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Bezugspreis Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Bezugskurs Nächster Begriff: Bezugsrecht

Ein wesentlicher Bestandteil von Bezugsangeboten und spielt eine zentrale Rolle bei der Kapitalerhöhung eines Unternehmens

Der Bezugspreis ist ein Finanzbegriff, der den Preis beschreibt, zu dem bestehende Aktionäre im Rahmen eines Bezugsangebots neue Aktien eines Unternehmens erwerben können. Der Bezugspreis wird in der Regel unter dem aktuellen Marktpreis der Aktie festgelegt, um den Aktionären einen Anreiz zu bieten, ihre Bezugsrechte auszuüben und die neuen Aktien zu kaufen. Der Bezugspreis spielt eine entscheidende Rolle bei Kapitalerhöhungen und ist ein wichtiges Instrument zur Beschaffung von Eigenkapital für das Unternehmen.

Merkmale des Bezugspreises

  1. Festlegung unter dem Marktpreis: Der Bezugspreis liegt meist unter dem aktuellen Marktpreis der bestehenden Aktien. Dies soll sicherstellen, dass das Bezugsangebot attraktiv genug ist, damit die Aktionäre ihre Bezugsrechte ausüben.

  2. Verhältnis zum Aktienkurs: Der Bezugspreis wird im Verhältnis zum Aktienkurs und dem geplanten Kapitalbedarf des Unternehmens festgelegt. Ein zu niedriger Bezugspreis könnte zu einer übermäßigen Verwässerung der bestehenden Anteile führen, während ein zu hoher Bezugspreis die Akzeptanz des Angebots mindern könnte.

  3. Einfluss auf den Aktienkurs: Die Ankündigung eines Bezugsangebots und der Bezugspreis können den Aktienkurs beeinflussen. Oft fällt der Aktienkurs nach der Ankündigung, da die Investoren die bevorstehende Verwässerung einpreisen.

Berechnung des Bezugspreises

Der Bezugspreis wird durch das Unternehmen in Abstimmung mit Beratern und unter Berücksichtigung der aktuellen Marktbedingungen und des Kapitalbedarfs festgelegt. Ein typisches Verfahren zur Berechnung des Bezugspreises ist die Verwendung des durchschnittlichen Aktienkurses der letzten Handelstage vor der Ankündigung des Bezugsangebots, abzüglich eines Abschlags, um das Angebot attraktiv zu machen.

Beispiel

Ein Unternehmen möchte durch eine Kapitalerhöhung zusätzliches Eigenkapital beschaffen und plant, 1 Million neue Aktien auszugeben. Der aktuelle Aktienkurs liegt bei 50 Euro. Das Unternehmen beschließt, einen Bezugspreis von 40 Euro festzulegen, was einem Abschlag von 20 % auf den aktuellen Marktpreis entspricht. Bestehende Aktionäre können somit neue Aktien zu einem Preis von 40 Euro erwerben.

Bedeutung des Bezugspreises

  1. Anreiz für Aktionäre: Ein attraktiver Bezugspreis bietet den bestehenden Aktionären einen finanziellen Anreiz, ihre Bezugsrechte auszuüben und in neue Aktien zu investieren, wodurch das Unternehmen das benötigte Kapital erhält.

  2. Verwässerungseffekt: Der Bezugspreis beeinflusst den Grad der Verwässerung der bestehenden Anteile. Ein niedriger Bezugspreis führt zu einer größeren Anzahl ausgegebener Aktien, was die bestehenden Anteile stärker verwässert.

  3. Kapitalbeschaffung: Der Bezugspreis ist entscheidend für den Erfolg der Kapitalerhöhung. Ein gut festgelegter Bezugspreis hilft dem Unternehmen, das benötigte Kapital effizient zu beschaffen.

Fazit

Der Bezugspreis ist ein wesentlicher Bestandteil von Bezugsangeboten und spielt eine zentrale Rolle bei der Kapitalerhöhung eines Unternehmens. Er wird in der Regel unter dem aktuellen Marktpreis der Aktie festgelegt, um den Aktionären einen Anreiz zu bieten, ihre Bezugsrechte auszuüben. Die Festlegung des Bezugspreises erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen der Attraktivität des Angebots für die Aktionäre und der potenziellen Verwässerung der bestehenden Anteile. Ein gut gewählter Bezugspreis kann entscheidend zum Erfolg der Kapitalbeschaffung beitragen und das Vertrauen der Aktionäre stärken.