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Außerbörsliches Geschäft Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Assets Nächster Begriff: Außerordentliche Hauptversammlung

Ein Überblick

Ein außerbörsliches Geschäft, auch bekannt als Over-the-Counter (OTC) Transaktion, bezeichnet den Handel mit Finanzinstrumenten, der außerhalb regulierter Börsen stattfindet. Diese Geschäfte werden direkt zwischen zwei Parteien, oft über elektronische Netzwerke oder per Telefon, abgewickelt. Zu den Finanzinstrumenten, die außerbörslich gehandelt werden, gehören Aktien, Anleihen, Derivate und Devisen.

Definition und Funktionsweise

Außerbörsliches Geschäft bezeichnet jede Transaktion, bei der Finanzinstrumente nicht über eine formale Börse, sondern direkt zwischen zwei Parteien gehandelt werden. Im Gegensatz zu Börsengeschäften, die über zentrale Handelsplattformen wie die New York Stock Exchange (NYSE) oder die Nasdaq abgewickelt werden, erfolgt der OTC-Handel in einem dezentralen Netzwerk von Broker-Dealern und anderen Finanzinstitutionen.

Merkmale von Außerbörslichen Geschäften

  1. Dezentralisierung: Der Handel findet nicht an einem zentralen Ort statt, sondern über ein Netzwerk von Marktteilnehmern, die direkt miteinander verhandeln.
  2. Flexibilität: OTC-Geschäfte bieten mehr Flexibilität, da sie maßgeschneiderte Vereinbarungen zwischen den Parteien ermöglichen, die auf spezifische Bedürfnisse zugeschnitten sind.
  3. Vielfalt der Instrumente: Eine breite Palette von Finanzinstrumenten wird außerbörslich gehandelt, einschließlich solcher, die an regulierten Börsen möglicherweise nicht verfügbar sind.
  4. Weniger Regulierung: Im Vergleich zum Börsenhandel unterliegen außerbörsliche Geschäfte weniger strengen Regulierungen, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

Vorteile von Außerbörslichen Geschäften

  1. Zugang zu einer Vielzahl von Instrumenten: Marktteilnehmer können in eine größere Vielfalt von Finanzinstrumenten investieren, einschließlich spezialisierter oder weniger bekannter Produkte.
  2. Individuell angepasste Transaktionen: Die Möglichkeit, maßgeschneiderte Vereinbarungen zu treffen, ermöglicht es den Parteien, spezifische Bedürfnisse und Anforderungen zu berücksichtigen.
  3. Potenzial für Kosteneinsparungen: Da außerbörsliche Geschäfte oft direkt zwischen den Parteien ausgehandelt werden, können die Transaktionskosten geringer sein als bei Börsengeschäften.

Nachteile und Risiken

  1. Geringere Transparenz: OTC-Geschäfte sind weniger transparent, da die Details der Transaktionen nicht öffentlich zugänglich sind. Dies kann zu Informationsasymmetrien führen.
  2. Höheres Kontrahentenrisiko: Da die Geschäfte direkt zwischen den Parteien abgewickelt werden, besteht ein erhöhtes Risiko, dass eine Partei ihre Verpflichtungen nicht erfüllt.
  3. Weniger Liquidität: Bestimmte OTC-Instrumente können weniger liquide sein, was es schwieriger macht, diese schnell zu kaufen oder zu verkaufen.
  4. Regulierungsrisiko: Die geringere Regulierung kann zu einem höheren Risiko von Betrug und Marktmanipulation führen.

Beispiele für Außerbörsliche Geschäfte

  1. Aktien: Aktien kleinerer Unternehmen, die nicht die Anforderungen für eine Börsennotierung erfüllen, werden oft außerbörslich gehandelt.
  2. Anleihen: Viele Unternehmens- und Staatsanleihen werden außerbörslich gehandelt, insbesondere solche, die nicht an großen Börsen gelistet sind.
  3. Derivate: Derivate wie Swaps, Optionen und Forwards werden häufig im OTC-Markt gehandelt, da sie oft speziell auf die Bedürfnisse der Parteien zugeschnitten sind.
  4. Devisen: Ein großer Teil des Devisenhandels findet außerbörslich statt, da die meisten Transaktionen zwischen Banken und anderen Finanzinstituten abgewickelt werden.

Regulierungsrahmen

Obwohl außerbörsliche Geschäfte weniger reguliert sind, unterliegen sie dennoch bestimmten Aufsichtsmaßnahmen. In den USA beispielsweise überwacht die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) den OTC-Markt und stellt sicher, dass Broker-Dealer bestimmte Standards einhalten. Ähnliche Aufsichtsbehörden existieren in anderen Ländern.

Fazit

Außerbörsliche Geschäfte bieten Marktteilnehmern eine flexible und vielfältige Handelsumgebung, die Zugang zu einer breiten Palette von Finanzinstrumenten ermöglicht. Während sie potenziell kosteneffiziente und maßgeschneiderte Transaktionen bieten, sind sie auch mit spezifischen Risiken wie geringerer Transparenz, höherem Kontrahentenrisiko und geringerer Liquidität verbunden. Anleger und Marktteilnehmer sollten diese Faktoren sorgfältig abwägen und sich umfassend informieren, bevor sie außerbörsliche Geschäfte tätigen. Eine fundierte Marktkenntnis und die Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Finanzpartnern können dazu beitragen, die Risiken zu minimieren und die Vorteile des außerbörslichen Handels optimal zu nutzen.