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Core-Lastschrift Börsenlexikon Vorheriger Begriff: ISO 20022 XML Nächster Begriff: B2B-Lastschrift

Ein effizientes und sicheres Verfahren für den Einzug von regelmäßigen Zahlungen im europäischen Raum

Die Core-Lastschrift ist eine standardisierte Form des Lastschriftverfahrens im europäischen Zahlungsverkehr, die im Rahmen des SEPA-Verfahrens (Single Euro Payments Area) eingeführt wurde. Sie ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, regelmäßige Zahlungen wie Rechnungen oder Mitgliedsbeiträge von den Bankkonten ihrer Kunden einzuziehen. Die Core-Lastschrift ist eine der beiden Hauptarten der SEPA-Lastschriften, die andere ist die B2B-Lastschrift.

Definition und Eigenschaften

Die Core-Lastschrift (auch SEPA-Basislastschrift genannt) ist ein Verfahren, das für Zahlungen zwischen Verbrauchern (B2C - Business to Consumer) und Unternehmen sowie zwischen Unternehmen und Organisationen (B2B - Business to Business) verwendet wird. Es zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:

  • Mandat: Um eine Core-Lastschrift einzuziehen, benötigt das Unternehmen ein gültiges Mandat vom Zahler. Dieses Mandat ermächtigt das Unternehmen, Zahlungen vom Konto des Zahlers einzuziehen, und die Bank des Zahlers, diese Lastschriften zu begleichen.

  • Widerrufsrecht: Der Zahler hat das Recht, eine Core-Lastschrift innerhalb von acht Wochen nach Belastung ohne Angabe von Gründen zu widerrufen und den Betrag zurückzufordern. Bei unautorisierten Lastschriften beträgt die Frist 13 Monate.

  • Vorabinformation: Das Unternehmen muss den Zahler vor dem Einzug der Lastschrift über den Betrag und das Datum der Abbuchung informieren. Dies wird als Pre-Notification oder Prenotification bezeichnet und muss mindestens 14 Tage vor dem Einzug erfolgen, es sei denn, eine kürzere Frist wurde vereinbart.

Vorteile der Core-Lastschrift

Die Core-Lastschrift bietet mehrere Vorteile für Unternehmen und Verbraucher:

  • Automatisierung und Effizienz: Unternehmen können regelmäßige Zahlungen automatisieren, was den Verwaltungsaufwand und die Kosten reduziert.

  • Planbarkeit: Verbraucher und Unternehmen können Zahlungen planen und sicherstellen, dass diese pünktlich erfolgen.

  • Sicherheit: Das SEPA-Verfahren und die damit verbundenen Regelungen bieten einen hohen Sicherheitsstandard für alle beteiligten Parteien.

Ablauf einer Core-Lastschrift

  1. Mandatserteilung: Der Zahler erteilt dem Zahlungsempfänger ein Mandat, das ihn zur Abbuchung von seinem Konto ermächtigt.
  2. Vorabinformation: Der Zahlungsempfänger informiert den Zahler rechtzeitig über die bevorstehende Abbuchung.
  3. Einreichung der Lastschrift: Der Zahlungsempfänger reicht die Lastschrift bei seiner Bank ein, die diese über das SEPA-Netzwerk an die Bank des Zahlers weiterleitet.
  4. Kontobelastung: Die Bank des Zahlers belastet das Konto des Zahlers mit dem angegebenen Betrag und überweist diesen an die Bank des Zahlungsempfängers.
  5. Widerrufsrecht: Der Zahler hat die Möglichkeit, die Lastschrift innerhalb der festgelegten Fristen zu widerrufen.

Unterschiede zur B2B-Lastschrift

Die Core-Lastschrift unterscheidet sich von der B2B-Lastschrift (Business-to-Business-Lastschrift) hauptsächlich in Bezug auf die Zielgruppe und das Widerrufsrecht:

  • Zielgruppe: Die Core-Lastschrift ist für Verbraucher und Unternehmen gedacht, während die B2B-Lastschrift ausschließlich für Zahlungen zwischen Unternehmen verwendet wird.
  • Widerrufsrecht: Bei der B2B-Lastschrift gibt es kein Widerrufsrecht für autorisierte Lastschriften. Die Core-Lastschrift bietet hingegen ein Widerrufsrecht von acht Wochen.

Fazit

Die Core-Lastschrift ist ein effizientes und sicheres Verfahren für den Einzug von regelmäßigen Zahlungen im europäischen Raum. Sie bietet sowohl Unternehmen als auch Verbrauchern zahlreiche Vorteile und trägt zur Vereinheitlichung und Vereinfachung des europäischen Zahlungsverkehrs bei. Durch die klare Regulierung und die Möglichkeit des Widerrufs bietet sie zudem einen hohen Schutz für die Verbraucher.