn sich der Preis des Basiswertes um eine Einheit ändert.

Definition und Interpretation

Delta (Δ) ist definiert als die erste Ableitung des Optionspreises (C) nach dem Preis des Basiswertes (S):

\[ \Delta = \frac{\partial C}{\partial S} \]

Je nach Art der Option kann Delta unterschiedliche Werte annehmen:

  • Call-Optionen: Das Delta einer Call-Option liegt zwischen 0 und 1. Ein Delta von 0,5 bedeutet, dass der Preis der Call-Option um 0,50 Einheiten steigt, wenn der Preis des Basiswertes um 1 Einheit steigt.
  • Put-Optionen: Das Delta einer Put-Option liegt zwischen -1 und 0. Ein Delta von -0,5 bedeutet, dass der Preis der Put-Option um 0,50 Einheiten fällt, wenn der Preis des Basiswertes um 1 Einheit steigt.

Bedeutung von Delta

Delta ist ein äußerst nützliches Instrument für Optionshändler und Investoren, da es mehrere wichtige Funktionen erfüllt:

  1. Preissensitivität: Delta gibt die Preisänderung einer Option in Abhängigkeit von der Preisänderung des Basiswertes an. Dies hilft Händlern, die potenziellen Gewinne oder Verluste abzuschätzen, die sich aus Bewegungen des Basiswertes ergeben könnten.

  2. Absicherung (Hedging): Delta wird häufig zur Konstruktion von Hedging-Strategien verwendet. Durch den Aufbau eines Portfolios, das Delta-neutral ist, können Händler ihre Positionen gegen Preisänderungen des Basiswertes absichern. Ein Delta-neutrales Portfolio hat ein Gesamt-Delta von null, wodurch es theoretisch gegen kleine Bewegungen des Basiswertes geschützt ist.

  3. Wahrscheinlichkeit: Delta kann auch als grobe Schätzung der Wahrscheinlichkeit interpretiert werden, dass eine Option am Ende ihrer Laufzeit im Geld (in-the-money) ist. Ein Delta von 0,7 für eine Call-Option deutet darauf hin, dass es etwa eine 70%ige Wahrscheinlichkeit gibt, dass die Option im Geld endet.

Einflussfaktoren auf Delta

Mehrere Faktoren beeinflussen das Delta einer Option:

  • Preis des Basiswertes: Da Delta die Sensitivität gegenüber dem Preis des Basiswertes misst, ändert sich Delta, wenn sich der Preis des Basiswertes ändert. Optionen, die tief im Geld (in-the-money) sind, haben Deltas nahe bei 1 (Call) oder -1 (Put), während Optionen weit aus dem Geld (out-of-the-money) Deltas nahe bei 0 haben.

  • Verbleibende Laufzeit: Die Zeit bis zum Verfall der Option beeinflusst das Delta. Optionen, die kurz vor dem Verfall stehen, haben Deltas, die sich stärker an den Preis des Basiswertes anpassen.

  • Volatilität: Die implizite Volatilität des Basiswertes kann das Delta beeinflussen. Eine höhere Volatilität kann das Delta von Optionen verändern, da die Unsicherheit bezüglich der Preisbewegungen des Basiswertes zunimmt.

Beispiel

Betrachten wir eine Call-Option mit einem Delta von 0,6. Wenn der Preis des zugrunde liegenden Basiswertes um 1 Euro steigt, würde der Preis der Call-Option um 0,60 Euro steigen, vorausgesetzt, alle anderen Faktoren bleiben konstant. Im Gegensatz dazu würde eine Put-Option mit einem Delta von -0,4 um 0,40 Euro fallen, wenn der Preis des Basiswertes um 1 Euro steigt.

Fazit

Das Delta einer Option ist ein fundamentales Konzept im Optionshandel, das Händlern und Investoren hilft, das Risiko und die potenziellen Erträge von Optionspositionen zu verstehen und zu steuern. Durch die Kenntnis und Anwendung von Delta können Marktteilnehmer präzisere Handelsentscheidungen treffen, effektive Absicherungsstrategien entwickeln und ihre Portfolios besser verwalten. Das Verständnis von Delta ist daher unerlässlich für jeden, der im Bereich der Derivate und des Risikomanagements tätig ist.