Coupon Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Convertible Bonds Nächster Begriff: Covered Call Writing

Der Coupon (Kupon) ist ein Begriff aus der Finanzwelt, der sich auf die regelmäßigen Zinszahlungen bezieht, die ein Anleihen- oder Schuldverschreibungsinhaber vom Emittenten erhält. Diese Zinszahlungen werden als Prozentsatz des Nennwerts der Anleihe angegeben und in festen Zeitabständen, normalerweise halbjährlich oder jährlich, ausgezahlt. Der Coupon ist ein wesentlicher Bestandteil der Rendite, die ein Anleger aus einer Anleihe erhält.

Merkmale des Coupons

1. Feste Zinszahlungen: Der Coupon einer Anleihe wird als fester Prozentsatz des Nennwerts der Anleihe festgelegt und bleibt während der gesamten Laufzeit der Anleihe unverändert.

2. Regelmäßige Zahlungen: Die Zinszahlungen erfolgen in der Regel halbjährlich oder jährlich, abhängig von den Bedingungen der Anleihe.

3. Nennwert: Der Nennwert (auch Nominalwert genannt) ist der Betrag, auf den die Zinszahlungen berechnet werden. Er stellt den ursprünglichen Betrag dar, den der Anleiheninhaber bei Fälligkeit der Anleihe zurückerhält.

Bedeutung des Coupons

1. Einkommensquelle: Für Anleger, insbesondere für solche, die regelmäßige Einkünfte suchen, bieten Anleihen mit Coupons eine stabile und vorhersehbare Einkommensquelle.

2. Rendite: Der Coupon trägt wesentlich zur Gesamtverzinsung (Rendite) einer Anleihe bei. Zusammen mit möglichen Kursgewinnen oder -verlusten bestimmt der Coupon die Gesamtrendite für den Anleger.

3. Risiko und Bewertung: Der Coupon einer Anleihe kann auch ein Indikator für das Risiko sein. Höhere Coupons können auf höheres Risiko hinweisen, während niedrigere Coupons bei sichereren Anleihen üblich sind.

Beispiele für Coupons

1. Staatsanleihen: Ein Beispiel wäre eine 10-jährige Staatsanleihe mit einem Nennwert von 1.000 Euro und einem jährlichen Coupon von 3%. Der Anleger erhält jährlich 30 Euro (3% von 1.000 Euro) als Zinszahlung.

2. Unternehmensanleihen: Eine Unternehmensanleihe könnte einen Coupon von 5% haben, was bedeutet, dass der Anleger jährlich 50 Euro pro 1.000 Euro Nennwert erhält.

Coupon-Typen

1. Festverzinsliche Anleihen: Diese Anleihen zahlen einen festen Coupon, der während der gesamten Laufzeit unverändert bleibt.

2. Variabel verzinsliche Anleihen (Floating Rate Notes): Der Coupon dieser Anleihen wird regelmäßig an einen Referenzzinssatz, wie den LIBOR oder den EURIBOR, angepasst. Dies bedeutet, dass die Zinszahlungen variieren können.

3. Nullkuponanleihen (Zero-Coupon Bonds): Diese Anleihen zahlen keinen jährlichen Coupon. Stattdessen werden sie zu einem Abschlag auf ihren Nennwert verkauft und bei Fälligkeit zum vollen Nennwert zurückgezahlt. Der Gewinn des Anlegers resultiert aus der Differenz zwischen Kaufpreis und Rückzahlungsbetrag.

Einflussfaktoren auf den Coupon

1. Marktzinsen: Die Höhe des Coupons wird oft von den aktuellen Marktzinsen beeinflusst. In Zeiten niedriger Zinsen werden Anleihen tendenziell mit niedrigeren Coupons emittiert, während in Zeiten hoher Zinsen höhere Coupons üblich sind.

2. Kreditwürdigkeit des Emittenten: Anleihen von Emittenten mit hoher Kreditwürdigkeit, wie Staaten oder große, stabile Unternehmen, bieten in der Regel niedrigere Coupons als Anleihen von Emittenten mit niedrigerer Bonität.

3. Laufzeit: Langfristige Anleihen bieten oft höhere Coupons als kurzfristige, um das höhere Risiko und die längere Kapitalbindung zu kompensieren.

Berechnung der Couponzahlungen

Die Zinszahlung, die ein Anleger erhält, kann einfach berechnet werden:

\[ \text{Zinszahlung} = \text{Nennwert} \times \text{Couponrate} \]

Beispiel: Bei einer Anleihe mit einem Nennwert von 1.000 Euro und einem jährlichen Coupon von 4% erhält der Anleger:

\[ 1.000 \text{ Euro} \times 0.04 = 40 \text{ Euro pro Jahr} \]

Fazit

Der Coupon ist ein zentraler Bestandteil der Anleihenrendite und stellt die regelmäßige Zinszahlung dar, die ein Anleiheninhaber erhält. Er bietet eine vorhersehbare Einkommensquelle und ist ein wichtiger Faktor bei der Bewertung und Auswahl von Anleihen. Die Höhe des Coupons hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Marktzinsen, Kreditwürdigkeit des Emittenten und Laufzeit der Anleihe. Anleger sollten diese Faktoren berücksichtigen, um eine fundierte Entscheidung bei der Auswahl von Anleihen zu treffen und ihre Einkommensziele zu erreichen.