REALTY INCOME WKN: 899744 ISIN: US7561091049 Kürzel: O Forum: Aktien Thema: Hauptdiskussion

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23. Dec, 20:58:44 Uhr, Lang & Schwarz
Kommentare 9.605
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nalkanal, 16. Dez 19:23 Uhr
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Naja, weniger arbeiten zu wollen dürfte für viele das geringere Problem sein. Mein ältester Sohn hat eine leitende Position und verdient entsprechend gut. Mein Mittlerer wiederum arbeitet als Staplerfahrer. Er arbeitet 40 Std/Woche und bekommt gerade einmal 1900€ ausgezahlt. Da er noch zu Hause wohnt ist es ok. Würde er ausziehen dann bliebe für private Altersvorsorge quasi nix übrig. Die Kollegen, welche allein wohnen gehen finanziell am Stock. Manche machen noch einen Nebenjob um sich wenigstens etwas leisten zu können. Und in dieser Gehaltsklasse gibt es verdammt viele Menschen. Die meisten werden im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sein. Da rollt noch richtig was zu auf den Staat.

Das ist ziemlich krass. Ich war 1996 mehrere Monate zwischen Abi und Zivi bei ZF als ungelernte Kraft im 3-Schichtbetrieb jobben. Grundgehalt waren 3.200 Mark. Mit Schichtzuschlägen, Samstagsprämie usw. kam ich locker auf 4.500 Mark im Monat als vollkommen ungelernte Kraft, die Haupt- und Vorgelegewellen stupide in CNC-Maschinen geschliffen hat. Ich bekam Ärger, weil ich in der Steinkühler-Pause weiter die Maschine habe laufen lassen - pro Durchgang lief die fast 5 Minuten, in denen ich sowieso nix zu tun hatte. Warum also extra noch Pause machen? Damit hatte ich den Kollegen aber den Akkord versaut: "Du nix soviel arbeiten Jun-ge, sonst Du kriegen Herzinfarkt", kommentierte Aydin Eyertaz mein Tun... Da finde ich es krass, wenn man fast 30 Jahre später als Staplerfahrer (der ja zumindest Lehrgänge und den Staplerführerschein braucht) sogar nominal weniger bekommt - relativ zur Inflation ist es ja völlig verheerend. Hatte damals übrigens natürlich auch die 35-Stunden-Woche der Metaller... Es dauerte nach dem Studium 3 Jahre, bis ich als Beamter mehr Gehalt hatte als die 4.500 Mark in der ZF (aber jetzt bei einer 40-Stunden-Woche). Aber mit dem langweiligen Job dort wäre ich trotz des Geldes nicht glücklich geworden. Aber ich wundere mich noch heute, wie man mit so wenig Arbeit bzw. Vorbildung so viel verdienen konnte - und diese Frage stellt man sich als Beamter :-) Mein damaliger Meister rief mich sogar nach dem Zivi wieder an und fragte, ob ich nicht wieder kommen will...
Steff0987
Steff0987, 16. Dez 17:12 Uhr
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Naja, weniger arbeiten zu wollen dürfte für viele das geringere Problem sein. Mein ältester Sohn hat eine leitende Position und verdient entsprechend gut. Mein Mittlerer wiederum arbeitet als Staplerfahrer. Er arbeitet 40 Std/Woche und bekommt gerade einmal 1900€ ausgezahlt. Da er noch zu Hause wohnt ist es ok. Würde er ausziehen dann bliebe für private Altersvorsorge quasi nix übrig. Die Kollegen, welche allein wohnen gehen finanziell am Stock. Manche machen noch einen Nebenjob um sich wenigstens etwas leisten zu können. Und in dieser Gehaltsklasse gibt es verdammt viele Menschen. Die meisten werden im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sein. Da rollt noch richtig was zu auf den Staat.
Minikohle
Minikohle, 16. Dez 17:04 Uhr
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Das "Rentenloch" ist doch schon sehr lange bekannt. Vor 35 Jahren ging mein Professor noch von 10 Bus 20% aus. Es gab die 3 Säulen Theorie. Gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge. Auch ging man damals davon aus, daß es künftiger zu weniger Geburten kommt. Es gab die Paragraphen 10 und 20 ESTG. Beiträge und Auszahlungen zur privaten Vorsorge konnten abgesetzt werden. Keine Steuer auf Gewinne bei einer Haltefrist auf Aktien. Man hätte schon damals die Beiträge zur RV erhöhen müssen... Prof. Raffelhüschen predigt seit Jahren andere Rentenmodelle, die woanders funktionieren. Wie unsere Jugend das Dilemma ausbaden wollen, wenn sie zeitgleich weniger arbeiten möchten ist nun nicht mehr mein Problem.
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Lenio2, 16. Dez 14:11 Uhr
1

Was denkt ihr, sind das gute Einstiegskurse gerade?

Ich persönlich denke schon, kaufen aber selbst gerade nicht nach.
Bert1989
Bert1989, 16. Dez 13:32 Uhr
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Wie haben sich die Babyboomer das selbst eingebrockt? In dem sie geboren wurden??

Indem auch Sie den Schnitt von 2 Kindern nicht geschafft haben😄
shareholder10
shareholder10, 16. Dez 13:19 Uhr
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Was denkt ihr, sind das gute Einstiegskurse gerade?
B
Bennz, 16. Dez 12:45 Uhr
2

Man sollte den Leuten einfach mehr Netto vom Brutto lassen und generell Steuern senken. Das ganze durch radikales Beschneiden des Sozialstaats finanzieren. Zudem haben sich die Babyboomer die Sache selbst eingebrockt, sollen Sie sie auch wieder auslöffeln.

Wie haben sich die Babyboomer das selbst eingebrockt? In dem sie geboren wurden??
h
hugoli, 16. Dez 11:18 Uhr
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Die Kinderzahl pro Frau ist ja weiter gefallen von 1,4 auf 1,3 und ich vermute wirklich steigen wird das nicht mehr. Solange der Schnitt so tief ist wird jede Generation ein Problem mit der Rente haben, es müsste halt eine 2 davor stehen. Früher konnte man alles noch mit qualifizierten Zuwanderern besonders am Bau und in der Pflege in teilen auffangen. Mittlerweile zweifel ich dran ob dtl noch das Primäre Wunschland von Polen/ Tschechen usw. ist. Sieht man an die 1 mio Syrern im Land (1 mio von 85 mio ist schon irre oder?) Wenn da nur 50% heim wollen und gehen wird das Verwerfungen hervorziehen besonders in den Erwähnten Branchen

Dafür sparen wir viel Hartz4 ;)
Bert1989
Bert1989, 15. Dez 22:27 Uhr
1

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die aktuell jungen Generationen (0-30 Jahre) ein riesiges Rentenproblem bekommen werden und es die Rente so vermutlich nicht mehr geben wird. Danach sollte sich der „Knick“ wieder stark abschwächen und die Rente sollte wieder „normal“ funktionieren, da es keine großen Asymmetrien in der Bevölkerungsverteilung mehr geben wird. Die starke finanzielle Bezuschussung durch Steuergelder sollte dann auch wieder auf ein Minimum zurückgefahren werden können. Die CDU spricht ja jetzt in ihrem neuen Wahlprogramm davon, dass jedes Kind ab 6 Jahren ein Renten-Depot bekommen soll, um die Rentenlücke zu schließen. Dadurch sollen die neuen Generationen ermutigt werden, ihre Altersvorsorge eigenständig aufzubauen (am Kapitalmarkt). Im Endeffekt ist dies das erste Eingeständnis der Politik, dass die Rente in Zukunft definitiv nicht reichen wird. Der öffentliche Dienst wird ebenfalls schlechter gestellt werden und die Beschäftigten (Beamten) müssen weitere Einschnitte in Ihrer Pension hinnehmen, da irgendwann der politische Druck zu groß werden wird. Ich kann mir auch vorstellen, dass man irgendwann nur noch die wirklich essenziellen Posten (Polizei, Amtsärzte, Zoll, etc. ) als Beamtenstellen ausschreiben wird. Heute unvorstellbar aber bald vermutlich Realität. Dazu noch ein paar Fakten zur Einordnung, da in den Medien immer sehr undifferenziert berichtet wird: Aktuelle Beamte können ihre Privilegien nicht verlieren, da dies durch die sogenannte Besitzstandswahrung abgesichert ist und im Grundgesetz zu finden ist. Eine (mögliche) Änderung am Gesetz sollte zudem nicht für bereits verbeamtete Personen gelten. Angestellte kommen den Arbeitgebern aufgrund der Sozialabgaben im aktiven Dienst deutlich teurer zu stehen, als Beamte, da diese nur Lohnsteuer auf ihre Bruttobezüge zahlen. Während der Pension sind Beamten beim Land und in den Kommunen deutlich teurer. Sollte man neue Beamte „abschaffen“, würde es aktuell ziemlich genau 51 Jahre dauern, da dann die aktuell jüngsten Jahrgänge in Pension wären. Jedoch ist der Beschäftigungsknick hier ebenfalls in den nächsten 10 Jahren erreicht, weswegen man dort einen großen Hebel hätte, den öffentlichen Dienst mehr auf Angestellte umzustellen. Deutschland hat mit knapp über 11% der Beschäftigten an allen Erwerbstätigen im Land einen sehr kleinen öffentlichen Dienst. Norwegen liegt bei knapp 31%, Frankreich bei ca. 21% und die USA bei ca. 15%. Japan kommt hingegen mit nur 8% aus, was jedoch ein extrem niedriger Wert ist. Wenn Beamte in die gesetzliche Rente einzahlen müssten, würde dies nur noch teurer werden, da dies wieder mit Steuergeldern finanziert wird und die Besoldung dann nochmal deutlich höher wäre. So hat zum Beispiel Österreich eine höhere Durchschnittsrente jedoch muss dort auch (nochmal!) deutlich mehr bezuschusst werden, als in Deutschland. Im Endeffekt ist die private Altersvorsorge für jeden Erwerbstätigen extrem wichtig und sollte daher auch selbstverständlich sein. Jedoch wird durch den mangelnden politischen Willen oder gar durch deren Störversuche (keine steuerfreie Haltefrist, hohe Kapitalertragssteuern, zu geringe Freibeträge und immer mal wieder neue „gewünschte“ Zusatzsteuern z.B. Finanztransaktionssteuer) eine private Altersvorsorge stark erschwert. Nur meine Meinung zu den ganzen genannten Themen. Euch allen einen schönen Abend am dritten Advent 👋🏻

Die Kinderzahl pro Frau ist ja weiter gefallen von 1,4 auf 1,3 und ich vermute wirklich steigen wird das nicht mehr. Solange der Schnitt so tief ist wird jede Generation ein Problem mit der Rente haben, es müsste halt eine 2 davor stehen. Früher konnte man alles noch mit qualifizierten Zuwanderern besonders am Bau und in der Pflege in teilen auffangen. Mittlerweile zweifel ich dran ob dtl noch das Primäre Wunschland von Polen/ Tschechen usw. ist. Sieht man an die 1 mio Syrern im Land (1 mio von 85 mio ist schon irre oder?) Wenn da nur 50% heim wollen und gehen wird das Verwerfungen hervorziehen besonders in den Erwähnten Branchen
Bert1989
Bert1989, 15. Dez 22:20 Uhr
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"Jeder ist seines Glückes Schmied" ist das Heilsversprechen des Kapitalismus. So werden heutige Vermögens- und Einkommensunterschiede in erster Linie durch das Leistungsprinzip gerechtfertigt. Ich bin froh dass wir ein besseres soziales System als in den USA haben, wo Schulden durch die Geburt eines Frühchen s u. U. selbst dann noch nicht getilgt sind, wenn das Kind volljährig ist. Aber diese gesellschaftspolitische Diskussion macht in einem Kapitalismusforum nicht viel Sinn. ;-) Und würde auch den Rahmen sprengen. Also alles gut!

Gibt doch auch unterschiedliche Arten von Sozialstaat. So Themen wie Kindergarten Schule usw. Ist Größtenteils vom Staat übernommen. Zudem kann jeder auch mit noch so schlechtem Background Studieren. Keine Gebühren und mit Bafög noch gute Unterstützung. Das finde ich gute soziale Themen die helfen auch langfristig. Die Diskussion kreisen ja eher um den Abstand zwischen nicht arbeiten und arbeiten im Mindestlohn Bereich. Dieser Gap ist einfach viel zu gering daran muss man etwas machen sonst werden diese Jobs die auch gebraucht werden nicht oder nur sehr schlecht erledigt. Sehr schlecht unterstelle ich jetzt mal mit dem Hintergrundwissen „der Rückfall ins Bürgergeld wäre nicht schlimm“ Die ganzen anderen Bereiche brechen uns aufgrund der weniger Kinder weg. Da hätte man wie bei der Pflege einfach einen leicht höheren Satz für Beitragszahler ohne Kinder ansetzen müssen. Im Grunde zahlt man ja die Beiträge nicht für sich ein aber das sehen nicht alle so.
M
Micha10000, 15. Dez 22:10 Uhr
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Man sollte den Leuten einfach mehr Netto vom Brutto lassen und generell Steuern senken. Das ganze durch radikales Beschneiden des Sozialstaats finanzieren. Zudem haben sich die Babyboomer die Sache selbst eingebrockt, sollen Sie sie auch wieder auslöffeln.

Du vergisst dabei, dass der Konsum für konjunkturellen Auftrieb sorgt. Gerade die sozial Schwachen verwenden 100 Prozent ihres Einkommens konsumtiv, während die Besserverdienenden zusätzliches Einkommen eher sparen. Ein Beschneiden des Sozialsystems hätte also gravierende negative Folgen. Neben der Stärkung der Nachfrage durch die privaten HH und durch den Staat muss natürlich auch das Angebot (Abbau der Bürokratie, degressive AfA etc.) gestärkt werden.
M
Micha10000, 15. Dez 21:24 Uhr
0
LehrerInnen müssen in der Tat nicht verbeamtet werden. Aber wie Du schon schreibst würde es die Personalkosten langfristig senken. Politiker denken aber nicht langfristig. Außerdem bedeutet die Abschaffung der Verbeamtung einen Konkurrenznachteil. Gerade im Bildungswesen fehlen Beschäftigte. Berlin wollte sich von der Verbeamtung der Lehrkräfte verabschieden. Die Folge war, dass man sich in Brandenburg bewarb. Jetzt kehrte Berlin wieder zur Verbeamtung zurück. Es müssten also alle Länder an einem Strang ziehen, was aber eine Angleichung der Besoldung bedeuten würde. Solange Bildung Ländersache ist, wird sich daran nichts ändern. Ich profitierte noch von der Beatmung mit 65, aber die wird demnächst angeglichen. Hinzu kommt der Vorteil, dass Angestelltenzeiten doppelt gerechnet werden, einmal zur Rente und dann noch zur Pension. Wenn man also länger als 60 Monate als Angestellter gearbeitet hat, hat man für diese Zeit sowohl einen Renten- als auch einen Pensionsanspruch. Man muss also nicht einmal bis 65 arbeiten, um die maximalen Versorgungsbezüge zu erhalten.
Kursi
Kursi, 15. Dez 21:17 Uhr
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"Jeder ist seines Glückes Schmied" ist das Heilsversprechen des Kapitalismus. So werden heutige Vermögens- und Einkommensunterschiede in erster Linie durch das Leistungsprinzip gerechtfertigt. Ich bin froh dass wir ein besseres soziales System als in den USA haben, wo Schulden durch die Geburt eines Frühchen s u. U. selbst dann noch nicht getilgt sind, wenn das Kind volljährig ist. Aber diese gesellschaftspolitische Diskussion macht in einem Kapitalismusforum nicht viel Sinn. ;-) Und würde auch den Rahmen sprengen. Also alles gut!

Wir sind hier alles nur kleine Fische,die versuchen aus wenig mehr zu machen. Und zwar mit ner guten langfristigen Strategie.Funktioniert wenn man sich damit beschäftigt. Und lass mal deine sozialistische Ader nicht so durchhängen,wir brauchen hier eh wieder mehr Leistungs und Risikobereitschaft. Und weniger Leute die sich am liebsten immer auf den Staat verlassen.
M
Micha10000, 15. Dez 21:15 Uhr
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Ich bin mir ziemlich sicher, dass die aktuell jungen Generationen (0-30 Jahre) ein riesiges Rentenproblem bekommen werden und es die Rente so vermutlich nicht mehr geben wird. Danach sollte sich der „Knick“ wieder stark abschwächen und die Rente sollte wieder „normal“ funktionieren, da es keine großen Asymmetrien in der Bevölkerungsverteilung mehr geben wird. Die starke finanzielle Bezuschussung durch Steuergelder sollte dann auch wieder auf ein Minimum zurückgefahren werden können. Die CDU spricht ja jetzt in ihrem neuen Wahlprogramm davon, dass jedes Kind ab 6 Jahren ein Renten-Depot bekommen soll, um die Rentenlücke zu schließen. Dadurch sollen die neuen Generationen ermutigt werden, ihre Altersvorsorge eigenständig aufzubauen (am Kapitalmarkt). Im Endeffekt ist dies das erste Eingeständnis der Politik, dass die Rente in Zukunft definitiv nicht reichen wird. Der öffentliche Dienst wird ebenfalls schlechter gestellt werden und die Beschäftigten (Beamten) müssen weitere Einschnitte in Ihrer Pension hinnehmen, da irgendwann der politische Druck zu groß werden wird. Ich kann mir auch vorstellen, dass man irgendwann nur noch die wirklich essenziellen Posten (Polizei, Amtsärzte, Zoll, etc. ) als Beamtenstellen ausschreiben wird. Heute unvorstellbar aber bald vermutlich Realität. Dazu noch ein paar Fakten zur Einordnung, da in den Medien immer sehr undifferenziert berichtet wird: Aktuelle Beamte können ihre Privilegien nicht verlieren, da dies durch die sogenannte Besitzstandswahrung abgesichert ist und im Grundgesetz zu finden ist. Eine (mögliche) Änderung am Gesetz sollte zudem nicht für bereits verbeamtete Personen gelten. Angestellte kommen den Arbeitgebern aufgrund der Sozialabgaben im aktiven Dienst deutlich teurer zu stehen, als Beamte, da diese nur Lohnsteuer auf ihre Bruttobezüge zahlen. Während der Pension sind Beamten beim Land und in den Kommunen deutlich teurer. Sollte man neue Beamte „abschaffen“, würde es aktuell ziemlich genau 51 Jahre dauern, da dann die aktuell jüngsten Jahrgänge in Pension wären. Jedoch ist der Beschäftigungsknick hier ebenfalls in den nächsten 10 Jahren erreicht, weswegen man dort einen großen Hebel hätte, den öffentlichen Dienst mehr auf Angestellte umzustellen. Deutschland hat mit knapp über 11% der Beschäftigten an allen Erwerbstätigen im Land einen sehr kleinen öffentlichen Dienst. Norwegen liegt bei knapp 31%, Frankreich bei ca. 21% und die USA bei ca. 15%. Japan kommt hingegen mit nur 8% aus, was jedoch ein extrem niedriger Wert ist. Wenn Beamte in die gesetzliche Rente einzahlen müssten, würde dies nur noch teurer werden, da dies wieder mit Steuergeldern finanziert wird und die Besoldung dann nochmal deutlich höher wäre. So hat zum Beispiel Österreich eine höhere Durchschnittsrente jedoch muss dort auch (nochmal!) deutlich mehr bezuschusst werden, als in Deutschland. Im Endeffekt ist die private Altersvorsorge für jeden Erwerbstätigen extrem wichtig und sollte daher auch selbstverständlich sein. Jedoch wird durch den mangelnden politischen Willen oder gar durch deren Störversuche (keine steuerfreie Haltefrist, hohe Kapitalertragssteuern, zu geringe Freibeträge und immer mal wieder neue „gewünschte“ Zusatzsteuern z.B. Finanztransaktionssteuer) eine private Altersvorsorge stark erschwert. Nur meine Meinung zu den ganzen genannten Themen. Euch allen einen schönen Abend am dritten Advent 👋🏻

LehrerInnen müssen in der Tat nicht verbeamtet werden. Aber wie Du schon schreibst würde es die Personalkosten langfristig senken. Politiker denken aber nicht langfristig. Außerdem bedeutet die Abschaffung der Verbeamtung einen Konkurrenznachteil. Gerade im Bildungswesen fehlen Beschäftigte. Berlin wollte sich von der Verbeamtung der Lehrkräfte verabschieden. Die Folge war, dass man sich in Brandenburg bewarb. Jetzt kehrte Berlin wieder zur Verbeamtung zurück. Es müssten also alle Länder an einem Strang ziehen, was aber auch eine Angleichung der Besoldung bedeuten würde. Solange Bildung Ländersache ist, wird sich daran nichts ändern. Ich profitierte noch von der Verbeamtung mit 65, aber die wird demnächst angeglichen.
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