VODAFONE WKN: A1XA83 ISIN: GB00BH4HKS39 Kürzel: VOD Forum: Aktien Thema: Hauptdiskussion
Dann geht's halt nicht um die Energiewende. Indonesien wird nicht um jeden Preis auf Windkraft umstellen, sondern nur, wenn das wirtschaftlich opportun ist. Wieso sollten dann dort die Energiepreise steigen? Inflation ist auch nicht weltweit, zB nicht in China. In Südafrika war die Inflation auch nicht höher als 2015, genau wie in Indien die Inflation nicht höher ist als sonst. Wo ist auch der Sinn, bearish für Vodafone zu sein, weil man meint, dass die Energiepreise außerhalb Europas steigen? Naja, wie gesagt, Jeder, wie er mag.
Ein erfolgreicher Investor hat eher die globale Brille auf und ist nicht auf Deutschland fokussiert. Daher sind meine Kapitalerträge von den Geschehnissen in Deutschland praktisch unabhängig. Die makro-ökonomischen Vorgänge werden außerhalb von Deutschland bestimmt. Du kannst ja mal den Leuten in Indonesien erklären, dass die Strompreise in Deutschland zwischen 2013 und 2020 stabil waren und wie wichtig das für die 8 Milliarden Menschen auf der Welt ist, besonders für die Leute in China, Indien, Afrika, Südamerika usw... Weltweite Energiepreise, Inflation, Zinsen werden auch nicht vom Ukraine-Krieg bestimmt. Genau das ist das "Brainwashing" in den Medien. So verdient man als Investor kein Geld.
Ja, das kannst du natürlich annehmen, andererseits erzählen die Medien auch immer wieder, dass der Ausbau der Erneuerbaren (neben demographischem Wandel) die Inflation treiben wird weil so viel Geld ausgegeben wird und deshalb die Zinsen hoch bleiben müssten. Es ist also nicht so, als würden die "Medien" (Youtube, ich gucke natürlich kein TV) hier nur ein einseitiges Narrativ erzählen. Wenn du natürlich davon ausgehen willst, dass die Energiepreise immer weiter steigen, kannst du natürlich entsprechend spielen. Allerdings solltest du auch Tatsachen zur Kenntnis nehmen, zB das die Strompreise zwischen 2013 und 2020 stabil waren, während der Anteil der erneuerbaren Energien von 25 auf 42 % stieg. Die aktuell hohen Strompreise wurden maßgeblich durch den Einmaleffekt Ukraine-Krieg in die Höhe katapultiert.
Sorry, deine Annahme, dass ich zu sehr im Sentiment verhaftet bin, ist nicht korrekt. Ich habe z.B. ab Mitte 2020 sehr stark in Öl-Unternehmen investiert (während des Abgesangs auf Öl), und bin 2019 in Uran-Aktien eingestiegen (vor dem endgültigen Nuklear-Ausstieg in Deutschland). Beides hat sich super gelohnt für mich. Ich würde eher behaupten, dass Du dem Energiewende-Sentiment verhaftet bist, so wie die meisten, und daraus deine Schlüsse ziehst. Ich beobachte ein permanentes Brainwashing in den Medien, was zu fatalen Investments der fehlgeleiteten Aktionäre führt.
Eine andere Meinung zu haben ist natürlich legitim, aber auf Ölpreise dauerhaft oberhalb von 90$ und Strompreise höher als im zweitteuersten Jahr (2023 nach 2022) zu wetten ist halt eine Wette die zwar gut ins Sentiment passt, vor 3 Jahren hätte man das aber keinesfalls geglaubt (man erinnere sich an den Abgesang auf Öl als der Ölpreis kurzfristig unter 0$ lag). Letztlich glaube ich, dass du zu sehr im Sentiment verhaftet bist. Die Märkte verhalten sich oft in Zyklen (siehe Schweinepreiszyklus) und es ist imo unwahrscheinlich, dass sich eine Richtung linear fortschreibt, zumindest, solange man bei den erneuerbaren Energien nicht über 80% kommt (wo dann Speicherlösungen exponentiell zunehmen müssten). Das ist aber erst im nächsten Jahrzehnt relevant.
Ich habe hier eine andere Logik: Die politisch forcierte Energiewende verursacht einen Mangel an Energie, hohe Energiekosten und einen hohen Ölpreis. Da in ALLEN Produkten Energie steckt, werden diese teurer und die Inflation steigt weiter. Somit wird die Zinssituation sich nicht bessern, also Vodafone DOWN.
Deine beiden Aussagen widersprechen sich. Wenn sich die Zinssituation nicht bessert, gibt es keine erfolgreiche Energiewende, weil man bei hohen Zinsen halt ein schlechtes Investitionsklima hat. Insofern ist die Energiewende ein Argument für zukünftig wieder sinkende Zinsen. Natürlich aber auch die erfreuliche Entwicklung in Frankreich (zuletzt auf Monatsbasis 0,6% Deflation), die Rezession in Deutschland (insb. die sich verschärfende Krise im Bauhauptgewerbe) und die steigenden Anleiherenditen Italiens. Ganz abgesehen von der steigenden Wahrscheinlichkeit für Kreditereignisse. Man wird in den nächsten 12 Monaten die Zinsen senken.
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