Hauptforum zur Galan Lithium Aktie WKN: A2N4CD ISIN: AU0000021461 Kürzel: 9CH Forum: Aktien User: As2020

Da von Glencore offenbar nichts mehr kommt, hat man sich für die beschriebene Alternative entschieden. D.h. die Projektarbeiten für Phase 1 sind zu 40% fertiggestellt und werden gestoppt. Man versucht einen anderen Investor und Abnehmer zu finden. Dafür hat man gut 1 Jahr Zeit. Dann müssen die bereits gefüllten Verdunstungsbecken verarbeitet werden. Vielleicht hilft ja dabei die neue Gesetzgebung. Glencore wurde beim heutigen Announcement gar nicht mehr erwähnt.

Die weitere Entwicklung hängt aus meiner Sicht vor allem von Glencore ab. Und die gelten nicht gerade als Wohltäter in der Branche. Zur Erinnerung. Im September letzten Jahres hat Galan ohne gesicherte Finanzierung damit begonnen, die Verdunstungsteiche zu bauen. Im November gab es dann die Vereinbarung mit Glencore. Das war ein Abnahmevertrag über 5 Jahre für das Lithiumchlorid aus Projektphase 1, ein Vorkaufsrecht für Projektphase 2 und eine Vorfinanzierung (zwischen 70 und 100 Mio US$) für Projektphase 1, die aber an mehreren Bedingungen geknüpft war (die im vollen Umfang nicht bekannt sind). Eine der Bedingungen war eine due diligence, die inzwischen aber längst abgeschlossen sein müsste. Die Glencore-Leute waren beispielsweise bereits im Januar vor Ort. Seit Ende Februar werden die Verdunstungsteiche gefüllt und zur Finanzierung der Aktivitäten gibt es im Abstand von wenigen Wochen/Monaten Kapitalerhöhungen zu immer niedrigeren Bezugskursen.  Galan steckt in der Falle. Wenn Glencore nicht einlenkt und die Vorfinanzierung übernimmt, muss Galan immer weitere Kapitalerhöhungen durchführen. Alternativ könnte man die Projektarbeiten stoppen und versuchen eine andere Finanzierungslösung zu finden. Dürfte nicht ganz einfach werden und man kann sich damit auch nicht unbegrenzt lange beschäftigen, denn die bereits gefüllten Verdunstungsbecken müssen irgendwann verarbeitet, oder wenn es ganz übel läuft, entsorgt werden.   Kurzfristige technische Gegenreaktionen wird es beim Aktienkurs sicher immer wieder mal geben, aber aufgrund der Fehlentscheidungen des Managements unterm Strich ein extremes Hochrisikoinvest. Da ist trotz der tollen Lithiumresource auch ein Totalverlust möglich. 

Es geht um sehr viel mehr als nur um Lithium. Öl, Gas, Wasserstoff, KI und vor allem Agrarwirtschaft. Allerdings macht Argentinien auch Werbung für Lithium, man wird sehen ob auch deutsche Unternehmen hier investieren. WIr liegen da als WIrtschafsmacht im Gegensatz zu anderen Ländern noch zurück.Man wird sehen, ich selbst habe vier Aktien aus Argentinen aus ganz verschiedenen Branchen. Beobachten und ggf. einsteigen, also die vier Lithiumaktien die ich genannt habe. 80 Miliarden werden hier als Investionssumme genannt, nicht schlecht. Ich kaufe heute Pampa Energia dazu.

Sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen wirklich der große Showstopper beim Thema Lithium in Argentinien? Nach meiner Wahrnehmung ist das nicht der Fall. Es gibt doch bereits jetzt mehrere Dutzend Projekte mit unterschiedlichen Status. Bei Arcadium Lithium gibt es eine Produktionserweiterung, das Projekt von Lithium Americas und Ganfeng ist letztes Jahr in Produktion gegangen und wird hochgefahren, Eramet will dieses Jahr mit der Produktion über Lithiumdirektextraktion (DLE) starten, usw, usw. Das größere Problem einen Investor zu finden ist nach meinem Verständnis eher der niedrige Lithiumpreis. Lake Resources, die wie Galan ebenfalls in der Provinz Catamarca ein Lithiumprojekt vorantreiben, hat gestern bekanntgegeben dass sie deswegen fast alle ihrer 180 Mitarbeiter entlassen müssen und ihr Projekt erst einmal einfrieren. https://www.mining.com/web/lake-resources-cuts-staff-eyes-asset-sales-amid-low-lithium-prices/ Das kann Galan auch machen, aber wie oben beschrieben nur in einem begrenzten Zeitraum weil die Verdunstungsbecken bereits gefüllt wurden und irgendwann verarbeitet, oder falls das nicht klappt, entsorgt werden müssen.