Bonusaktien Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Benchmark Maximum Nächster Begriff: Gratisaktien
Ein Instrument für Unternehmen, um Rücklagen und Gewinne zu kapitalisieren, die Liquidität der Aktien zu erhöhen und das Vertrauen zu stärken
Bonusaktien sind eine Form der Aktienemission, bei der ein Unternehmen zusätzliche Aktien an seine bestehenden Aktionäre ausgibt, ohne dass diese zusätzliche Zahlungen leisten müssen. Diese Ausgabe von Bonusaktien erfolgt in der Regel aus den Rücklagen oder Gewinnen des Unternehmens und dient dazu, die Anzahl der ausgegebenen Aktien zu erhöhen, ohne das Grundkapital zu verändern.
Merkmale und Ziele der Ausgabe von Bonusaktien
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Kapitalisierung von Rücklagen: Bei der Ausgabe von Bonusaktien werden die Rücklagen oder Gewinne des Unternehmens in zusätzliches Eigenkapital umgewandelt. Dies bedeutet, dass das Unternehmen seine Gewinne reinvestiert, anstatt sie als Dividenden auszuschütten.
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Verhältnis der Ausgabe: Bonusaktien werden oft im Verhältnis zu den bestehenden Aktien ausgegeben. Zum Beispiel könnte ein Unternehmen im Verhältnis 1:5 Bonusaktien ausgeben, was bedeutet, dass ein Aktionär für jede fünf gehaltenen Aktien eine zusätzliche Bonusaktie erhält.
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Keine zusätzlichen Kosten: Aktionäre müssen für den Erhalt von Bonusaktien keine zusätzlichen Zahlungen leisten. Dies unterscheidet Bonusaktien von anderen Formen der Aktienemission, bei denen Aktionäre neue Aktien zu einem bestimmten Preis kaufen müssen.
Gründe für die Ausgabe von Bonusaktien
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Erhöhung der Aktienliquidität: Durch die Erhöhung der Anzahl der ausgegebenen Aktien kann die Liquidität der Aktie im Markt verbessert werden. Dies kann den Handel mit den Aktien erleichtern und die Attraktivität der Aktie für Investoren erhöhen.
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Signalisierung von Vertrauen: Die Ausgabe von Bonusaktien kann ein Signal des Unternehmens an die Aktionäre und den Markt sein, dass das Unternehmen über ausreichende Rücklagen und Gewinne verfügt. Dies kann das Vertrauen der Aktionäre stärken.
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Steuerliche Vorteile: In einigen Ländern kann die Ausgabe von Bonusaktien steuerliche Vorteile bieten, sowohl für das Unternehmen als auch für die Aktionäre. Es kann eine Möglichkeit sein, Gewinne zu reinvestieren, ohne eine hohe Steuerbelastung zu verursachen.
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Erhöhung des Nennwerts der Aktie: Bonusaktien können dazu verwendet werden, den Nennwert der Aktie zu erhöhen, was in einigen Fällen rechtlich oder operativ vorteilhaft sein kann.
Auswirkungen auf Aktionäre und den Aktienkurs
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Keine unmittelbare Wertsteigerung: Obwohl Aktionäre zusätzliche Aktien erhalten, führt dies nicht zu einer sofortigen Wertsteigerung ihres Investments. Der Wert des Unternehmens bleibt gleich, und der Aktienkurs wird entsprechend angepasst.
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Verwässerung: Durch die Ausgabe von Bonusaktien erhöht sich die Gesamtzahl der Aktien, was zu einer Verwässerung des Gewinns pro Aktie führen kann. Dies bedeutet, dass der Anteil am Gewinn, der auf jede einzelne Aktie entfällt, sinken kann.
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Erhöhung des Eigenkapitals: Bonusaktien erhöhen das Eigenkapital des Unternehmens, was die Bilanz des Unternehmens stärken und das Vertrauen der Investoren in die finanzielle Stabilität des Unternehmens fördern kann.
Beispiel
Angenommen, ein Unternehmen beschließt, im Verhältnis 1:4 Bonusaktien auszugeben. Ein Aktionär, der 100 Aktien des Unternehmens besitzt, erhält zusätzlich 25 Bonusaktien (100 / 4 = 25). Die Gesamtzahl der Aktien des Aktionärs erhöht sich somit auf 125. Wenn der Aktienkurs vor der Ausgabe der Bonusaktien 20 Euro betrug, wird der Kurs nach der Ausgabe entsprechend angepasst, sodass der Gesamtwert des Investments unverändert bleibt.
Fazit
Bonusaktien sind ein nützliches Instrument für Unternehmen, um Rücklagen und Gewinne zu kapitalisieren, die Liquidität ihrer Aktien zu erhöhen und das Vertrauen der Aktionäre zu stärken. Obwohl sie keine unmittelbare Wertsteigerung für die Aktionäre bedeuten, können sie langfristige Vorteile bieten, indem sie die finanzielle Stabilität des Unternehmens fördern und die Attraktivität der Aktie im Markt erhöhen. Aktionäre sollten jedoch die potenziellen Auswirkungen auf den Gewinn pro Aktie und die Verwässerung ihrer Anteile berücksichtigen.