Daueremission Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Dart-Optionsschein Nächster Begriff: Daueremittent
Eine flexible Methode zur kontinuierlichen Kapitalbeschaffung, die es Emittenten ermöglicht, besser auf Marktbedingungen zu reagieren und Risiken zu streuen
Daueremission ist ein Begriff im Finanzwesen, der sich auf die kontinuierliche Ausgabe von Wertpapieren, insbesondere Anleihen, über einen längeren Zeitraum bezieht. Im Gegensatz zu einmaligen oder periodischen Emissionen ermöglicht die Daueremission Emittenten, flexibel auf die Marktbedingungen zu reagieren und Kapitalbedarf kontinuierlich zu decken.
Merkmale der Daueremission
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Kontinuierliche Ausgabe: Bei einer Daueremission werden Wertpapiere fortlaufend und nicht zu einem festen Zeitpunkt ausgegeben. Dies ermöglicht es dem Emittenten, kontinuierlich Kapital aufzunehmen.
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Flexibilität: Emittenten können flexibel auf die Marktbedingungen reagieren und die Ausgabe der Wertpapiere an die aktuellen Zins- und Nachfrageverhältnisse anpassen.
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Liquidität: Durch die kontinuierliche Ausgabe kann eine bessere Liquidität der Wertpapiere auf dem Sekundärmarkt gewährleistet werden, da regelmäßig neue Papiere in den Handel kommen.
Vorteile der Daueremission
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Kapitalbeschaffung: Emittenten können kontinuierlich Kapital beschaffen, um ihren Finanzierungsbedarf zu decken, ohne auf einmalige Emissionszeitpunkte angewiesen zu sein.
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Risikomanagement: Die Verteilung der Kapitalaufnahme über einen längeren Zeitraum reduziert das Risiko, das mit einer einmaligen großen Emission verbunden ist. Emittenten können dadurch Marktrisiken besser steuern.
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Anpassungsfähigkeit: Emittenten können die Konditionen der Emissionen an die aktuellen Marktbedingungen anpassen, was potenziell günstigere Finanzierungskonditionen ermöglicht.
Nachteile der Daueremission
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Verwaltungskomplexität: Die kontinuierliche Ausgabe von Wertpapieren erfordert eine fortlaufende Verwaltung und Überwachung, was zu höherem administrativen Aufwand führen kann.
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Marktbedingungen: Wenn die Marktbedingungen ungünstig sind, kann die kontinuierliche Ausgabe von Wertpapieren zu höheren Finanzierungskosten führen, wenn die Zinsen steigen.
Beispiel für eine Daueremission
Eine Regierung plant, ihren Finanzierungsbedarf durch die kontinuierliche Ausgabe von Staatsanleihen zu decken. Anstatt einmal im Jahr eine große Anleiheemission durchzuführen, gibt die Regierung monatlich neue Anleihen aus. Dies ermöglicht es, auf kurzfristige Marktveränderungen zu reagieren und das Risiko einer einmaligen großen Emission zu vermeiden.
Fazit
Die Daueremission ist eine flexible Methode zur kontinuierlichen Kapitalbeschaffung, die es Emittenten ermöglicht, besser auf Marktbedingungen zu reagieren und Risiken zu streuen. Sie bietet Vorteile in Bezug auf Liquidität und Anpassungsfähigkeit, erfordert jedoch eine sorgfältige Verwaltung und Überwachung, um die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen. Durch den strategischen Einsatz von Daueremissionen können Emittenten ihre Finanzierungsstrategie optimieren und langfristig erfolgreich Kapital am Markt aufnehmen.