Bausparen Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Basiszinssatz Nächster Begriff: Bearish Engulfing Pattern

Bausparen ist eine besondere Form des Sparens, die es dem Sparer ermöglicht, sich langfristig auf den Erwerb von Wohneigentum vorzubereiten. Es kombiniert Elemente des Sparens und der Finanzierung und ist in vielen Ländern, insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz, weit verbreitet. Das Konzept des Bausparens basiert auf einem vertraglichen Sparprozess, der in der Regel mit einem Bausparvertrag abgeschlossen wird.

Grundprinzipien des Bausparens

Das Bausparen funktioniert in zwei Phasen: der Ansparphase und der Darlehensphase.

1. Ansparphase: In der ersten Phase zahlt der Bausparer regelmäßig Beiträge auf ein Bausparkonto ein. Diese Sparbeträge werden verzinst, und der Sparer erhält am Ende der Ansparphase eine bestimmte Bausparsumme. Diese Summe besteht aus den eingezahlten Beträgen, den Zinsen und eventuell gewährten staatlichen Zulagen.

2. Darlehensphase: Nach der Ansparphase hat der Bausparer Anspruch auf ein zinsgünstiges Bauspardarlehen, das in der Regel zu festen Konditionen gewährt wird. Die Höhe des Darlehens hängt von der angesparten Summe und der vereinbarten Bausparsumme ab. Das Darlehen dient in der Regel dem Kauf, Bau oder der Renovierung von Wohneigentum.

Vorteile des Bausparens

Das Bausparen bietet eine Reihe von Vorteilen, die es zu einer attraktiven Spar- und Finanzierungsoption machen:

1. Zinsvorteile: Bauspardarlehen werden oft zu niedrigen und festen Zinssätzen gewährt, die unabhängig von der Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus sind. Dies bietet dem Bausparer Planungssicherheit und Schutz vor steigenden Zinsen.

2. Staatliche Förderung: In vielen Ländern wird das Bausparen durch staatliche Zulagen und steuerliche Vorteile gefördert. In Deutschland beispielsweise können Bausparer die Wohnungsbauprämie oder die Arbeitnehmersparzulage erhalten.

3. Sicherheit: Bausparen gilt als sichere Sparform, da die Einlagen in der Regel durch Einlagensicherungssysteme geschützt sind. Zudem bietet das Bausparsystem eine hohe Planbarkeit und Transparenz.

4. Flexibilität: Bausparverträge können an die individuellen Bedürfnisse des Sparers angepasst werden. So können die Sparraten und die Laufzeit flexibel gestaltet werden.

Nachteile des Bausparens

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Nachteile, die beim Bausparen berücksichtigt werden sollten:

1. Niedrige Verzinsung: Die Verzinsung der Sparbeiträge während der Ansparphase ist oft relativ niedrig im Vergleich zu anderen Sparformen. Dies kann in Zeiten niedriger Zinsen besonders ins Gewicht fallen.

2. Bindung der Mittel: Das im Bausparvertrag angesparte Geld ist zweckgebunden und kann in der Regel nur für wohnwirtschaftliche Maßnahmen verwendet werden. Dies schränkt die Flexibilität des Sparers ein.

3. Kosten: Bausparverträge können mit verschiedenen Kosten verbunden sein, wie Abschlussgebühren und Kontoführungsgebühren. Diese können die Rendite des Bausparens mindern.

Fazit

Bausparen ist eine bewährte Methode, um systematisch für den Erwerb von Wohneigentum zu sparen und gleichzeitig von günstigen Finanzierungskonditionen zu profitieren. Es bietet eine Kombination aus Sicherheit, staatlicher Förderung und langfristiger Planungssicherheit, was es zu einer beliebten Sparform macht. Allerdings sollten potenzielle Bausparer die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen und ihre individuellen Bedürfnisse und finanziellen Ziele berücksichtigen, bevor sie sich für einen Bausparvertrag entscheiden.