SBERBANK WKN: A1JB8N ISIN: US80585Y3080 Forum: Aktien Thema: Hauptdiskussion
Banken dürfen Sanktionen gegen Russland brechen Österreicher halten Millionen an russischen Unternehmen in Aktien. Österreicher halten Millionen an russischen Unternehmen in Aktien. AFP / Kolesnikova 18.07.2023 um 08:52 von Madlen Stottmeyer folgen Madlen Stottmeyer Speichern Drucken Vorlesen 3 Kommentieren Für Anleger gibt es ein kurzes Zeitfenster, ihre russischen Aktien an den Sanktionen vorbei zu verkaufen. Doch für Banken ist das kein einfaches Unterfangen. Wien. Russische Aktien versprachen einst kräftige Gewinne. Erst 2022 schüttete Gazprom eine Rekorddividende aus. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine rollten die EU, die USA, Großbritannien und Kanada jedoch die größte Sanktionswelle, die es je gegeben hat, gegen Russland aus. Russische Vermögenswerte sind seitdem eingefroren. Nach Angaben der Moskauer Börse besaßen ausländische Investoren Ende 2021 russische Aktien im Wert von rund 86 Milliarden Dollar. Die Beteiligung österreichischer Anleger an russischen Unternehmen belief sich auf rund 222 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere 425 Mio. Euro, die über Aktienfonds veranlagt sind. Wird von den Europäern erwartet, dass sie einfach darauf verzichten? Bisher gibt es keine klare politische Antwort darauf. Doch das Ende Juni verabschiedete Sanktionspaket (es ist schon das elfte) schuf ein Schlupfloch, zumindest für Aktionäre. Bisher suchten Aktionäre russischer Titel verzweifelt Wege, ihre Aktien umzutauschen oder zu verkaufen. Manche versuchen ihr Glück über die Türkei, Kasachstan oder Georgien. Oft bieten auch windige Anwaltskanzleien ihre Hilfe an. Ein Börsenhandel war wegen der Sanktionen schier unmöglich. Bank muss tätig werden Das liegt nicht nur daran, dass Russland ausländische Marktteilnehmer vom Börsenhandel ausschließt. Westliche Privatanleger haben meist keine russischen Originalaktien im Depot, sondern Hinterlegungsscheine, die das Eigentum an den Aktien verbriefen – sogenannte ADRs oder GDRs (American bzw. Global Depositary Receipts). Diese wurden aufgelegt, um den Handel russischer Papiere im Westen überhaupt zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Auch diese Titel konnte man de facto nicht veräußern. Neben der Deutschen Bank fungierten überwiegend Finanzinstitute aus den USA wie JP Morgan & Chase, Citigroup und BNY Mellon als Depotbanken für russische DR-Programme. Die EU erlaubt nun Banken, die Sanktionen quasi zu brechen. Bis zum 25. Dezember 2023 dürfen Finanzinstitute die Aktienzertifikate umwandeln. Vorausgesetzt, sie werden verkauft oder getauscht. Das Aktienzertifikat muss zudem vor dem 3. Juni 2022 ausgestellt und der Genehmigungsantrag muss bis 25. September 2023 gestellt worden sein. Die Bank muss sich also bis dahin um eine Genehmigung kümmern. Anleger sollten sich also schon weit vorher bei ihrer Depotbank melden. Russische Zentralbank NSD erlässt Gebühren „Der Umtausch von russischen ADRs in Aktien hängt maßgeblich von der Mitwirkung der Broker und Depotbanken sowie den Verwahrstellen ab“, sagt Rechtsanwältin Anja Richter, Expertin für Bank- und Kapitalmarktrecht. „Zudem müssen die ADRs in der richtigen Verwahrart liegen und die jeweilige ADR-Emittentin muss ihre Bücher für den Tausch geöffnet haben.“ Die Grundlage, um den Umtausch vollziehen zu können, ohne gegen die Sanktionen der russischen Zentralbank zu verstoßen, schuf die Behörde selbst. „Die russische Zentralbank NSD verlängerte erneut ihren Verzicht auf Gebühren im Zusammenhang mit dem Umtausch von ADRs bis Ende 2023.“ Doch Depotbanken und Verwahrstellen würden sich verweigern. Der russische Aktienmarkt brach kurz nach Kriegsbeginn ein.
Wir sollten egal wie nicht müde werden alle Beteiligten mit vor den Karren zu spannen. Im Grundsatz hat ein Broker ebenfalls eine Fürsorgepflicht und muss prüfen ob das was er zum Verkauf anbietet überhaupt rechtens ist. Sollte dies nicht der Fall sein darf dieses Wertpapier nicht verkauft werden. Das ein Broker oder Bank auch auf die Information vom Emittenten angewiesen ist sicherlich klar allerdings müssen die auch versuchen alle Möglichkeiten auszuschöpfen um ein Handel wieder sicherzustellen. Ich sehe ähnlich wie Det den Emittenten in der Schuld aus verschiedenen Gründen. 1. sind überhaupt ausreichende Aktien zur Auflegung der ADR gekauft wurden (sicherlich nicht) 2. Hätte die Rückgabe der Zertifikate an JPM überhaupt ausgesetzt werden dürfen?
Ein aussetzen des Zertifikates ist nur erlaubt wenn durch eine Sperre der Aktie kein Kurs gebildet werden kann. Da aber die Moskauer Börse den Handel wieder aufgenommen hat und somit auch ein offizieller Kurs besteht ist meiner Meinung nach die Aussetzung vom Handel schon nicht legal da bei der Rückgabe kein Verkauf der russischen Aktie verlangt wird laut ADR Vertrag. Somit kein Verstoß gegen Sanktionen oder sonst irgendwas. Das ist alleine Risiko von JPM die das Zertifikat aufgelegt haben und nur weil die das Risiko nicht mehr abschätzen können dürfen die noch lange nicht einfach den Handel aussetzen.
Hallo Detlef, erstmal vielen für deine Mühen und deinen tollen informativen Blog. Ich lese das immer gerne als Betroffener. Ich liebe es hier lieber etwas ruhiger und dafür mit guten und wichtigen Infos. Die ganzen Basher und Spamer, die hier geschrieben haben und keine einzige ADR im Depot haben sind zum Glück weitergezogen. Ich kenne im Bekanntenkreis übrigens Viele, die ebenfalls (teils über den regionalen Sparkassen Kundenberater) ADRs von Gazprom und Co. gekauft haben und das selbe Problem haben. Grundsätzlich kann jeder gute Anleger mit Verlusten gut umgehen. Man informiert sich und wenn ein Unternehmen dann nicht gut funktioniert oder insolvent ist, dann ist das so. Ich kann grundsätzlich auch mit Ölembargo und anderen fragwürdigen Sanktionen leben die direkt oder indirekt mein Investment berühren. Solange ich Herr über meine Investition bin, sitze ich das aus, kaufe nach oder verkaufe. Hier ist aber eine neue Situation entstanden. Politiker entschieden, den Handel mit russischen Wertpapieren zu blockieren und somit wurden westliche Anleger handlungsunfähig. Meine Zinsen der Rubel Staatsanleihen wurden von Clearstream nicht durchgeleitet und sind vermutlich nach Russland zurück überwiesen wurden. Mit den Dividende ist es ähnlich. Keiner weiß etwas oder will was wissen. Jede Frage wird bei Banken, Clearstream und Co. mit Hinweis auf Sanktionen verwiesen. Die aktuelle Lage um die ADRs und Staatsanleihen ist praktisch unfassbar undurchschaubar und höchst unzufrieden für unschuldige westliche Anleger. Von daher....bitte weiter Infos geben. Es gibt hier sicher viele verzweifelte hilflose stille Mitleser.
Blitzi ich habe heute noch einmal die US Kanzlei Morgan Lewis angeschrieben. Die hatten mir auf meine erste Mail freundlich aber nichtssagend geantwortet. So nach dem Motto. Es ist ein missbrauch vorgekommen. Leider kann keiner sagen wer Schuld hat. Die haben das Thema, dass die Aktien teilweise gar nicht hinterlegt sein könnten, gar nicht hinterfragt. Ich habe es denen heute morgen wie Zweitklässlern noch einmal erklärt. Von den hoch dekorierten Rechtsanwälten, die ich angemailt hatte. bei denen vermeintlich der Tausch nicht geklappt hat. Still ruht der See. Am gestrigen Tag habe ich die BaFin noch einmal kontaktiert. In meinem Blog habe ich 20 ADR Betrugsfälle aufgeführt. Wenn dann eben bei der Deutschen Bank oder JPMorgan Aktien abhanden kommen. Ach ist eben ein Versehen. Das ist es nicht. Das hat alles Methode. Nur weise denen das einmal nach. Auch zu eurer Kenntnis. Meine ganze Lebensersparnis steckt in russischen ADR. Vielleicht ein großer Anlagefehler meinerseits. Wenn ich eines nicht ab kann ist es Ignoranz und Dummheit. Ich habe viele Jahrzehnte im Wertpapier Bereich von Banken gearbeitet. Depot Geschäft, Börse, Abwicklung. Es hat sich in dem Bereich viel geändert. Grundlegende Sachen aber nicht. Mir liegt es an der Stelle fern die Mitglieder des Forums hier anzugehen. Nicht jeder kann Fachmann sein. Manchmal wäre auch schon ein Daumen oder Kurz Kommentar hilfreich. Mir fällt es verdammt schwer mich über diesen Zeitraum immer wieder zu motivieren. Im Grunde könnte ich auch sagen. Lass doch alles den Bach runtergehen. Nur soweit bin ich noch nicht. Gruß Detlef
Weggucken tut hier sicher keiner. Viele (wie ich) haben ein Großteil ihrer Altersvorsoge in Zeiten niedriger Zinsen zum großen Teil in Russische Anleihen oder Russische ADRs mit vorzüglicher Dividende gesteckt. Aufgrund der Handelsaussetzung des Westens wurde ich meiner Vermögenswerte beraubt. Weder ist der russische Staat pleite und die ganzen Firmen hinter den ADRs existieren weiterhin und machen meist weiter gute Gewinne und Dividenden. Die Anlageentscheidung war aus Investorensicht und Kennzahlen (KGV, KBV, Dividendenrendite etc.) grundsätzlich richtig. Ich habe weder bei der Bank oder Clearstream irgendwas erreichen können. Alles wird im Deckmantel sinnloser und nutzloser Sanktionen blockiert. Das hat mit Marktwirtschaft und freiem Markt nix zu tun. Für mich hat dieses Land und seine Politiker jegliches Vertrauen verspielt. Leider
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