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Abzinsungspapier Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Abzinsungsfaktor Nächster Begriff: Act/360

Ein wichtiges Instrument der Geld- und Kapitalmärkte

Ein Abzinsungspapier, auch als Diskontpapier oder Zerobond bezeichnet, ist ein Finanzinstrument, das ohne laufende Zinszahlungen (Kupons) emittiert wird und zu einem Preis unter dem Nennwert verkauft wird. Der Anleger erhält den Nennwert am Ende der Laufzeit. Der Ertrag des Anlegers ergibt sich somit aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Rückzahlungsbetrag. Abzinsungspapiere sind ein wichtiges Instrument an den Geld- und Kapitalmärkten und werden häufig von Regierungen, Banken und großen Unternehmen ausgegeben.

Merkmale von Abzinsungspapieren

  1. Emissionspreis unter Nennwert:

    • Abzinsungspapiere werden zu einem Preis unterhalb ihres Nennwerts emittiert. Der Unterschied zwischen dem Emissionspreis und dem Nennwert stellt die Rendite für den Anleger dar.
  2. Keine laufenden Zinszahlungen:

    • Im Gegensatz zu Kuponanleihen zahlen Abzinsungspapiere während ihrer Laufzeit keine Zinsen. Der gesamte Ertrag wird bei Fälligkeit in Form der Differenz zwischen Emissionspreis und Nennwert realisiert.
  3. Feste Laufzeit:

    • Abzinsungspapiere haben eine feste Laufzeit, die von wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen kann. Am Ende dieser Laufzeit wird der Nennwert an den Anleger zurückgezahlt.

Beispiele für Abzinsungspapiere

  1. Treasury Bills (T-Bills):
    • T-Bills sind kurzfristige Schuldverschreibungen der US-Regierung mit Laufzeiten von wenigen Tagen bis zu einem Jahr. Sie werden unter ihrem Nennwert verkauft und bei Fälligkeit zum Nennwert zurückgezahlt.
  2. Commercial Papers:
    • Commercial Papers sind kurzfristige Schuldtitel, die von Unternehmen zur Deckung ihres kurzfristigen Finanzbedarfs ausgegeben werden. Auch sie werden zu einem Preis unter ihrem Nennwert verkauft und bei Fälligkeit zum Nennwert zurückgezahlt.
  3. Zero-Coupon Bonds:
    • Zero-Coupon Bonds sind Anleihen, die keine regelmäßigen Zinszahlungen leisten. Sie werden unter ihrem Nennwert verkauft und bei Fälligkeit zum Nennwert zurückgezahlt.

Berechnung der Rendite

Die Rendite eines Abzinsungspapiers wird durch die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Nennwert sowie die Laufzeit bestimmt. Die Berechnung kann durch die folgende Formel vereinfacht werden:

\(\text{Rendite} = \left( \frac{\text{Nennwert} - \text{Kaufpreis}}{\text{Kaufpreis}} \right) \times \frac{365}{\text{Tage bis zur Fälligkeit}}\)

Beispiel: Ein Abzinsungspapier mit einem Nennwert von 1.000 Euro wird für 950 Euro gekauft und hat eine Laufzeit von 180 Tagen.

\(\text{Rendite} = \left( \frac{1.000 - 950}{950} \right) \times \frac{365}{180} = 0,0526 \times 2,0278 \approx 0,1066 \text{ oder } 10,66\%\)

Vorteile von Abzinsungspapieren

  1. Planbare Rendite:

    • Da der Ertrag eines Abzinsungspapiers bereits bei Kauf feststeht, bietet es eine hohe Planungssicherheit für Anleger.
  2. Keine Wiederanlagerisiken:

    • Da keine laufenden Zinszahlungen anfallen, entfällt das Risiko, dass Zinszahlungen zu schlechteren Konditionen reinvestiert werden müssen.
  3. Steuerliche Vorteile:

    • In einigen Ländern können Abzinsungspapiere steuerliche Vorteile bieten, da die Erträge oft erst bei Fälligkeit besteuert werden.

Nachteile von Abzinsungspapieren

  1. Zinsänderungsrisiko:

    • Der Wert eines Abzinsungspapiers kann durch Änderungen der Marktzinsen beeinflusst werden. Steigende Zinsen können den Marktwert der Papiere senken.
  2. Keine laufenden Erträge:

    • Anleger, die regelmäßige Einkünfte aus ihren Investitionen benötigen, erhalten bei Abzinsungspapieren keine laufenden Zinszahlungen.
  3. Kreditrisiko:

    • Wie bei allen Anleihen besteht auch bei Abzinsungspapieren das Risiko, dass der Emittent zahlungsunfähig wird und den Nennwert bei Fälligkeit nicht zurückzahlen kann.

Anwendung und Einsatzbereiche

  1. Kurzfristige Finanzierungen:

    • Abzinsungspapiere sind ideal für die kurzfristige Finanzierung von Unternehmen oder staatlichen Einrichtungen. Sie bieten eine flexible Möglichkeit zur Deckung von Liquiditätsengpässen.
  2. Sicherheitsorientierte Anlagen:

    • Für sicherheitsorientierte Anleger bieten Abzinsungspapiere eine sichere Anlagemöglichkeit mit planbaren Erträgen, insbesondere wenn sie von staatlichen Stellen oder etablierten Unternehmen ausgegeben werden.
  3. Portfoliodiversifikation:

    • Durch die Beimischung von Abzinsungspapieren können Anleger ihr Portfolio diversifizieren und das Gesamtrisiko verringern.

Fazit

Abzinsungspapiere sind ein wichtiges Instrument auf den Geld- und Kapitalmärkten, das Anlegern eine sichere und planbare Rendite bietet. Sie eignen sich besonders für kurzfristige Investitionen und zur Deckung von Liquiditätsbedarfen. Trotz ihrer Vorteile sollten Anleger das Zinsänderungsrisiko und das Kreditrisiko des Emittenten berücksichtigen. Durch ihre klaren Strukturen und vorhersehbaren Erträge bleiben Abzinsungspapiere eine attraktive Wahl für sicherheitsbewusste Investoren.