Commodities Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Commission Nächster Begriff: Trade and Commodity Finance (TCF)

Essenzielle Rohstoffe, die eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft spielen

Der Begriff Commodity (deutsch: Rohstoff) bezeichnet grundlegende, weitgehend homogene Güter, die in großen Mengen gehandelt werden und in der Regel als Ausgangsmaterialien für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen dienen. Commodities sind in verschiedene Kategorien unterteilt, darunter Energierohstoffe, Metalle und Agrarrohstoffe. Der Handel mit Commodities spielt eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft und wird auf spezialisierten Märkten und Börsen abgewickelt.

Kategorien von Commodities

  1. Energierohstoffe: Dazu gehören Rohöl, Erdgas, Benzin und Kohle. Diese Rohstoffe sind für die Energieversorgung von Haushalten, Unternehmen und Industrien unerlässlich.

  2. Metalle: Diese Kategorie umfasst Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin sowie Industriemetalle wie Kupfer, Aluminium und Zink. Metalle werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, von Schmuck und Elektronik bis hin zu Bau- und Fertigungsindustrien.

  3. Agrarrohstoffe: Dazu zählen Getreide wie Weizen, Mais und Reis, sowie andere landwirtschaftliche Produkte wie Baumwolle, Kaffee, Zucker und Vieh. Diese Rohstoffe sind entscheidend für die Lebensmittelversorgung und die Textilproduktion.

Handel mit Commodities

  1. Spotmärkte: Auf dem Spotmarkt werden Commodities zu aktuellen Marktpreisen für die sofortige Lieferung gehandelt. Diese Märkte bieten eine unmittelbare Preisbildung und Liquidität.

  2. Terminmärkte: An den Terminmärkten (Futures-Märkten) werden Verträge gehandelt, die die Lieferung einer Commodity zu einem zukünftigen Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis vorsehen. Diese Märkte ermöglichen es Händlern und Produzenten, sich gegen Preisrisiken abzusichern.

  3. Warenterminbörsen: Commodities werden an spezialisierten Börsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME), der London Metal Exchange (LME) und der Intercontinental Exchange (ICE) gehandelt. Diese Börsen bieten standardisierte Verträge und sorgen für transparente Preisbildung.

Bedeutung von Commodities

  1. Wirtschaftliche Indikatoren: Die Preise von Commodities können wichtige Indikatoren für die wirtschaftliche Gesundheit und Inflation sein. Steigende Rohstoffpreise können auf eine erhöhte Nachfrage und wirtschaftliches Wachstum hinweisen, während fallende Preise oft mit einer Abschwächung der Wirtschaft verbunden sind.

  2. Risikomanagement: Der Handel mit Commodity-Futures und -Optionen ermöglicht es Unternehmen, Preisrisiken zu managen und sich gegen Volatilität abzusichern. Produzenten und Verbraucher können so stabile Kosten und Einnahmen gewährleisten.

  3. Anlageklasse: Commodities sind eine eigenständige Anlageklasse, die von Investoren zur Diversifikation und Absicherung gegen Inflation genutzt wird. Rohstoffinvestitionen können durch direkte Anlagen, Futures-Kontrakte oder spezialisierte Fonds erfolgen.

Herausforderungen und Risiken

  1. Preisschwankungen: Commodities sind bekannt für ihre hohe Volatilität. Preise können stark schwanken, abhängig von Angebot und Nachfrage, geopolitischen Ereignissen, Wetterbedingungen und wirtschaftlichen Entwicklungen.

  2. Lagerung und Transport: Der physische Handel mit Commodities erfordert Lager- und Transportkapazitäten, die zusätzliche Kosten und Risiken mit sich bringen können. Verderbliche Rohstoffe wie landwirtschaftliche Produkte stellen besondere Herausforderungen dar.

  3. Regulatorische Risiken: Der Handel mit Commodities unterliegt umfangreichen regulatorischen Anforderungen, die sich je nach Region und Markt unterscheiden. Änderungen in der Gesetzgebung können erhebliche Auswirkungen auf die Märkte haben.

Beispiel für den Handel mit Commodities

Ein Landwirt, der Weizen produziert, kann Futures-Kontrakte nutzen, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Er verkauft Weizen-Futures-Kontrakte, die eine Lieferung zu einem festen Preis in der Zukunft vorsehen. Sollte der Weizenpreis fallen, profitiert der Landwirt von den Einnahmen aus den Futures-Kontrakten, die seine Verluste aus dem niedrigeren Marktpreis ausgleichen. Umgekehrt kann ein Bäcker Weizen-Futures kaufen, um sich gegen steigende Preise abzusichern und seine Produktionskosten zu stabilisieren.

Fazit

Commodities sind essenzielle Rohstoffe, die eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft spielen. Der Handel mit diesen Gütern findet auf spezialisierten Märkten und Börsen statt und ermöglicht es Produzenten, Verbraucher und Investoren, Preisrisiken zu managen und stabile Kosten und Einnahmen zu gewährleisten. Trotz der Herausforderungen und Risiken, die mit Preisschwankungen und regulatorischen Anforderungen verbunden sind, bleiben Commodities eine wichtige Anlageklasse und ein wesentlicher Bestandteil des Wirtschaftskreislaufs.