Abgabeneigung oder Abgabeneignung? Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Abgabeneigung Nächster Begriff: ABI - Average Broker Interest

Beide Begriffe, "Abgabeneigung" und "Abgabeneignung", sind korrekt und beziehen sich auf unterschiedliche Aspekte im Kontext von Abgaben und Steuern. Hier eine kurze Erklärung zu beiden Begriffen:

Abgabeneigung

Definition: Abgabeneigung bezieht sich auf die Bereitschaft von Individuen oder Unternehmen, Steuern und andere Abgaben zu zahlen. Diese Bereitschaft kann von vielen Faktoren beeinflusst werden, darunter wirtschaftliche Bedingungen, Steuermoral, das Vertrauen in die Regierung und die Komplexität des Steuersystems.

Beispiele:

• Hohe Abgabeneigung: In einem Land mit transparentem Steuersystem und guter öffentlicher Infrastruktur sind Bürger möglicherweise eher bereit, Steuern zu zahlen.
• Niedrige Abgabeneigung: In einer Wirtschaftskrise oder bei hohem Misstrauen gegenüber der Regierung könnte die Bereitschaft zur Steuerzahlung sinken.

Abgabeneignung

Definition: Abgabeneignung beschreibt die Eigenschaften und Merkmale von Gütern oder Dienstleistungen, die sie besonders geeignet machen, als Grundlage für die Erhebung von Abgaben herangezogen zu werden. Dabei geht es um die Eignung eines Gutes oder einer Leistung zur Besteuerung, basierend auf Kriterien wie Erhebungsökonomie, Steuerbarkeit, Verteilungsgerechtigkeit und Lenkungswirkung.

Beispiele:

• Hohe Abgabeneignung: Einkünfte aus Arbeit oder Konsumgüter, da diese leicht messbar und schwer manipulierbar sind.
• Niedrige Abgabeneignung: Bestimmte immaterielle Güter oder Dienstleistungen, die schwer zu bewerten oder zu erfassen sind.

Zusammenfassung

• Abgabeneigung: Fokussiert auf die Bereitschaft zur Zahlung von Abgaben.
• Abgabeneignung: Fokussiert auf die Eigenschaften von Gütern oder Dienstleistungen, die sie für die Besteuerung geeignet machen.

Beide Begriffe sind wichtig für die Steuerpolitik und das Finanzwesen, jedoch auf unterschiedliche Aspekte der Abgabenerhebung fokussiert.