MEYER BURGER WKN: A0YJZX ISIN: CH0108503795 Forum: Aktien Thema: Hauptdiskussion

Herr Erfurt hat wahrlich wie Don Quichote gegen Windmühlen gekämpft - im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn einer Volkswirtschaft die eigene Unabhängigkeit in einer Schlüsseltechnologie der Zukunft nichts Wert ist, dann können selbst die besten Vorstände nichts Gutes daraus machen. Wenn damalige Regierungen sich so bei Subventionen aus Steuergeldern zum Bau von Atomkraftwerken verhalten hätten, hätten wir nie welche gebaut bekommen. Bis heute sind Atomkraftwerke für jede Volkswirtschaft ein Minusgeschäft, wenn man den Rückbau dieser und die Entsorgung des atomaren Mülls ordentlich bepreisen würde. Da spielt Steuergeld dann gar keine Rolle und die Betreiber, selbst Aktiengesellschaften, füllen sich die Taschen. Nur jetzt, wo man billigen Schrott aus Zwangsarbeit importieren kann, ist das Steuergeld ja ach so wichtig und darf nicht “in die falschen Hände” kommen. Und erst recht nicht, dürfen Aktionäre europäischer Solar-Betriebe davon etwas für ihr Invest als Rendite verlangen. Lieber füttert man die Rüstungsbetriebe mit Steuergeld und lässt deren Aktionäre, die sich in Renditen suhlen, den großen Reibach machen. Es ist Alles so verkommen und moralisch auf den Kopf gestellt, dass man nur noch ktzen könnte.

Daß es gut ist, daß wir in der BRD sind und eine Demokratie haben, steht ja außer Frage. Im Südwesten der BRD geboren und aufgewachsen, liebe ich auch die Demokratie mit Ihren Vorzügen u.a. der Meinungsfreiheit und meine Heimat ! Doch nun zurück zum Thema Meyer Burger. Natürlich trage ich persönlich die Verantwortung über meinen Invest in Meyer Burger. Deshalb erlaube ich mir auch die Meinung, daß ich es nicht in Ordnung finde, Gunter Erfurt für eine Entwicklung die Schuld zu geben und ihn zum Sündenbock zu machen, für eine wirtschafliche Dumpingentwicklung die außerhalb seiner Einflußmöglichkeiten liegt. Die Qualität und die Herstellung des Produktes ist gut, der Bedarf an Photovoltaik ist gegeben. Die Ausrichtung der Firma war politisch und gesellschaftlich gewollt. Wenn wir weiterhin nur auf " billig " setzen und nicht dazu stehen, daß in unsere heimischen Produkte unsere guten Löhne und auch die Sozialleistungen eingepreißt sind, haben wir vielleicht bald ein noch größeres Problem. Da ich aus der Region komme, wo die Automobilindustrie seine Anfänge genommen hat, schreckt mich der Gedanke, daß wir, wenn wir achtlos sind event. auch diese und weitere Branchen in Gefahr sehen. Genauso wie für mich als Schwabe die Automobilindustrie einen sehr hohen Stellenwert hat, verstehe ich das Anliegen der Regionen Sachsen und Sachsen-Anhalt die Solarindustrie behalten zu wollen. Natürlich sprechen wir von anderen Größenordnungen, aber es geht in allen Fällen um die Zukunftsfähigkeit unserer Industrie. Die Schaffung von Rahmenbedingungen, die fairen Wettbewerb ermöglicht, sehe ich auch nicht als sozialistische Subvention, sondern als Sicherung unserer sozialen freien Marktwirtschaft.

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