Sibanye Stillwater WKN: A2PWVQ ISIN: ZAE000259701 Kürzel: 47V Forum: Aktien Thema: Hauptdiskussion

Sind 9 % bei ADR ?

Ich habe mal eine Frage zu der Dividendenrendite von 9%. Von den 9% bleiben 15% Quellensteuer in Südafrika und in Deutschland werden nochmals 25% Steuern fällig? Sich als Ausländer die südafrikanische Quellensteuer zurückzuholen, ist vermutlich eher Utopie und der Aufwand steht wohl in den seltesten Fällen in Relation zu dem erstatttenden Betrag

Meine Gesamtbewertung: Sibanye ist ggw. für mich ein "hold" im positiven Sinn. Das Unternehmen hat die genannten "Baustellen". Diese sind aber vollständig eingepreist. Ob es in den kommenden Monaten zu einem weiteren Exodus von Altaktionären kommen wird, ist mir nicht klar. Es kann also auch durchaus nochmal weiter runtergehen. Relativ klar ist mir aber, dass man in den kommenden 5-10 Jahren mit PGM noch Geld verdienen wird und dass ab 2026 mit Keliber und ein wenig später auch mit Rhyolite gut Geld verdient werden wird. Kurzum wird Sibanye als Unternehmen m. E. mit der jetzigen Strategie in den nächsten 15 Jahren Gewinn machen. Und das ist mit einem KGV von unter 4 eben nicht eingepreist. Ich habe ja derzeit einen kleineren Anteil meines Depots, rund 4%, in Sibanye und werde den behalten. Sollte der Kurs wesentlich nachgeben und bspw. auf 1,50 Euro fallen, würde ich DANN mit einem großen Batzen einsteigen. Natürlich abhängig davon, warum der Kurs auf dem Niveau angelangt ist. Ich persönlich finde es gut, dass Sibanye derzeit überhaupt nicht gehyped wird. Generell sollte man immer billig kaufen und teuer verkaufen und zum billig kaufen gehört es eben auch, dass die überwiegende Mehrheit ein Unternehmen (unberechtigt) zu skeptisch sieht. Da sind wir bei Sibanye auf einem guten Weg ... aber ich warte eben mit weiteren Engagements noch ab.

Mein Eindruck ist, dass sich Sibanye - mal wieder nach 2016 - in einem Umbruchprozess befindet. Vom Goldproduzenten wurde man 2016-2019 zum PGM-Produzenten. Man verlor die Gold-ETF´s als Investoren und die zahlreichen Zukäufe wurden skeptisch gesehene. Noch dazu verlor man damals massenhaft Aktionäre, die eben ein Goldunternehmen haben wollten, das Dividende zahlt. Was das damals mit dem Kurs gemacht hat, kann jeder am Chart sehen. Dann aber kamen die enormen Gewinne aus PGM, man schüttete wieder Dividende aus und der Kurs vervielfachte sich. Jetzt steht die nächste Transformation an. Gold wird man in einigen Jahren nicht mehr produzieren, die Minen laufen ihrem natürlichen Ende entgegen. PGM wird man weiter produzieren und eben nun zunehmend zum "Öko-Metall-Produzenten". Was das mit dem Kurs macht, sieht man. Die Aussichten auf satte Gewinne ab 2026 mit Lithium sind aber ebenfalls sehr gut, auch dann, wenn - wahrscheinlich - der Lithiumkurs weiter etwas nachgeben wird.

Ich habe hier auch mit anderen Leuten, außerhalb von Sibanye, mal über das Unternehmen gesprochen. Überwiegend wird dem Unternehmen hier eher skeptisch begegnet. "Was passiert nach Neal?" "Wird die Strategie mit den Batteriemetallen wirklich aufgehen?" "Was macht man mit den alten Goldminen?" "Wird die Nachfrage nach PGM nicht eher noch weiter nachlassen?" wurden mir von informierter Seite als skeptische Argumente vorgetragen. Allerdings wurde auch gesagt, dass Sibanye im Vergleich mit allen anderen großen Rohstoffunternehmen sehr günstig sei mit einem KGV unter 4 und einer Divi-Rendite von über 9%. Und diese günstige Bewertung wiederum mit den obigen skeptischen Punkten gerechtfertigt.

Teil 2: Sibanye sieht sich auf dem Weg zu einem modernen, auf die Lieferung von Rohstoffen für die weltweite Energiewende konzentrierten Unternehmen. Daher nun auch das Interesse am Kauf einer Kupfermine in Zambia. Neal wurde während der Miningindaba mehrfach interviewt und hat für weitere Zukäufe im Bereich der "Energiemetalle" angekündigt, also Nickel, Kupfer, Lithium etc etc ihr kennt die in Betracht kommenden Metalle. Ob in der Betrachtung von Sibanye auch Silber darunter fällt und man auch Silberminen kaufen würde, weiß ich nicht, den Schwerpunkt scheint es ganz klar nicht zu bilden. Man sieht sich in der Zukunft eher als Mischkonzern für Industrierohstoffe, ähnlich Anglo American oder BHP, nur eben nicht mit "Altlasten" wie Kohle, sondern mit "modernen Rohstoffen". Ich habe darauf angesprochen, dass man - wenn man das Gold-Business auslaufen lassen will und im Edelmetallbereich auch nicht mehr weiter investieren wird, natürlich viele Altinvestoren verlieren wird, da es eben viele Investoren gibt, die nicht per se in ein Unternehmen investieren, sondern die sozusagen die "geborenen Goldinvestoren" sind etc. Dem ist man sich durchaus bewusst und wendet ein, dass stattdessen eben neue Investoren kommen und es vor allem seitens der Fonds durchaus Interesse an einen Hersteller von Batteriemetallen gibt. Klar ist mir aber mehr oder weniger geworden: mit Sibanye ist man immer auf einer Reise in die Zukunft.

1. Eure Fragen: James hat angeboten, eure Fragen alle selbst zu beantworten. Ich soll sie ihm schicken, was ich dann heute auch machen werde (natürlich übersetzt) :) Die Fragen von @unleashed kann ich tw. selbst beantworten, das folgt in Teil 2

Hallo an alle und vor allem zunächst einmal die Fragensteller: ich war gestern mit mit James Familie weg, vorgestern ebenfalls. Über das business haben wir gestern gar nicht gesprochen und vorgestern nur wenig. Daher unterteile ich das Ganze mal in 3 Teile: 1. Eure Fragen 2. meine eigene Einschätzung zu Sibanye und 3. zu Südafrika

https://m.miningweekly.com/article/serial-dealmaker-froneman-lured-by-zambian-copper-mine-assets-2023-02-06

Hallo ihr Lieben - also ich war jetzt von 19 Uhr bis 0:00 Uhr (CAT eine Stunde vor CET) auf der Abendverstaltung und habe mich ausgiebigst mit jede Menge Leuten unterhalten. Mit Henrika, vielen anderen, Neal kam - nach 3 Jahren - auf mich zu und meinte "Hallo Matthias, wie gehts dir?" und natürlich mit James, mit dem ich auch das halbe Wochenende noch verbringe. Ich kann aber sagen, dass man wirklich den gesamten (!) Abend lang einfach gemerkt hat, dass ich viele Leute (mich eingeschlossen) seit 3 Jahren nicht mehr gesehen hatten, dass also viel umarmt, viel gefeiert wurde und dass eigentlich fast niemand über "ernste" Themen geredet hat. Neal blieb wie immer bei solchen Emfängen nur die minimale Zeit, ca. 1 Stunde. Die Fragen stelle ich James am Wochenende in aller Ruhe. Man ist bei Sibanye sehr froh und auch ein wenig stolz auf dieses Forum mit so vielen Teilnehmern. Aber ur als kurze Rückmeldung meinerseits: danke für alle eure Fragen, ich werde sie alle stellen. Aber heute Abend war einfach emotionales Wiedersehen angesagt und wurden fast nur private Gespräche geführt. Was ja wenn man ehrlich ist auch irgenwie "menschlich" das Normalste ist nach so langer Zeit :) Kurz: ich melde mich dieses Wochende bzgl. eurer Fragen :)

3. Der staatliche Elektrizitätsversorger Eskom war 2022 noch weniger als in den Jahren zuvor in der Lage die Nennleistung von 48 GW zu halten. Korruption und Sabotage waren hier hauptsächlich Ursache. Es gab im letzten Jahr nur 22 GW, jede Menge Stromausfälle und damit signifikante Produktionsausfälle in der energieintensiven Metallverhüttung bei Sibanye, etc. Nun gibt es in Südafrika eine beschleunigte Genehmigung nichtstaatlicher Kraftwerke zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Sibanye hat drei Projekte in der Entwicklung: 50 MW Solar mit Fertigstellung Ende 2023, 175 MW Solar bis Anfang 2025 und 332 MW Wind bis Ende 2024. Je resilienter Sibanye hinsichtlich der Stromausfälle wird, desto höher die Produktion und der cashflow. Läuft die Entwicklung dieser Projekte nach Plan? Gibt es Pläne zur beschleunigten Erweiterung dieser Leistung, um den Energiebedarf möglichst unabhängig von Eskom und zu verringerten Kosten zu decken?

2. Akquisitionen und organisches Wachstum: Sibanye hat sich mit Zukäufen in 2022 zurückgehalten. Es gab zwar organisches Wachstum (Erhöhung der Teilhabe an Keliber Lithium auf 85% und Ausbau bestehender PGM- und Gold-Projekte in SA), aber keine bedeutenden Übernahmen. Gibt es konkrete Pläne zur Aufnahme der Uran-Produktion in der Beisa-Mine und dem Cooke Abraum? Wie wahrscheinlich ist die Entwicklung der argentinischen Kupfer-Projekte „Altar“ und „Rio Grande“ zu produzierenden Minen in dieser Dekade? Aufgrund der Sparsamkeit in 2022 glänzt Sibanye derzeit mit einer kerngesunden Bilanz. Dennoch sind Spekulationen über diesjährige Akquisen in Lithium, Gold, Uran und Kupfer, wie in einem heutigen Artikel auf Miningmx, leider nur vage: „Speaking on the sidelines of the Mining Indaba, Froneman told Miningmx the company was interested in more acquisitions in lithium as well as gold and copper.“ [https://www.miningmx.com/top-story/52006-sibanye-stillwater-studying-start-up-in-nuclear-reactors-as-signals-return-to-dealmaking/]

@Miles Hab eine schöne Zeit in Kapstadt und viele spannende Gespräche mit Neal, James und anderen Entscheidungsträgern der Minen-Industrie! Frage/Anregung an James: 1. Es wäre interessant in den nächsten Sibanye-Präsentationen mehr Infos des unternehmenseigenen "think tank" SFA Oxford zu finden: Wie werden sich Nachfrage und Angebot der Edelmetalle vor dem Hintergrund anziehender Elektromobilität (Palladium) und Wasserstoffwirtschaft (Platin) entwickeln?

Guten Morgen Miles, kannst du morgen bitte nach einem aktuellen Zeitplan bzgl. des Keliber Projekts fragen? Welche "Meilensteine" wann geplant sind und wann ungefähr geplant ist mit der tatsächlichen Produktion zu beginnen. Vielen Dank für deine wertvollen Informationen hier im Forum. LG

Gold- und Silberanteil wurde mich auch interessieren. Vor allem da die Goldmine in Südafrika nicht gerade profitabel ist. Silber sollte ja bzgl. seinen Eigenschaften als Industriemetall sehr interessant sein und ist für die Photovoltaik wichtig. Und ist somit für mich auch ein Öko-Metall. Hier sollte auch ein steigender Bedarf entstehen. Wie sieht das Siba?

Ich habe neal vergessen, sorry. Grüß ihn natürlich auch! Mich würden die Zukunftspläne interessieren, in welcher Richtung werden neue Unternehmen gesucht, wenn überhaupt welche gesucht werden oder ob man die aktuellen profitablen machen möchte mit einer noch besseren energieversorgung, wo man dann kommende Überschüsse evtl. Sogar verkaufen kann oder ob man das Recyclingsystem ausbauen möchte um hier einen stärkeren grünen Eindruck zu vermitteln. Ich fühle mich hier gut aufgehoben, nur hätte ich persönlich gerne einen etwas größeren Gold-/Silberanteil im Portfolio. Und war es nicht auch so, dass beide golfen? Wie hat sich denn da deren Handicap verbessert 😀