Commodity Futures Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Commodity Channel Index (CCI) Nächster Begriff: Commodity Pool Operator (CPO)

Zentrale Instrumente im Rohstoffhandel, die sowohl zur Absicherung als auch zur Spekulation genutzt werden

Commodity Futures sind standardisierte, börsengehandelte Verträge, die den Kauf oder Verkauf einer bestimmten Menge eines Rohstoffs zu einem festgelegten Preis und zu einem zukünftigen Lieferdatum vorschreiben. Diese Kontrakte sind zentrale Instrumente im Rohstoffhandel und bieten sowohl Produzenten als auch Verbrauchern eine Möglichkeit zur Absicherung gegen Preisrisiken. Sie sind auch für Spekulanten attraktiv, die von Preisschwankungen profitieren möchten.

Merkmale von Commodity Futures

  1. Standardisierung: Commodity Futures sind standardisiert, was bedeutet, dass die Menge des Rohstoffs, die Qualität und das Lieferdatum festgelegt sind. Dies erleichtert den Handel und erhöht die Liquidität.

  2. Handelsplatz: Diese Kontrakte werden an spezialisierten Börsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) oder der Intercontinental Exchange (ICE) gehandelt, die als zentrale Marktplätze für den Rohstoffhandel dienen.

  3. Marginanforderungen: Beim Handel mit Futures-Kontrakten müssen Händler Margins (Sicherheitsleistungen) hinterlegen, um potenzielle Verluste abzudecken und das Ausfallrisiko zu minimieren.

  4. Hebelwirkung: Futures-Kontrakte ermöglichen den Einsatz von Hebelwirkung, da nur ein Bruchteil des Kontraktwerts als Margin hinterlegt werden muss. Dies kann sowohl die Gewinne als auch die Verluste vervielfachen.

Arten von Commodity Futures

  1. Agrarprodukte: Futures-Kontrakte auf Agrarrohstoffe wie Weizen, Mais, Sojabohnen, Zucker und Baumwolle.

  2. Energierohstoffe: Futures auf Energierohstoffe wie Rohöl, Erdgas, Heizöl und Benzin.

  3. Metalle: Futures-Kontrakte auf Metalle wie Gold, Silber, Kupfer und Platin.

  4. Weiche Rohstoffe: Futures auf weiche Rohstoffe wie Kaffee, Kakao, Orangensaft und Holz.

Funktionen und Vorteile von Commodity Futures

  1. Absicherung: Produzenten und Verbraucher von Rohstoffen nutzen Futures, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Ein Landwirt kann beispielsweise Futures verkaufen, um sich gegen einen möglichen Preisverfall seines Ernteguts abzusichern.

  2. Preisentdeckung: Der Handel mit Futures trägt zur Preisentdeckung bei, indem er Informationen über zukünftige Angebot- und Nachfragebedingungen in die aktuellen Preise integriert.

  3. Liquidität: Futures-Märkte sind in der Regel sehr liquide, was den Teilnehmern ermöglicht, leicht in und aus Positionen zu gelangen.

  4. Spekulation: Spekulanten nutzen Futures, um von Preisbewegungen zu profitieren, ohne die physischen Rohstoffe tatsächlich zu besitzen. Dies erhöht die Marktaktivität und trägt zur Preisbildung bei.

Risiken und Nachteile von Commodity Futures

  1. Volatilität: Futures-Märkte können sehr volatil sein, was zu erheblichen Gewinnen oder Verlusten führen kann. Dies erfordert ein sorgfältiges Risikomanagement.

  2. Margin Calls: Bei ungünstigen Preisbewegungen können Händler zu zusätzlichen Margin-Zahlungen aufgefordert werden, um ihre Positionen aufrechtzuerhalten.

  3. Komplexität: Der Handel mit Futures erfordert ein tiefes Verständnis der Marktmechanismen und der spezifischen Eigenschaften der gehandelten Rohstoffe.

  4. Zeitwertverlust: Futures-Kontrakte haben ein Verfallsdatum, und ihre Werte können sich im Laufe der Zeit ändern, was zu Verlusten führen kann, wenn Positionen nicht rechtzeitig geschlossen werden.

Beispiel für den Handel mit Commodity Futures

Ein Kaffeeröster erwartet in sechs Monaten eine große Menge an Kaffee zu benötigen und befürchtet, dass die Kaffeepreise steigen könnten. Um sich gegen diesen Preisanstieg abzusichern, kauft der Röster heute einen Kaffeefutures-Kontrakt für die Lieferung in sechs Monaten zu einem festen Preis. Sollte der Kaffeepreis tatsächlich steigen, hat der Röster seine Rohstoffe zu einem günstigeren Preis gesichert. Sollte der Preis fallen, hat er jedoch möglicherweise mehr bezahlt, als der Marktpreis in sechs Monaten beträgt.

Fazit

Commodity Futures sind zentrale Instrumente im Rohstoffhandel, die sowohl zur Absicherung als auch zur Spekulation genutzt werden. Sie bieten Produzenten und Verbrauchern eine Möglichkeit, sich gegen Preisschwankungen abzusichern und tragen zur Preisentdeckung bei. Trotz ihrer Vorteile bergen Futures auch erhebliche Risiken, die ein tiefes Verständnis und sorgfältiges Risikomanagement erfordern. Ihre Standardisierung und der Handel an spezialisierten Börsen machen sie zu einem wesentlichen Bestandteil der globalen Rohstoffmärkte.