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Ausübungspreis Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Ausübungsfrist Nächster Begriff: Ausübungszeitpunkt

Ein fundamentaler Aspekt von Optionen, der den Preis bestimmt, zu dem der Basiswert gekauft oder verkauft werden kann

Der Ausübungspreis, auch bekannt als Strike-Preis oder Exercise-Preis, ist ein zentraler Begriff im Bereich der Finanzderivate, insbesondere bei Optionen. Er bezeichnet den festen Preis, zu dem der Inhaber einer Option den zugrunde liegenden Vermögenswert kaufen (bei einer Call-Option) oder verkaufen (bei einer Put-Option) kann. Der Ausübungspreis wird im Optionsvertrag festgelegt und bleibt während der gesamten Laufzeit der Option unverändert.

Definition und Bedeutung

Ausübungspreis (englisch: Strike Price oder Exercise Price) ist der Preis, zu dem der Inhaber einer Option berechtigt ist, den Basiswert zu kaufen oder zu verkaufen. Der Ausübungspreis wird bei der Emission der Option festgelegt und bildet die Grundlage für die Berechnung des potenziellen Gewinns oder Verlusts des Optionsinhabers.

Der Ausübungspreis ist von entscheidender Bedeutung, weil er das Gewinnpotenzial und das Risiko der Option bestimmt. Er beeinflusst maßgeblich die Entscheidung des Optionsinhabers, ob die Option ausgeübt werden soll oder nicht.

Funktionsweise und Beispiele

Die Funktionsweise des Ausübungspreises lässt sich am besten anhand von Beispielen erklären:

  1. Call-Option: Ein Anleger besitzt eine Call-Option auf eine Aktie mit einem Ausübungspreis von 50 Euro. Wenn der aktuelle Marktpreis der Aktie über dem Ausübungspreis liegt, sagen wir bei 60 Euro, kann der Anleger die Option ausüben, um die Aktie für 50 Euro zu kaufen und sofort zum höheren Marktpreis von 60 Euro zu verkaufen, wodurch er einen Gewinn von 10 Euro pro Aktie erzielt.

  2. Put-Option: Ein Anleger besitzt eine Put-Option auf eine Aktie mit einem Ausübungspreis von 70 Euro. Wenn der aktuelle Marktpreis der Aktie unter dem Ausübungspreis liegt, sagen wir bei 60 Euro, kann der Anleger die Option ausüben, um die Aktie für 70 Euro zu verkaufen, obwohl der Marktpreis nur 60 Euro beträgt. Der Gewinn beträgt in diesem Fall 10 Euro pro Aktie.

Faktoren, die den Ausübungspreis beeinflussen

Der Ausübungspreis wird bei der Ausgabe der Option festgelegt und hängt von mehreren Faktoren ab:

  1. Aktueller Marktpreis des Basiswerts: Der Ausübungspreis wird oft nahe dem aktuellen Marktpreis des Basiswerts festgelegt, kann aber auch darüber oder darunter liegen, je nach den Zielen des Emittenten und den Erwartungen des Marktes.
  2. Volatilität des Basiswerts: In Märkten mit hoher Volatilität können Optionen mit unterschiedlichen Ausübungspreisen ausgegeben werden, um den verschiedenen Risikoprofilen der Anleger gerecht zu werden.
  3. Laufzeit der Option: Optionen mit längeren Laufzeiten können unterschiedliche Ausübungspreise haben, um zukünftige Preisbewegungen des Basiswerts zu berücksichtigen.

Rolle des Ausübungspreises in der Optionsbewertung

Der Ausübungspreis spielt eine zentrale Rolle bei der Bewertung von Optionen. Er bestimmt das intrinsische Wert einer Option, der sich wie folgt berechnet:

  1. Call-Option: Der intrinsische Wert einer Call-Option ist der Unterschied zwischen dem aktuellen Marktpreis des Basiswerts und dem Ausübungspreis, falls positiv. Ist der Marktpreis niedriger als der Ausübungspreis, beträgt der intrinsische Wert null.

    Intrinsischer Wert = Max(0, Marktpreis - Ausübungspreis)

  2. Put-Option: Der intrinsische Wert einer Put-Option ist der Unterschied zwischen dem Ausübungspreis und dem aktuellen Marktpreis des Basiswerts, falls positiv. Ist der Marktpreis höher als der Ausübungspreis, beträgt der intrinsische Wert null.

    Intrinsischer Wert = Max(0, Ausübungspreis - Marktpreis)

Bedeutung für Anleger

Für Anleger ist der Ausübungspreis ein kritischer Parameter, der ihre Entscheidung zur Ausübung der Option beeinflusst. Ein günstiger Ausübungspreis kann zu erheblichen Gewinnen führen, während ein ungünstiger Ausübungspreis die Option wertlos machen kann.

  1. Gewinnpotenzial: Ein günstiger Ausübungspreis im Vergleich zum Marktpreis erhöht das Gewinnpotenzial der Option.
  2. Risikomanagement: Der Ausübungspreis hilft Anlegern, ihre Risiken zu steuern und Absicherungsstrategien zu entwickeln.

Fazit

Der Ausübungspreis ist ein fundamentaler Aspekt von Optionen, der den Preis bestimmt, zu dem der Basiswert gekauft oder verkauft werden kann. Er beeinflusst direkt das Gewinnpotenzial und das Risiko der Option und ist daher von zentraler Bedeutung für die Entscheidungsfindung von Anlegern. Ein umfassendes Verständnis des Ausübungspreises und seiner Rolle in der Optionsbewertung ist unerlässlich, um fundierte Anlageentscheidungen zu treffen und optimale Anlagestrategien zu entwickeln.