NASDAQ 100 WKN: A0AE1X ISIN: US6311011026 Kürzel: IXNDX Forum: Indizes Thema: Hauptdiskussion
In dem Punkt, dass Börse nicht berechenbar ist, muss ich ganz klar widersprechen. Ich bin gerade in „Ausbildung“ bei jemandem, der seit 27 Jahren Berufstrader ist und lerne sein System.. Wahrscheinlichkeiten, Kursziele, Korrekturen - ist alles berechenbar und folgt Naturgesetzen. Könnt ihr jetzt glauben oder auch nicht aber fragt euch einfach mal, warum der Kurs an bestimmten Stellen einfach nicht mehr weiter in seine vorherige Richtung läuft und wie die sogenannten Widerstände/Unterstützungen entstehen.
In dem Punkt, dass Börse nicht berechenbar ist, muss ich ganz klar widersprechen. Ich bin gerade in „Ausbildung“ bei jemandem, der seit 27 Jahren Berufstrader ist und lerne sein System.. Wahrscheinlichkeiten, Kursziele, Korrekturen - ist alles berechenbar und folgt Naturgesetzen. Könnt ihr jetzt glauben oder auch nicht aber fragt euch einfach mal, warum der Kurs an bestimmten Stellen einfach nicht mehr weiter in seine vorherige Richtung läuft und wie die sogenannten Widerstände/Unterstützungen entstehen.
Nein, die Börse hinkt den Frühindikatoren der Wirtschaft immer hinterher und ist eher mäßig bsi schlecht im Antizipieren der volkswirtschaftlichen Entwicklung. Richtig ist, daß Börse ungeachtet aller realwirtschaftlichen Kennzahlen trotzdem in hohem Maße unberechenbar ist, da sie auch ein äußerst primitives Schneeballsystem ist, getrieben wesentlich von menschlichen Instinkten wie Gier und Angst.
Deine Theorie geht nur auf, wenn die Zinsen für eine sehr lange Zeit auf diesem hohen Niveau verharren. Wer den Aussagen der Notenbanken glaubt, muss dein Szenario als realistisch ansehen. Die Notenbanken haben noch vor nicht allzu langer Zeit propagiert, dass der Zins über Jahre nicht steigen wird. Natürlich kann man immer Gründe für fallende Kurse finden. Hier verschieben sich die Meinungen nun immer weiter nach hinten in 2023. Ende 2022 wurde bereits von Kursen im dax unter 6000 punkten geredet. Du hast m.E. auch vor einigen Monaten vom Kurssturz geschrieben. Seitdem sind die Märkte explodiert. Irgendwann wirst du natürlich Recht haben, dass der nächste Crash kommt. Kann aber auch noch sehr lange dauern. Wie gesagt, Börse ist nie so leicht und - nichts gegen dich persönlich - aber die Argumentation 1x1 der VWL ist sehr amüsant. Börse verhält sich nie rational und ist deinen Wirtschaftszahlen immer Meilen voraus.
Doch, steigende Zinsen machen sich ausnahmslos IMMER bemerkbar. Das ist VWL 1x1 und unausweichlich. Die Frage ist nur wie lange der Verzögerungseffekt ist. Es gibt kein Beispiel eines starken Zinserhöhungszyklus, der keine schwerwiegenden Auswirkungen auf die Realwirtschaft hatte. Und die Tatsache, daß man sich unmittelbar vor den Erhöhungen zum Niedrigstzins verschulden konnte, haben sie auch alle gemeinsam. Beim letzten mal, als es bis 5% hoch ging, lag dieser vorhergehende Niedrigstzins bei 1% statt bei 0,xx diesmal. Das macht keinen großen Unterschied. Dieses letzte mal mit einer Erhöhung von 1 auf 5% ist übrigens rund 18 Jahre her. Ende 2007 sanken sie dann wieder und die lange Niedrigzinsphase begann. Kaum jemand wird sich also an die Wirkung hoher Zinsen erinnern. An den langen Delay zw. Zinserhöhungen und Wirkung ist man nicht mehr gewöhnt. Dies wird dazu führen, daß die Märkte deren Wirkung weiterhin nicht hinreichend einpreisen. Sie könnten es, wenn die Mehrheit der Anleger sich psychisch unter Kontrolle hätte. Haben sie aber nicht. Das Wunschdenken dominiert eindeutig. Die einzige Weise, auf die sich die Indizes jetzt schon stabilisieren könnten und wieder konstand steigen könnten wäre als Schneeballsystems. Also wie bei der dotcom-Blase. Heißt auf intrinsischen, betriebswirtschaftlich gerechtfertigten Wert pfeiffen und einfach hochkaufen was das Zeug hält - weil..., wird schon gutgehen. Blase eben.
So leicht ist es an der Börse leider nicht, dass einem die Quartalszahlen die genaue Richtung vorgeben. Oftmals steigen die Kurse schon wieder lange vor den schlechtesten Quartalszahlen. Viele Unternehmen haben sehr langjährige Verbindlichkeiten zu Minizinsen aufgenommen. Die steigenden Zinsen werden sich zumindest bei den großen Unternehmen nicht unmittelbar bemerkbar machen.
Normale P/E-ratio oder forward ~ ? Ungeachtet der Antwort, sah die Situation 2020 unmittelbar vor Corona aber auch unvergleichlich rosiger aus als jetzt. War dazu auch noch mitten im übergeordneten 10jährigen Bullenmarkt. Langjähriger Median-KGV liegt bei 15. In der aktuellen makroökonomischen Lage wäre nüchtern betrachtet eine Bewertung deutlich unter dem Medianwert gerechtfertigt. Aber sind halt immer noch lange nicht aus dem Schneeballsystem-Modus raus. Ein Testen des 2022er Tiefs sehe ich aber nicht vor Q2. Vlt. sogar erst i.d. zweiten Jahreshälfte. Vor gerade mal 11 Monaten konnten sich die Unternehmen noch fast zum Nulltarif mit Krediten eindecken. Das dauert noch Monate, bis die Kaskadeneffekte der Zinserhöhungen durch die gesamte Volkswirtschaft durchsickern. Aber gut, abwarten, wie der Markt auf die Q1-Berichtsaison reagiert. Die richtig schlechten Zahlen erwarte ich erst im späteren Jahresverlauf, aber vlt. gibt es schon zur Q1-Saison erste Panik am Markt.
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