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Deep Out of the Money Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Deckungsstock Nächster Begriff: Deficit Spending

Ein interessantes Instrument für spekulative Anleger und eine Absicherung gegen extreme Kursbewegungen

Deep Out of the Money ist ein Begriff aus dem Bereich der Finanzderivate, insbesondere bei Optionen. Er beschreibt eine Situation, in der der aktuelle Kurs des Basiswertes (z.B. einer Aktie) weit vom Ausübungspreis (Strike Price) der Option entfernt ist. Das bedeutet, dass die Option in ihrem aktuellen Zustand praktisch keinen inneren Wert besitzt und ihre Wahrscheinlichkeit, bei Fälligkeit im Geld zu sein, sehr gering ist.

Definition und Bedeutung

  1. Call-Optionen: Eine Call-Option ist "deep out of the money", wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes weit unter dem Ausübungspreis liegt. Beispiel: Der aktuelle Kurs einer Aktie liegt bei 50 Euro, aber der Ausübungspreis der Call-Option beträgt 70 Euro.

  2. Put-Optionen: Eine Put-Option ist "deep out of the money", wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes weit über dem Ausübungspreis liegt. Beispiel: Der aktuelle Kurs einer Aktie liegt bei 50 Euro, aber der Ausübungspreis der Put-Option beträgt 30 Euro.

Merkmale von Deep Out of the Money Optionen

  1. Geringer innerer Wert: Diese Optionen haben keinen oder nur einen sehr geringen inneren Wert, da der Ausübungspreis weit vom aktuellen Kurs des Basiswertes entfernt ist.

  2. Geringe Prämie: Da die Wahrscheinlichkeit, dass die Option bei Fälligkeit im Geld ist, sehr gering ist, haben solche Optionen in der Regel eine niedrige Prämie.

  3. Hohe Hebelwirkung: Trotz der geringen Wahrscheinlichkeit können "deep out of the money" Optionen hohe Gewinne bieten, falls sich der Kurs des Basiswertes stark in die gewünschte Richtung bewegt.

Risiken und Chancen

  1. Risiken: Der Hauptnachteil von "deep out of the money" Optionen ist das hohe Risiko des Totalverlusts. Da die Wahrscheinlichkeit, dass die Option bis zur Fälligkeit ins Geld kommt, sehr gering ist, besteht ein hohes Risiko, dass die Option wertlos verfällt.

  2. Chancen: Trotz des hohen Risikos bieten diese Optionen eine attraktive Chance auf hohe Gewinne. Durch die niedrige Prämie können Investoren mit geringem Kapitaleinsatz eine Position eingehen und von starken Kursbewegungen profitieren.

Strategien mit Deep Out of the Money Optionen

  1. Spekulation: Investoren nutzen diese Optionen oft, um auf extreme Kursbewegungen zu spekulieren. Durch die niedrigen Kosten und die potenziell hohen Gewinne sind sie attraktiv für spekulative Strategien.

  2. Absicherung: Unternehmen oder Investoren können "deep out of the money" Optionen auch zur Absicherung gegen extreme Kursbewegungen nutzen. Obwohl die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass diese Optionen ins Geld kommen, bieten sie im Falle eines drastischen Kursverfalls oder -anstiegs einen gewissen Schutz.

Beispiel

Angenommen, ein Investor glaubt, dass der Kurs einer Aktie, die derzeit bei 50 Euro notiert, stark steigen wird. Er kauft eine Call-Option mit einem Ausübungspreis von 70 Euro und einer Prämie von 0,50 Euro. Diese Option ist "deep out of the money", da der aktuelle Kurs weit unter dem Ausübungspreis liegt. Falls der Kurs der Aktie bis zur Fälligkeit auf 80 Euro steigt, wird die Option ins Geld kommen, und der Investor kann erheblich profitieren. Bleibt der Kurs jedoch unter 70 Euro, verfällt die Option wertlos, und der Investor verliert die gezahlte Prämie.

Fazit

"Deep Out of the Money" Optionen sind ein interessantes Instrument für spekulative Anleger und zur Absicherung gegen extreme Kursbewegungen. Sie bieten das Potenzial für hohe Gewinne bei geringem Kapitaleinsatz, sind jedoch mit einem hohen Risiko des Totalverlusts verbunden. Investoren sollten daher sorgfältig abwägen, ob sie bereit sind, dieses Risiko einzugehen, und ihre Strategien entsprechend planen.