Damnum Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Dachfonds Nächster Begriff: Dart-Optionsschein
Ein Abschlag, der entsteht, wenn Wertpapiere oder Kredite unter ihrem Nominalwert ausgegeben werden
Der Begriff Damnum stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Verlust" oder "Schaden". Im Finanzwesen bezieht sich Damnum auf den Unterschied zwischen dem Nominalwert eines Wertpapiers und dem tatsächlichen Ausgabepreis, wenn dieser unter dem Nominalwert liegt. Dieser Verlust kann bei der Ausgabe von Anleihen, Krediten oder anderen Schuldtiteln auftreten.
Arten von Damnum
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Agio und Disagio: Diese Begriffe sind eng mit Damnum verwandt. Während das Agio einen Aufschlag beschreibt, bei dem der Ausgabepreis eines Wertpapiers über seinem Nominalwert liegt, beschreibt das Disagio (oder Damnum) den Abschlag, bei dem der Ausgabepreis unter dem Nominalwert liegt.
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Damnum bei Anleihen: Wenn eine Anleihe unter ihrem Nominalwert ausgegeben wird, spricht man von einem Damnum. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, wie etwa zur Erhöhung der Attraktivität der Anleihe für Investoren.
Berechnung des Damnum
Das Damnum wird berechnet als die Differenz zwischen dem Nominalwert und dem Ausgabepreis des Wertpapiers:
\[ \text{Damnum} = \text{Nominalwert} - \text{Ausgabepreis} \]
Beispiel: Eine Anleihe mit einem Nominalwert von 1.000 Euro wird zu einem Ausgabepreis von 950 Euro ausgegeben. Das Damnum beträgt daher 50 Euro.
Gründe für die Ausgabe von Wertpapieren mit Damnum
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Marktanpassung: Ein Damnum kann notwendig sein, um den Marktbedingungen gerecht zu werden, insbesondere wenn die Marktzinsen höher sind als der Kuponzins der Anleihe. Durch das Damnum wird die Rendite für den Investor erhöht.
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Attraktivität erhöhen: Die Ausgabe von Wertpapieren mit einem Damnum kann diese für Investoren attraktiver machen, da sie eine höhere effektive Rendite bieten.
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Steuerliche Vorteile: In einigen Fällen können steuerliche Überlegungen eine Rolle spielen, da das Damnum als Aufwand absetzbar ist und somit die steuerliche Belastung des Emittenten reduzieren kann.
Auswirkungen des Damnum
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Für den Emittenten: Das Damnum stellt einen Aufwand dar, der in der Bilanz berücksichtigt werden muss. Es kann als eine Art Zinsaufwand angesehen werden, der über die Laufzeit des Wertpapiers abgeschrieben wird.
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Für den Investor: Ein Damnum erhöht die effektive Rendite des Wertpapiers, da der Investor das Papier unter dem Nominalwert erwirbt, aber den vollen Nominalwert bei Fälligkeit zurückerhält. Dies kann die Anziehungskraft des Wertpapiers erhöhen, insbesondere in Zeiten steigender Zinsen.
Damnum im Kreditwesen
Im Kreditwesen bezieht sich Damnum auf den Abschlag, den ein Kreditnehmer bei der Auszahlung eines Kredits hinnehmen muss. Ein solcher Abschlag kann dazu dienen, die Zinsbelastung des Kredits zu reduzieren. Beispielsweise könnte ein Kredit über 100.000 Euro mit einem Damnum von 5 % ausgegeben werden, sodass der Kreditnehmer nur 95.000 Euro ausgezahlt bekommt, aber auf die vollen 100.000 Euro Zinsen zahlt.
Fazit
Der Begriff Damnum beschreibt den Abschlag, der entsteht, wenn Wertpapiere oder Kredite unter ihrem Nominalwert ausgegeben werden. Dieser finanzielle Verlust für den Emittenten erhöht die Attraktivität des Wertpapiers oder Kredits für den Investor und kann verschiedene strategische und marktbedingte Gründe haben. Trotz der Belastung für den Emittenten bietet das Damnum eine Möglichkeit, die Finanzierungskosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit der angebotenen Finanzprodukte zu erhöhen.