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Calendar Spreads

Börsenlexikon

Eine fortgeschrittene Optionsstrategie, die den unterschiedlichen Zeitwertverfall und die Volatilität von Optionen mit verschiedenen Laufzeiten ausnutzt

Calendar Spreads, auch als Zeitspannen oder Zeitdifferenz-Spreads bekannt, sind eine Handelsstrategie im Optionsmarkt, bei der ein Händler gleichzeitig eine Option mit kurzer Laufzeit verkauft und eine Option mit längerer Laufzeit kauft. Beide Optionen haben denselben Basispreis und beziehen sich auf denselben Basiswert, aber sie unterscheiden sich in ihrem Verfallsdatum. Diese Strategie nutzt die unterschiedlichen Zeitwerte (Theta) der Optionen, um von der Zeitverfall-Rate zu profitieren.

Merkmale von Calendar Spreads

  1. Basispreis: Beide Optionen im Spread haben denselben Basispreis. Dies stellt sicher, dass der Spread von den gleichen Preisbewegungen des Basiswerts betroffen ist.

  2. Laufzeiten: Der Kalender-Spread besteht aus einer Short-Position in einer Option mit kürzerer Laufzeit und einer Long-Position in einer Option mit längerer Laufzeit. Die unterschiedliche Zeit bis zum Verfall ist der Schlüssel für die Strategie.

  3. Optionstyp: Calendar Spreads können sowohl mit Call-Optionen als auch mit Put-Optionen durchgeführt werden. Die Wahl hängt von der Markterwartung und der gewünschten Risikostruktur ab.

Funktionsweise von Calendar Spreads

  1. Zeitwert-Verfall (Theta): Der Zeitwert einer Option nimmt ab, je näher sie an ihr Verfallsdatum kommt. Optionen mit kürzerer Laufzeit verlieren ihren Zeitwert schneller als Optionen mit längerer Laufzeit. Calendar Spreads nutzen diesen Unterschied im Zeitwertverfall, um Gewinne zu erzielen.

  2. Volatilität: Veränderungen in der impliziten Volatilität können die Preise der Optionen beeinflussen. Calendar Spreads profitieren normalerweise von einer Zunahme der Volatilität, da die länger laufende Option empfindlicher auf Volatilitätsänderungen reagiert.

  3. Markterwartungen: Calendar Spreads sind tendenziell neutral gegenüber der Richtung des Marktes. Sie profitieren hauptsächlich von der Zeitwertdifferenz und der Veränderung der Volatilität, nicht von signifikanten Preisbewegungen des Basiswerts.

Beispiel für einen Calendar Spread

Angenommen, ein Händler erwartet, dass sich der Kurs einer Aktie in den nächsten Monaten wenig verändert. Er könnte einen Calendar Spread eingehen, indem er eine Call-Option mit einem Basispreis von 100 Euro und einer Laufzeit von einem Monat verkauft und gleichzeitig eine Call-Option mit demselben Basispreis, aber einer Laufzeit von drei Monaten kauft.

  1. Short-Position: Verkauf einer Call-Option (1 Monat Laufzeit, Basispreis 100 Euro)
  2. Long-Position: Kauf einer Call-Option (3 Monate Laufzeit, Basispreis 100 Euro)

Der Händler profitiert, wenn der Basiswert in der Nähe des Basispreises bleibt und die verkaufte Option ihren Zeitwert schnell verliert, während die gekaufte Option ihren Zeitwert langsamer verliert.

Vorteile von Calendar Spreads

  1. Zeitwertverfall nutzen: Die Strategie profitiert vom schnelleren Zeitwertverfall der kurz laufenden Option im Vergleich zur langfristigen Option.

  2. Volatilitätsänderungen: Calendar Spreads können von einer Zunahme der impliziten Volatilität profitieren, da die länger laufende Option empfindlicher auf Volatilitätsänderungen reagiert.

  3. Begrenztes Risiko: Das maximale Risiko eines Calendar Spreads ist auf die anfängliche Investition (der Nettopreis des Spreads) begrenzt.

Nachteile und Risiken von Calendar Spreads

  1. Richtung des Basiswerts: Während Calendar Spreads in der Regel neutral gegenüber der Marktrichtung sind, können starke Preisbewegungen des Basiswerts zu Verlusten führen.

  2. Volatilitätsrisiko: Eine Abnahme der impliziten Volatilität kann den Wert des Spreads negativ beeinflussen, da die länger laufende Option an Wert verliert.

  3. Komplexität: Calendar Spreads sind komplexer als einfache Optionsstrategien und erfordern ein gutes Verständnis der Optionsbewertung und des Verhaltens von Zeitwert und Volatilität.

Anwendung und Strategien

  1. Seitwärtsmärkte: Calendar Spreads sind besonders nützlich in seitwärts tendierenden Märkten, in denen wenig Bewegung des Basiswerts erwartet wird. Die Strategie profitiert hauptsächlich vom Zeitwertverfall der kurz laufenden Option.

  2. Volatilitätsstrategie: Händler können Calendar Spreads verwenden, um auf eine Zunahme der impliziten Volatilität zu spekulieren. Da die länger laufende Option empfindlicher auf Volatilitätsänderungen reagiert, kann ein Anstieg der Volatilität den Spread wertvoller machen.

  3. Anpassungen: Händler können Calendar Spreads anpassen, indem sie neue Positionen hinzufügen oder bestehende Positionen ändern, um auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren.

Fazit

Calendar Spreads sind eine fortgeschrittene Optionsstrategie, die den unterschiedlichen Zeitwertverfall und die Volatilität von Optionen mit verschiedenen Laufzeiten ausnutzt. Sie bieten eine Möglichkeit, in seitwärts tendierenden Märkten zu profitieren und begrenztes Risiko einzugehen. Trotz der Vorteile erfordern Calendar Spreads ein tiefes Verständnis der Optionsbewertung und der Marktbedingungen, um effektiv eingesetzt zu werden. Diese Strategie kann in verschiedenen Marktumgebungen nützlich sein, insbesondere wenn wenig Bewegung des Basiswerts erwartet wird und/oder die Volatilität voraussichtlich zunimmt.