Diskussion zur BICO Group Aktie WKN: A2PX00 ISIN: SE0013647385 Forum: Aktien User: Hedgehog3
Verglichen mit dem Zeitpunkt, als BICO noch bei 50 Euro gestanden hat, haben sich beim Szenario folgende Punkte geändert: 1. Vertrauen: Durch den dramatischen Abgang des CFO und vor allem die mangelhafte Kommunikation ist viel Vertrauen verloren gegangen. 2. Der Cash-Burn: BICO verbrennt einfach mehr Geld als früher. 3. Zukäufe und Abschreibungen: Während BICOs Aktionkurs damals durch die Decke gegangen ist, weil die Aktionäre die Zukäufe von profitablen Wachstumsunternehmen gefeiert haben, fällt der Kurs jetzt, weil ganze Unternhmensteile mangels wirtschaftlicher Überlebensfähigkiet von BICO abgeschrieben werden müssen. 4. Umsatzwachstum: BICO ist damals sowohl organisch als auch anorganisch unglaublich stark gewachsen und wurde dementsprechend auch als Wachstumsunternehmen mit einem hohen KUV gehandelt. Da das Umsatzwachstum ohne Währungseffekte mittlerweile sogar negativ ist, muss man einen anderen Bewertungsmaßstab ansetzen. Außerdem sind Negativwachstum und fehelnde Profitabilität vor allem bei steigenden Zinsen eine gefährliche Kombination. 5. Kein Pure Player mehr: Es gibt einen guten Grund, warum die Börse Pure Player mehr mag als Mischkonzerne. Bei unterschiedlichen Unternhmenszweigen kann Kapital sehr schnell falsch eingesetzt werden und dazu führen, dass dann alle Bereiche schlecht laufen. Die damals erwarteten Synergieeffekte durch die Zukäufe scheinen vor dem Hintergrund der Abschreibungen ausgeblieben zu sein und es ist fraglich, ob das Konstrukt aus den drei Unternehmensbereichen überhaupt sinnvoll ist. 6. Die makroökonomische Lage: BICO hat damals massiv von einer Sonderkonjunktur durch Corona profitiert, in der viele neue Labore ausgerüstet werden mussten. Mitlerweile ist dieser Effekt verpufft und hinzu kommt, dass durch die restriktive Fiskalpolitik der Notenbanken weniger investiert wird. Zum einen bei großen Unternehmen, die ihre Forschungsinvestitionen zurückfahren, und zum anderen bei ebenfalls defizitären Start-Ups, die z.B. im Bioprinting Bereich unterwegs sind und ebenfalls ums überleben kämpfen oder schon pleite sind. BICO verliert also Kunden und muss Bestellungen abschreiben, die nicht mehr bezahlt werden können. 7. Last but not least, die weltweit restriktive Fiskalpolitik: Als BICO bei 50 Euro gestanden hat, hatten wir Deflation und Negativzinsen, wodurch Kredite bzw. Geld fast nichts gekostet haben. In so einem Umfeld kann man sich quasi unbegrenzt verschulden, da man alte Schulden einfach durch neue begleichen kann ohne durch Zinszahlungen in Schwierigkeiten zu kommen. Mittlerweile werden Schulden aber zu einem echten Problem, sobald man sich refinanzieren muss - insb. wenn man keinen Gewinn macht. BICO ist aktuell in einer Situation, in der es vorrangig ums wirtschaftliche Überleben geht, das alles andere als sicher ist. Ich halte als Risikoinvestment weiter meine Anteile, da ich darauf spekuliere, dass die ganze Sache irgendwie gut gehen wird. Aber meiner Meinung nach ist der aktuelle Kurs absolut gerechtfertigt und nicht darauf zurückzuführen, dass ein paar Kleinaktionäre hier kalte Füße bekommen haben. Der Markt preist bei BICO einfach das aktuelle Risiko ein und setzt dieses ins Verhältnis zu den langfristigen Chancen. Da das kurzfristige Risiko sich bei BICO massiv erhöht hat und die langfristigen Chancen durch das ausbleibende Wachstum und die Abschreibung ganzer Unternehmensteile entprechend gesunken sind, ist der Kurs da wo er ist und kann durchaus noch tiefer fallen.
Verglichen mit dem Zeitpunkt, als BICO noch bei 50 Euro gestanden hat, haben sich beim Szenario folgende Punkte geändert: 1. Vertrauen: Durch den dramatischen Abgang des CFO und vor allem die mangelhafte Kommunikation ist viel Vertrauen verloren gegangen. 2. Der Cash-Burn: BICO verbrennt einfach mehr Geld als früher. 3. Zukäufe und Abschreibungen: Während BICOs Aktionkurs damals durch die Decke gegangen ist, weil die Aktionäre die Zukäufe von profitablen Wachstumsunternehmen gefeiert haben, fällt der Kurs jetzt, weil ganze Unternhmensteile mangels wirtschaftlicher Überlebensfähigkiet von BICO abgeschrieben werden müssen. 4. Umsatzwachstum: BICO ist damals sowohl organisch als auch anorganisch unglaublich stark gewachsen und wurde dementsprechend auch als Wachstumsunternehmen mit einem hohen KUV gehandelt. Da das Umsatzwachstum ohne Währungseffekte mittlerweile sogar negativ ist, muss man einen anderen Bewertungsmaßstab ansetzen. Außerdem sind Negativwachstum und fehelnde Profitabilität vor allem bei steigenden Zinsen eine gefährliche Kombination. 5. Kein Pure Player mehr: Es gibt einen guten Grund, warum die Börse Pure Player mehr mag als Mischkonzerne. Bei unterschiedlichen Unternhmenszweigen kann Kapital sehr schnell falsch eingesetzt werden und dazu führen, dass dann alle Bereiche schlecht laufen. Die damals erwarteten Synergieeffekte durch die Zukäufe scheinen vor dem Hintergrund der Abschreibungen ausgeblieben zu sein und es ist fraglich, ob das Konstrukt aus den drei Unternehmensbereichen überhaupt sinnvoll ist. 6. Die makroökonomische Lage: BICO hat damals massiv von einer Sonderkonjunktur durch Corona profitiert, in der viele neue Labore ausgerüstet werden mussten. Mitlerweile ist dieser Effekt verpufft und hinzu kommt, dass durch die restriktive Fiskalpolitik der Notenbanken weniger investiert wird. Zum einen bei großen Unternehmen, die ihre Forschungsinvestitionen zurückfahren, und zum anderen bei ebenfalls defizitären Start-Ups, die z.B. im Bioprinting Bereich unterwegs sind und ebenfalls ums überleben kämpfen oder schon pleite sind. BICO verliert also Kunden und muss Bestellungen abschreiben, die nicht mehr bezahlt werden können. 7. Last but not least, die weltweit restriktive Fiskalpolitik: Als BICO bei 50 Euro gestanden hat, hatten wir Deflation und Negativzinsen, wodurch Kredite bzw. Geld fast nichts gekostet haben. In so einem Umfeld kann man sich quasi unbegrenzt verschulden, da man alte Schulden einfach durch neue begleichen kann ohne durch Zinszahlungen in Schwierigkeiten zu kommen. Mittlerweile werden Schulden aber zu einem echten Problem, sobald man sich refinanzieren muss - insb. wenn man keinen Gewinn macht. BICO ist aktuell in einer Situation, in der es vorrangig ums wirtschaftliche Überleben geht, das alles andere als sicher ist. Ich halte als Risikoinvestment weiter meine Anteile, da ich darauf spekuliere, dass die ganze Sache irgendwie gut gehen wird. Aber meiner Meinung nach ist der aktuelle Kurs absolut gerechtfertigt und nicht darauf zurückzuführen, dass ein paar Kleinaktionäre hier kalte Füße bekommen haben. Der Markt preist bei BICO einfach das aktuelle Risiko ein und setzt dieses ins Verhältnis zu den langfristigen Chancen. Da das kurzfristige Risiko sich bei BICO massiv erhöht hat und die langfristigen Chancen durch das ausbleibende Wachstum und die Abschreibung ganzer Unternehmensteile entprechend gesunken sind, ist der Kurs da wo er ist und kann durchaus noch tiefer fallen.
Das mag sein aber 1) hier in Euro neue Tiefspunkte auszurufen, verrät wie wenig Ahnung einige Teilnehmer haben 2) am Tiefspunkte rauszugehen, nachdem der Tiefspunkt aber schon ordentlich gehalten hat ist mehr als fragwürdig. Denn das Aussteigen setzt ja auch ein Einsteigen voraus. Wenn ich mir beim Einstieg etwas gedacht habe, was hat sich am Ursprungsszenario verändert, dass ich nun aussteige... das ist einfach German Angst. Klar kann es ein Totalverlust werden. Das Risiko war aber auch bei 50 Euro Kurs und bei 12 Euro Kurs und bei 6 Euro Kurs mindestens genauso hoch. Daher wundere ich mich, welches neues Szenario diesen Meinungsumschwung verursacht. Wenn die Panik hier im Forum also einfach nur von Menschen, die nicht nachdenken, verursacht wird, denke ich mir... darauf muss man nicht hören.
Kurze Hypes könnte es schon geben, wer weiß. Stimmung ist so negativ, irgendwas positives könnte schon einen squeeze auslösen und paar Zocker anlocken. Sieht man ja auch bei anderen Pommesbuden immer wieder. Das wären für mich dann Gelegenheiten zum Ausstieg. Ansonsten wie oben geschrieben, immer mal mit Gewinnmitnahmen verrechnen und so schritt für schritt raus
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