Bottom-Down-Schein Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Börslicher Handel Nächster Begriff: Bottom-Fishing-Strategie

Ein spezialisiertes Finanzinstrument, die es Anlegern ermöglichen, von fallenden Kursen eines Basiswerts zu profitieren

Ein Bottom-Down-Schein ist ein Finanzinstrument im Bereich der strukturierten Produkte, speziell ein Derivat, das es Anlegern ermöglicht, von fallenden Kursen eines zugrunde liegenden Basiswerts zu profitieren. Der Name "Bottom-Down" bezieht sich darauf, dass das Produkt auf einen rückläufigen Markt setzt. Diese Instrumente werden oft von Anlegern genutzt, die erwarten, dass der Kurs des zugrunde liegenden Werts sinken wird.

Merkmale eines Bottom-Down-Scheins

  1. Basiswert: Der Basiswert kann eine Aktie, ein Index, ein Rohstoff oder ein anderes Finanzinstrument sein. Die Wertentwicklung des Bottom-Down-Scheins hängt direkt von der Entwicklung dieses Basiswerts ab.

  2. Hebelwirkung: Bottom-Down-Scheine nutzen häufig eine Hebelwirkung, die es dem Anleger ermöglicht, überproportional an Kursbewegungen des Basiswerts zu partizipieren. Dies bedeutet, dass kleine Veränderungen im Kurs des Basiswerts zu größeren Veränderungen im Wert des Bottom-Down-Scheins führen können.

  3. Verfall und Laufzeit: Diese Scheine haben in der Regel eine begrenzte Laufzeit und verfallen an einem festgelegten Datum. Wenn der Kurs des Basiswerts bis zu diesem Datum nicht wie erwartet gefallen ist, kann der Schein wertlos verfallen.

  4. Verlustrisiko: Wie bei allen Derivaten besteht ein hohes Verlustrisiko. Anleger können den gesamten investierten Betrag verlieren, wenn der Basiswert sich entgegen den Erwartungen entwickelt.

Funktionsweise eines Bottom-Down-Scheins

  1. Erwerb: Der Anleger kauft den Bottom-Down-Schein zu einem bestimmten Preis. Dieser Preis wird durch den aktuellen Kurs des Basiswerts und die erwartete Kursentwicklung beeinflusst.

  2. Kursbewegungen: Wenn der Kurs des Basiswerts fällt, steigt der Wert des Bottom-Down-Scheins, abhängig von der Hebelwirkung. Umgekehrt verliert der Schein an Wert, wenn der Kurs des Basiswerts steigt.

  3. Verfall: Am Ende der Laufzeit wird der Wert des Bottom-Down-Scheins basierend auf dem Schlusskurs des Basiswerts ermittelt. Liegt der Kurs des Basiswerts unter einem bestimmten Schwellenwert, realisiert der Anleger einen Gewinn. Liegt er darüber, kann der Schein wertlos verfallen.

Beispiel

Angenommen, ein Anleger erwartet, dass der Aktienkurs eines Technologieunternehmens in den nächsten sechs Monaten fallen wird. Er kauft einen Bottom-Down-Schein, der einen Hebel von 3:1 auf diese Aktie bietet und eine Laufzeit von sechs Monaten hat. Der aktuelle Aktienkurs beträgt 100 Euro. Sollte der Aktienkurs auf 80 Euro fallen, würde der Wert des Bottom-Down-Scheins erheblich steigen, da die Hebelwirkung den Gewinn verstärkt. Wenn der Aktienkurs jedoch auf 120 Euro steigt, verliert der Schein an Wert und könnte am Ende der Laufzeit wertlos sein.

Vorteile von Bottom-Down-Scheinen

  1. Gewinnchancen bei fallenden Kursen: Anleger können von rückläufigen Märkten profitieren, was mit traditionellen Anlageinstrumenten schwieriger ist.

  2. Hebelwirkung: Durch den Einsatz von Hebeln können Anleger mit einem relativ kleinen Kapitaleinsatz überproportional hohe Gewinne erzielen.

  3. Diversifikation: Bottom-Down-Scheine bieten eine Möglichkeit zur Diversifikation des Portfolios und können als Absicherungsinstrument gegen fallende Märkte eingesetzt werden.

Nachteile und Risiken

  1. Hohes Verlustrisiko: Die Hebelwirkung kann zu hohen Verlusten führen, wenn sich der Basiswert entgegen den Erwartungen entwickelt.

  2. Komplexität: Derivate wie Bottom-Down-Scheine sind komplex und erfordern ein tiefes Verständnis der Funktionsweise und der zugrunde liegenden Risiken.

  3. Begrenzte Laufzeit: Die begrenzte Laufzeit kann dazu führen, dass der Schein wertlos verfällt, wenn sich der Basiswert nicht innerhalb des erwarteten Zeitrahmens bewegt.

Fazit

Bottom-Down-Scheine sind spezialisierte Finanzinstrumente, die es Anlegern ermöglichen, von fallenden Kursen eines Basiswerts zu profitieren. Sie bieten potenziell hohe Gewinne durch Hebelwirkung, bergen jedoch auch erhebliche Risiken, einschließlich des Verlusts des gesamten investierten Kapitals. Aufgrund ihrer Komplexität und des hohen Risikos sind sie hauptsächlich für erfahrene Anleger geeignet, die über ein tiefes Verständnis der Marktmechanismen und der spezifischen Funktionsweise von Derivaten verfügen.