SBERBANK WKN: A1JB8N ISIN: US80585Y3080 Forum: Aktien Thema: Hauptdiskussion
Wie könnte es weiter gehen mit einem möglichen Zwangsumtausch von ADR/GDR und deren Deponierung in einer anderen russischen Verwahrstelle. Putin verfolgt einen ganz perfiden Plan. Zum einen zieht er Vermögenswerte vom Westen ab und verlagert das Aktiengeschäft auf Russland. Dann wird eine Börse für Ausländer geschaffen (das war ja bereits vorgesehen). Mit diesem Auslandshandel benutzt Putin uns um die Sanktionen zu unterlaufen. Der Zweitmarkt für Ausländer wäre jetzt auf jeden Fall durch die umgetauschten ADR Aktien liquide. Das eröffnet aber auch die Chance neues Geld durch Investitionen anzunehmen. Anfängliche Kursverluste könnte man durch vorübergehende Handelsbeschränkungen, begegnen. Die Kurse würden sich schnell erholen und an den Kursen der Hauptbörse orientieren. Russland wird zwar über Jahre in eine Rezession abrutschen. China und der Westen aber auch. Deswegen muss der russische Markt nicht schlechter performen als die anderen Märkte. Selbst die Konvertierung und der Geldtransfer an Ausländer wäre über ein anderes Zahlungsverkehrssystem möglich. Dann wäre die Umgehung der westlichen Sanktionen in großen Teilen außer Kraft. Russland und China haben bereits eigene Zahlungssysteme aufgebaut, um sich von Swift unabhängig zu machen. Das Russische System for Transfer of Financial Messages (SPFS) verbindet zwar erst rund 400 fast ausschliesslich russische Banken. Dann erfolgt der Zahlungsverkehr eben über China oder andere Länder mit denen Russland ohne Sanktionen frei handeln kann. Ich bin einmal sehr gespannt ob Russland das mit dem Zwangsumtausch durchzieht. Vor allem würden wir hier Licht am Horizont sehen und nicht ewig durch einen schwarzen Sanktionstunnel mit eingefrorenen ADR fahren.
Auszug aus Newsletter Nr. 8 der SddK Moskau will autarke Lösung Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtet derweil von einem Vorschlag aus Moskau zur Lösung des Problems (siehe https://interfax.com/newsroom/topstories/80492/?sphrase_id=117681). Nach Angaben des stellvertretenden russischen Finanzministers Alexej Moissejew ist geplant, den Umtausch künftig ohne Nutzung ausländischer Infrastruktur auf ein russisches Depot durchzuführen. Bei Fällen, in denen die Rechte an Wertpapieren eines russischen Unternehmens auf dem Depotkonto eines ausländischen Nominalinhabers verbucht sind und Transaktionen mit ihnen aufgrund von Sanktionen gesperrt sind, soll künftig folgendes Prozedere möglich sein: Der Inhaber solcher Wertpapiere kann bei der russischen Hinterlegungsstelle, bei der das Depotkonto des ausländischen Nominee-Inhabers geführt wird, einen Antrag auf „Zwangsübertragung der Buchhaltung von Rechten“ stellen. Damit würde die Handelssperre in der EU bzw. die Mitwirkung seitens Clearstream irrelevant werden. Weitere Informationen dazu liegen uns jedoch noch nicht vor. Für uns ist auch nicht klar, wie dies funktionieren soll ohne Mitwirkung der heimischen Depotbank. Interessant erscheint uns die Aussage des Herrn Moissejew, wonach die Anleger sonst „gar nichts erhalten würden“, und daher jede Lösung besser sei als der statusquo.
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