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Bretton-Woods-System Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Break Even Kurs Nächster Begriff: Brokervergleich

Ein bedeutendes Experiment in der internationalen Währungskooperation und schuf die Grundlage für die Nachkriegswirtschaftsordnung

Das Bretton-Woods-System war ein internationales Währungssystem, das von 1944 bis Anfang der 1970er Jahre existierte und die Grundlage des globalen Finanzsystems nach dem Zweiten Weltkrieg bildete. Es wurde während der Konferenz von Bretton Woods in New Hampshire, USA, von 44 alliierten Nationen geschaffen. Ziel des Systems war es, eine stabile wirtschaftliche Nachkriegsordnung zu schaffen, um die weltweite Währungsstabilität und das Wirtschaftswachstum zu fördern.

Hauptmerkmale des Bretton-Woods-Systems

  1. Gold-Dollar-Standard: Der US-Dollar wurde zur zentralen Währung des Systems und war direkt an Gold gebunden. Der Wechselkurs betrug 35 US-Dollar pro Feinunze Gold. Andere Währungen wurden an den US-Dollar gekoppelt und konnten innerhalb enger Bandbreiten um einen festen Wechselkurs schwanken.

  2. Feste Wechselkurse: Die teilnehmenden Länder verpflichteten sich, ihre Währungen innerhalb einer Bandbreite von ±1% um den festgelegten Wechselkurs zum US-Dollar zu halten. Wenn eine Währung außerhalb dieser Bandbreite geriet, musste die Zentralbank des jeweiligen Landes eingreifen, um die Währung wieder innerhalb der Bandbreite zu bringen.

  3. Internationaler Währungsfonds (IWF): Der IWF wurde geschaffen, um die Stabilität des internationalen Währungssystems zu überwachen und finanzielle Unterstützung für Länder bereitzustellen, die Schwierigkeiten hatten, ihre Währungen innerhalb der festgelegten Bandbreiten zu halten.

  4. Weltbank: Neben dem IWF wurde die Weltbank gegründet, um den Wiederaufbau und die Entwicklung von Ländern zu unterstützen, die durch den Zweiten Weltkrieg geschädigt worden waren.

Ziele des Bretton-Woods-Systems

  1. Förderung des internationalen Handels: Durch die Schaffung eines Systems fester Wechselkurse sollte der internationale Handel erleichtert und gefördert werden, indem Unsicherheiten durch Wechselkursschwankungen minimiert wurden.

  2. Währungsstabilität: Das System zielte darauf ab, Währungsinstabilität und spekulative Angriffe auf Währungen zu verhindern, die in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg zu wirtschaftlichen Unsicherheiten beigetragen hatten.

  3. Wirtschaftswachstum: Durch die Förderung stabiler Währungen und des internationalen Handels sollte das Bretton-Woods-System dazu beitragen, das globale Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Nachkriegswirtschaften zu stabilisieren.

Funktionsweise und Herausforderungen

  • Wechselkursanpassungen: Wenn ein Land langfristige Handelsbilanzprobleme hatte, konnte es eine Anpassung seines Wechselkurses beantragen. Diese Anpassungen sollten jedoch selten und nur in extremen Fällen erfolgen.

  • Dollar-Knappheit und Dollar-Überhang: In den ersten Jahren nach der Einführung des Systems herrschte eine Knappheit an US-Dollars, was den internationalen Handel behinderte. In den 1960er Jahren kehrte sich dieses Problem um, und es kam zu einem Überhang an US-Dollars, was das Vertrauen in das System untergrub.

  • Goldreserven: Die USA mussten große Goldreserven halten, um die Konvertibilität des Dollars in Gold zu gewährleisten. Als die Nachfrage nach Goldkonvertierung zunahm, gerieten die US-Goldreserven unter Druck.

Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems

Das Bretton-Woods-System begann in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren zu zerfallen, hauptsächlich aus folgenden Gründen:

  1. Ungleichgewichte im internationalen Handel: Dauerhafte Handelsungleichgewichte führten zu Spannungen zwischen den Ländern und setzten die festen Wechselkurse unter Druck.

  2. Vertrauensverlust: Der Dollar-Überhang und die sinkenden US-Goldreserven untergruben das Vertrauen in die Fähigkeit der USA, den Dollar in Gold umzuwandeln.

  3. Aufwertung und Abwertung: Einige Länder konnten ihre Währungen nicht mehr innerhalb der festgelegten Bandbreiten halten, was zu wiederholten Anpassungen und Instabilität führte.

1971 kündigte US-Präsident Richard Nixon die Einstellung der Goldkonvertibilität des US-Dollars an, was als "Nixon-Schock" bekannt wurde. Dies markierte das Ende des Bretton-Woods-Systems und führte zu einem Übergang zu flexiblen Wechselkursen, bei denen die Währungen durch die Marktkräfte bestimmt wurden.

Fazit

Das Bretton-Woods-System war ein bedeutendes Experiment in der internationalen Währungskooperation und schuf die Grundlage für die Nachkriegswirtschaftsordnung. Trotz seines letztendlichen Zusammenbruchs trug es wesentlich zur Stabilisierung der Weltwirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg bei und legte den Grundstein für Institutionen wie den IWF und die Weltbank, die bis heute eine wichtige Rolle in der globalen Finanzarchitektur spielen. Der Übergang zu flexiblen Wechselkursen, der auf den Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems folgte, prägt die internationale Währungsordnung bis heute.