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Außerordentliches Ergebnis Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Außerordentliche Erträge Nächster Begriff: Aval

Ein wichtiger Bestandteil der Finanzberichterstattung, der Auswirkungen von Ereignissen auf die Finanzen eines Unternehmens darstellt

Das außerordentliche Ergebnis ist ein Begriff aus der Finanzberichterstattung und bezeichnet den Saldo aus außerordentlichen Erträgen und außerordentlichen Aufwendungen. Es handelt sich dabei um Einnahmen und Ausgaben, die nicht aus dem regulären Geschäftsbetrieb eines Unternehmens stammen und daher nicht regelmäßig auftreten. Die gesonderte Darstellung des außerordentlichen Ergebnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung dient dazu, die betriebliche Leistungsfähigkeit und Rentabilität eines Unternehmens klarer darzustellen.

Definition und Merkmale

Das außerordentliche Ergebnis umfasst alle Erträge und Aufwendungen, die aus ungewöhnlichen und seltenen Ereignissen resultieren und daher nicht dem normalen Geschäftsbetrieb zugerechnet werden können. Diese Positionen werden separat ausgewiesen, um die Transparenz der Finanzberichterstattung zu erhöhen und den Stakeholdern eine bessere Analyse der operativen Performance des Unternehmens zu ermöglichen.

Die wichtigsten Merkmale des außerordentlichen Ergebnisses sind:

  1. Unregelmäßigkeit: Die Positionen treten nicht regelmäßig oder planmäßig auf.
  2. Unvorhersehbarkeit: Sie resultieren aus unerwarteten Ereignissen, die außerhalb des normalen Geschäftsbetriebs liegen.
  3. Signifikanz: Sie haben oft einen erheblichen finanziellen Einfluss auf das Unternehmen und müssen daher separat ausgewiesen werden.

Beispiele für außerordentliche Erträge und Aufwendungen

Zu den typischen Beispielen für außerordentliche Erträge und Aufwendungen gehören:

  • Außerordentliche Erträge:
    1. Gewinne aus dem Verkauf von Anlagevermögen wie Immobilien oder Maschinen.
    2. Einmalige Entschädigungszahlungen, beispielsweise aus Versicherungsfällen.
    3. Forderungsverzichte oder Erlöse aus gewonnenen Rechtsstreitigkeiten.
  • Außerordentliche Aufwendungen:
    1. Verluste aufgrund von Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen.
    2. Hohe Kosten durch unerwartete Rechtsstreitigkeiten oder Schadensersatzforderungen.
    3. Restrukturierungsaufwendungen wie Werksschließungen oder Massenentlassungen.
    4. Einmalige Steueraufwendungen aufgrund von Änderungen in der Steuergesetzgebung.

Bedeutung und Auswirkungen

Die gesonderte Ausweisung des außerordentlichen Ergebnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung ist wichtig, um die tatsächliche betriebliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu verdeutlichen. Durch die Identifizierung und Abgrenzung dieser Positionen können Anleger, Analysten und andere Interessengruppen die finanzielle Lage eines Unternehmens besser beurteilen.

Auswirkungen auf die Finanzberichterstattung:

  1. Transparenz: Die separate Ausweisung schafft Transparenz und ermöglicht es den Stakeholdern, die Auswirkungen außergewöhnlicher Ereignisse auf die Finanzergebnisse des Unternehmens zu erkennen.
  2. Vergleichbarkeit: Sie erleichtert den Vergleich der finanziellen Leistung über verschiedene Berichtszeiträume hinweg, da außergewöhnliche Ereignisse isoliert betrachtet werden.
  3. Analyse der Kerngeschäftsleistung: Durch die Trennung dieser Positionen von den regulären betrieblichen Erträgen und Aufwendungen können Analysten die zugrunde liegende Leistungsfähigkeit des Kerngeschäfts besser analysieren.

Regulierung und Rechnungslegungsstandards

Die Behandlung und Berichterstattung des außerordentlichen Ergebnisses unterliegt bestimmten Rechnungslegungsstandards, die von den jeweiligen nationalen oder internationalen Aufsichtsbehörden festgelegt werden. In den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Generally Accepted Accounting Principles (GAAP) gibt es spezifische Richtlinien für die Erfassung und Darstellung solcher Positionen.

Nach IFRS wurde der Begriff "außerordentliche Posten" abgeschafft. Stattdessen müssen Unternehmen alle wesentlichen Positionen separat darstellen und erläutern. Dies soll die Vergleichbarkeit und Transparenz weiter erhöhen.

Praxisbeispiel

Ein Unternehmen, das durch den Verkauf eines nicht mehr benötigten Betriebsgebäudes einen erheblichen Gewinn erzielt, würde diesen Gewinn als außerordentlichen Ertrag in seiner Gewinn- und Verlustrechnung ausweisen. Gleichzeitig könnten die Kosten für Reparaturen und Ersatzbeschaffungen nach einem Hochwasser als außerordentliche Aufwendungen ausgewiesen werden. Das außerordentliche Ergebnis wäre der Saldo dieser beiden Positionen.

Fazit

Das außerordentliche Ergebnis ist ein wichtiger Bestandteil der Finanzberichterstattung, da es die Auswirkungen unvorhersehbarer und signifikanter Ereignisse auf die Finanzen eines Unternehmens isoliert darstellt. Die gesonderte Ausweisung solcher Positionen schafft Transparenz und erleichtert die Analyse der tatsächlichen betrieblichen Leistungsfähigkeit. Anleger und Analysten sollten sich der Existenz und Bedeutung des außerordentlichen Ergebnisses bewusst sein, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.