Death Cross (bärisches Verkaufssignal) Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Golden Cross (bullisches Kaufsignal) Nächster Begriff: Daytrader
Eines der bekanntesten bärischen Verkaufssignale in der technischen Analyse
Das Death Cross ist ein bärisches Verkaufssignal, das darauf hindeutet, dass sich ein längerfristiger Abwärtstrend etabliert. Es tritt auf, wenn ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt (Moving Average, MA) einen langfristigen gleitenden Durchschnitt von oben nach unten kreuzt. Dieses Muster wird häufig von Tradern und Investoren als Warnsignal genutzt, um sich vor einer weiteren Abwärtsbewegung abzusichern oder Short-Positionen zu eröffnen.
Das Death Cross gilt als das Gegenteil des Golden Cross, das ein bullisches Kaufsignal darstellt.
Grundprinzip des Death Cross
Das Death Cross folgt typischerweise drei Phasen:
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Aufwärtstrend flacht ab und verliert an Dynamik:
- Der Markt zeigt erste Schwächezeichen.
- Der kurzfristige gleitende Durchschnitt (z. B. 50-Tage-SMA) beginnt sich nach unten zu neigen.
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Bärische Kreuzung der gleitenden Durchschnitte:
- Der kurzfristige MA (z. B. 50-Tage-SMA) kreuzt den langfristigen MA (z. B. 200-Tage-SMA) von oben nach unten.
- Dies ist ein starkes Verkaufssignal, da es zeigt, dass die kurzfristige Dynamik nachlässt und ein übergeordneter Abwärtstrend einsetzt.
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Bestätigung des neuen Abwärtstrends:
- Der Kurs fällt weiter unter das Death Cross-Niveau.
- Oft steigt das Handelsvolumen während des Einsetzens der Abwärtsbewegung, was die bärische Entwicklung bestätigt.
Das Death Cross wird häufig von institutionellen Investoren und Hedgefonds beobachtet, da es eine markttechnische Bestätigung für eine längerfristige Schwäche des Marktes liefert.
Typische Kombinationen von gleitenden Durchschnitten beim Death Cross
Das Death Cross kann mit verschiedenen Kombinationen von gleitenden Durchschnitten definiert werden, abhängig vom Zeithorizont und der Anlagestrategie:
- 50-Tage-SMA unter 200-Tage-SMA (klassisches Death Cross für langfristige Trends)
- 20-Tage-EMA unter 50-Tage-EMA (geeignet für mittelfristige Trading-Strategien)
- 10-Tage-EMA unter 30-Tage-EMA (schnellere Variante für kurzfristige Trader)
Je nach Marktbedingungen können auch exponentielle gleitende Durchschnitte (EMA) statt einfacher gleitender Durchschnitte (SMA) verwendet werden, um die Reaktionsgeschwindigkeit der Strategie zu erhöhen.
Warum ist das Death Cross ein bärisches Signal?
Das Death Cross deutet darauf hin, dass die kurzfristige Marktdynamik schwächer wird und die Verkäufer die Kontrolle übernehmen.
- Langfristige Investoren verkaufen ihre Positionen, da das Death Cross eine Abwärtstrend-Bestätigung ist.
- Trader nutzen das Signal für Short-Positionen, um von fallenden Kursen zu profitieren.
- Steigendes Handelsvolumen nach dem Death Cross verstärkt die Abwärtsbewegung und kann Panikverkäufe auslösen.
Da das 200-Tage-SMA oft als Schlüsselindikator für langfristige Markttrends gilt, wird das Death Cross häufig als Anzeichen für eine bevorstehende Baisse (Bärenmarkt) interpretiert.
Death Cross in verschiedenen Märkten
Das Death Cross ist ein vielseitig anwendbares Chartmuster, das in verschiedenen Finanzmärkten beobachtet werden kann:
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Aktienmärkte:
- In Bärenmärkten sind Death Cross-Signale besonders relevant.
- Ein Beispiel ist das Death Cross im S&P 500 vor dem Börsencrash 2008 oder vor dem Corona-Crash 2020.
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Forex-Märkte:
- In Währungsmärkten signalisiert das Death Cross oft eine langfristige Schwäche eines Währungspaares, insbesondere wenn es mit makroökonomischen Entwicklungen übereinstimmt.
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Kryptowährungen:
- In Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) hat das Death Cross in der Vergangenheit oft größere Korrekturen vorhergesagt.
- Beispielsweise löste das Death Cross im Bitcoin-Chart Anfang 2018 eine monatelange Baisse aus.
Handelsstrategien mit dem Death Cross
1. Short-Strategie nach dem Death Cross
- Trader gehen Short, sobald das Death Cross bestätigt ist.
- Stop-Loss wird knapp über dem letzten Hoch gesetzt, um Verluste zu minimieren.
- Kursziel: Unterstützung oder Fibonacci-Levels.
2. Death Cross mit Volumenanalyse
- Ein Death Cross mit steigendem Handelsvolumen verstärkt das bärische Signal.
- Hohe Verkaufsaktivität nach dem Death Cross ist ein Zeichen für einen möglichen Trendwechsel nach unten.
3. Kombination mit RSI und MACD für stärkere Signale
- RSI (Relative Strength Index):
- Ein RSI unter 50 bestätigt das bärische Signal.
- Wenn der RSI unter 30 fällt, könnte eine kurzfristige Erholung folgen, bevor der Abwärtstrend weitergeht.
- MACD (Moving Average Convergence Divergence):
- Ein Death Cross mit einer MACD-Kreuzung nach unten verstärkt das Verkaufssignal.
4. Breakout-Strategie nach dem Death Cross
- Trader warten, bis der Kurs nach dem Death Cross eine wichtige Unterstützungslinie durchbricht.
- Dies kann zu einem stärkeren Verkaufsdruck führen.
Vergleich: Death Cross vs. Golden Cross
Merkmal | Death Cross (bärisch) | Golden Cross (bullisch) |
---|---|---|
Kreuzung | Kurzfristiger MA kreuzt unter langfristigen MA | Kurzfristiger MA kreuzt über langfristigen MA |
Signal | Verkaufssignal, langfristiger Abwärtstrend möglich | Kaufsignal, langfristiger Aufwärtstrend möglich |
Typische Kombination | 50-Tage-SMA unter 200-Tage-SMA | 50-Tage-SMA über 200-Tage-SMA |
Bedeutung | Beginn eines Bärenmarktes | Beginn eines Bullenmarktes |
Während das Death Cross ein starkes Verkaufssignal ist, gilt das Golden Cross als bullisches Kaufsignal, das oft eine längere Aufwärtsbewegung einleitet.
Fehlsignale und Risiken des Death Cross
Obwohl das Death Cross ein zuverlässiger Indikator für langfristige Abwärtstrends sein kann, gibt es einige Risiken:
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Seitwärtsbewegungen können Fehlsignale erzeugen
- In volatilen oder trendlosen Märkten kann ein Death Cross auftreten, ohne dass eine starke Abwärtsbewegung folgt.
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Makroökonomische Entwicklungen können den Trend beeinflussen
- Zentralbankentscheidungen oder fiskalpolitische Maßnahmen können den Markt schnell drehen, selbst nach einem Death Cross.
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Verzögerung als Nachteil
- Da gleitende Durchschnitte auf historischen Daten basieren, ist das Death Cross oft ein nachlaufender Indikator.
- Der Hauptteil des Abwärtstrends kann bereits stattgefunden haben, bevor das Signal bestätigt wird.
Fazit
Das Death Cross ist eines der bekanntesten bärischen Verkaufssignale in der technischen Analyse. Es signalisiert eine mögliche langfristige Trendumkehr nach unten, wenn ein kurzfristiger gleitender Durchschnitt einen langfristigen gleitenden Durchschnitt von oben nach unten kreuzt.
Trader und Investoren nutzen das Death Cross als Warnsignal, um sich vor fallenden Kursen zu schützen oder Short-Positionen zu eröffnen.
Obwohl das Death Cross oft mit einer längerfristigen Abwärtsbewegung verbunden ist, sollte es mit weiteren Indikatoren wie RSI, MACD oder Volumenanalyse kombiniert werden, um Fehlsignale zu vermeiden.