Authorized Shares Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Auszahlungsplan Nächster Begriff: Automatische Ausführung
Ein grundlegender Bestandteil der Kapitalstruktur eines Unternehmens
Der Begriff Authorized Shares (deutsch: genehmigtes Kapital oder autorisierte Aktien) bezeichnet die maximale Anzahl von Aktien, die ein Unternehmen laut seiner Satzung ausgeben darf. Diese Obergrenze wird durch die Gründungsdokumente des Unternehmens und die Genehmigungen der Aktionäre festgelegt.
Definition und Bedeutung
Authorized Shares sind die Gesamtzahl der Aktien, die ein Unternehmen rechtlich ausgeben darf. Diese Anzahl wird bei der Gründung des Unternehmens in der Satzung festgelegt und kann nur durch eine formelle Änderung der Satzung und die Genehmigung durch die Aktionäre geändert werden. Die autorisierten Aktien stellen das Potenzial für zukünftige Kapitalerhöhungen und Finanzierungsmöglichkeiten des Unternehmens dar.
Die Bedeutung der Authorized Shares liegt in ihrer Rolle bei der Kapitalbeschaffung und der Steuerung der Unternehmensführung. Sie geben dem Unternehmen Flexibilität, neues Kapital zu beschaffen, indem es zusätzliche Aktien ausgibt, ohne jedes Mal die Zustimmung der Aktionäre einholen zu müssen.
Struktur und Kategorien von Aktien
Die autorisierten Aktien können in verschiedene Kategorien unterteilt werden, die jeweils unterschiedliche Rechte und Privilegien haben. Zu den gängigen Kategorien gehören:
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Stammaktien (Common Shares): Dies sind die üblichsten Aktien, die den Inhabern Stimmrechte und Dividendenrechte bieten. Stammaktionäre haben das Recht, auf Hauptversammlungen abzustimmen und am Gewinn des Unternehmens durch Dividenden teilzuhaben.
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Vorzugsaktien (Preferred Shares): Diese Aktien haben in der Regel keine Stimmrechte, bieten aber vorrangige Dividendenansprüche und können besondere Rechte im Falle einer Liquidation des Unternehmens haben.
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Berechtigte Aktien (Treasury Shares): Dies sind Aktien, die das Unternehmen zurückgekauft hat und die nicht ausgegeben oder verkauft werden können. Sie zählen weiterhin zu den autorisierten Aktien, gelten jedoch als nicht im Umlauf befindlich.
Prozesse und Änderungen
Die Anzahl der Authorized Shares kann durch einen formellen Prozess geändert werden, der die Genehmigung der Aktionäre erfordert. Dies geschieht typischerweise durch eine Abstimmung auf der Hauptversammlung, gefolgt von der Einreichung einer Satzungsänderung bei der zuständigen Handelsregisterbehörde. Gründe für eine Erhöhung der autorisierten Aktienzahl können unter anderem sein:
- Kapitalbeschaffung: Ein Unternehmen plant, durch die Ausgabe neuer Aktien zusätzliches Kapital zu beschaffen.
- Aktienoptionen und -pläne: Das Unternehmen möchte Aktienoptionen für Mitarbeiter, Führungskräfte oder Direktoren schaffen.
- Fusionen und Übernahmen: Vorbereitung auf eine bevorstehende Fusion oder Übernahme, bei der zusätzliche Aktien ausgegeben werden könnten.
Beispiele und Praxis
Ein Unternehmen hat bei seiner Gründung 1.000.000 authorized shares in seiner Satzung festgelegt. Von diesen autorisierten Aktien sind derzeit 600.000 ausgegeben und im Umlauf. Das Unternehmen plant nun eine Kapitalerhöhung, um weitere 300.000 Aktien auszugeben. Damit blieben noch 100.000 autorisierte, aber nicht ausgegebene Aktien übrig. Falls das Unternehmen jedoch mehr als diese verbleibenden 100.000 Aktien ausgeben möchte, müsste es eine Satzungsänderung vornehmen, um die Anzahl der autorisierten Aktien zu erhöhen.
Fazit
Authorized Shares sind ein grundlegender Bestandteil der Kapitalstruktur eines Unternehmens. Sie bieten Flexibilität bei der Kapitalbeschaffung und strategischen Planung, indem sie das Potenzial für zukünftige Aktienausgaben festlegen. Die Verwaltung der autorisierten Aktienzahl ist entscheidend für die finanzielle Gesundheit und die strategischen Möglichkeiten eines Unternehmens. Investoren und Aktionäre sollten das Konzept der autorisierten Aktien verstehen, da es direkte Auswirkungen auf ihre Beteiligung und die potenzielle Verwässerung ihrer Anteile haben kann.