Bankwechsel Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Prämiensparkonto Nächster Begriff: Zahlungsanweisungen
Ein Vorgang, der sich finanziell lohnen kann, wenn dadurch Kosten gespart oder bessere Leistungen in Anspruch genommen werden können
Ein Bankwechsel bezeichnet den Vorgang, bei dem eine Privatperson oder ein Unternehmen von einer Bank zu einer anderen wechselt. In der Regel umfasst dies die Schließung bestehender Konten bei der alten Bank und die Eröffnung neuer Konten bei der neuen Bank. Gründe für einen Bankwechsel können bessere Konditionen, niedrigere Gebühren, bessere Services oder Unzufriedenheit mit der bisherigen Bank sein. Ein Bankwechsel kann sowohl für Girokonten als auch für Sparkonten, Depots oder Kredite erfolgen.
Gründe für einen Bankwechsel
Ein Bankwechsel kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein:
- Niedrigere Kontoführungsgebühren: Viele Banken verlangen Gebühren für Girokonten, während Direktbanken oft kostenlose Konten anbieten.
- Bessere Zinssätze: Bei Tagesgeld- oder Festgeldkonten kann ein Wechsel vorteilhaft sein, um höhere Zinsen zu erhalten.
- Bessere Kundenbetreuung: Manche Kunden wechseln zu einer Bank mit besserem Service oder mehr Filialen.
- Attraktive Prämien: Einige Banken bieten Neukunden Startguthaben oder Prämien für den Wechsel.
- Modernere Banking-Technologien: Online- und Mobile-Banking-Funktionen sind bei manchen Banken fortschrittlicher als bei anderen.
- Unzufriedenheit mit der bisherigen Bank: Schlechter Service, hohe Gebühren oder negative Erfahrungen können einen Wechsel notwendig machen.
Ablauf eines Bankwechsels
Ein Bankwechsel erfolgt in mehreren Schritten:
- Auswahl der neuen Bank: Kunden vergleichen Konditionen, Gebühren und Leistungen verschiedener Banken.
- Eröffnung des neuen Kontos: Das neue Konto wird beantragt, meist online oder in einer Filiale. Eine Identitätsprüfung (z. B. per Post- oder Video-Ident) ist erforderlich.
- Übertragung von Zahlungen: Daueraufträge, Lastschriften und regelmäßige Geldeingänge müssen auf das neue Konto umgestellt werden.
- Informieren von Zahlungspartnern: Arbeitgeber, Versicherungen, Energieversorger und andere Zahlungspartner müssen über die neue Bankverbindung informiert werden.
- Schließung des alten Kontos: Sobald alle Transaktionen über das neue Konto laufen, kann das alte Konto gekündigt werden.
Gesetzliche Unterstützung: Das Zahlungskontengesetz
Seit 2016 gibt es in der EU das Zahlungskontengesetz, das den Bankwechsel erleichtert. Banken sind verpflichtet, auf Wunsch des Kunden den Kontowechsel-Service anzubieten. Dabei übernimmt die neue Bank die Übertragung von Daueraufträgen, Lastschriften und Zahlungspartnern.
Vorteile eines Bankwechsels
- Kostenersparnis: Wechsel zu einem kostenlosen Girokonto oder besseren Zinskonditionen.
- Besserer Service: Modernes Online-Banking oder eine Bank mit mehr Filialen.
- Höhere Sicherheit: Banken mit besseren Einlagensicherungssystemen oder besseren Datenschutzrichtlinien.
- Attraktive Prämien: Viele Banken bieten Neukunden Boni oder Willkommensangebote.
Nachteile eines Bankwechsels
- Aufwand bei der Umstellung: Zahlreiche Zahlungspartner müssen informiert werden.
- Laufende Kredite oder Verträge: Falls Kredite bestehen, kann die Kündigung oder Übertragung komplizierter sein.
- Mögliche Gebühren für die Kontoschließung: Manche Banken erheben Gebühren für die Schließung von Konten oder die Übertragung von Depots.
Fazit
Ein Bankwechsel kann sich finanziell lohnen, wenn dadurch Kosten gespart oder bessere Leistungen in Anspruch genommen werden können. Dank gesetzlicher Regelungen und Kontowechsel-Services ist der Prozess heute einfacher als früher. Dennoch sollte man darauf achten, alle Zahlungspartner rechtzeitig zu informieren, um Probleme mit Lastschriften oder Daueraufträgen zu vermeiden. Ein sorgfältiger Vergleich der Angebote hilft, die beste Bank für die eigenen Bedürfnisse zu finden.