Diskussion zur BICO Group Aktie WKN: A2PX00 ISIN: SE0013647385 Forum: Aktien User: Hedgehog3
Hab ich schon mal vor paar Tagen geschrieben. Ich weiß auch, dass die Pusher und Optimisten gerne in ihrer eigenen Blase wären, in der sie sich ganz wohltuend gegenseitig bestätigen können (wie sie es seit 2021 und -90% später immer noch versuchen zu machen). Alles ist immer positiv, selbst eine Abschreibung von 625MSEK wird hier ja noch positiv geredet. Ja ja, ist menschlich. Confirmation bias. Man will eben nur das hören, was man auch hören will. „Warum bist du überhaupt im Forum wenn du so kritisch bist?!“ Naja, ihr solltet mir danken, dass es hier noch andere Stimmen als „to the moon“ mit 40€+ Kurszielen in 2 Jahren gibt. Wenn man in einer Aktie investiert ist und von allen anderen immer nur Positives hört, wird man ganz automatisch gebrainwashed, egal ob man will oder nicht und blendet Negatives aus. Ich könnte wetten, dass mehr als die Hälfte hier nicht von den Anschuldigungen gegenüber dem CEO vom April 2022 wussten. Ich bin mir sicher, dass mehr als die Hälfte nicht wusste, dass es gar keine Intention der BICO Group bzw. CELLINK ist, irgendwann mal Organe zu drucken. Ich bin mir sicher, dass mehr als die Hälfte beim Q3 Report 2022 nicht wusste, dass BICO auf dem Papier nur profitabel war, weil sie Short-term-investments in Form von Treasury Bills, Money Market Funds oder Ähnlichem abgestoßen und in Cash konvertiert haben und das als Financial income in der Bilanz stand. Warum bin ich mir sicher? Weil hier niemals irgendjemand etwas Negatives schreiben würde, weil die meisten hier investiert sind. Übrigens: Diese Short term investments sind nun komplett abgestoßen und werden 2023 nicht mehr dabei helfen können, den Gewinn/Verlust besser aussehen zu lassen. Deshalb, wie gesagt, lieber auf den operativen Cashflow gucken, wenn man sich um Profitabilität kümmert.
Interessanter Ansatz, die „Story“ zu kaufen. Für das Aufbauen der „Story“ war und ist Gatenholm natürlich prädestiniert. Er ist ja mehr der Unternehmer, der den Leuten am Kapitalmarkt eben eine Story verkaufen will, um die Bewertung möglichst hochzutreiben. Passend dazu steht bei Wikipedia „Ihm wird die Vermarktung der weltweit ersten universellen Bio-Tinte zugeschrieben“. Nicht die Erforschung, nicht die Erfindung, sondern die Vermarktung. Das Problem ist halt, dass hinter den meisten „Storys“ allgemein am Kapitalmarkt eher mehr Luft als Substanz ist. CELLINK wird NIE Organe drucken. Warum? Weil sie nur Maschinen und diese Bio-Tinte verkaufen, die vielleicht irgendwann ganz abstrakt dabei helfen könnte, dass ein ANDERES Unternehmen es schafft, Organe zu „drucken“. Aber selbst drucken ist hier fast das falsche Wort, „aufwändig konstruieren“ trifft es eher. CELLINK ist meines Wissens überhaupt nicht daran interessiert, irgendwann selber Organe zu drucken. Trotzdem hat sich am Kapitalmarkt und hier bei Privatanlegern irgendwie der Gedanke festgesetzt, dass CELLINK irgendwann wenn alles klappt Milliarden Euro Umsatz machen könnte, wenn sie es schaffen, Organe zu drucken. Gatenholm ist ein Genie was die Außendarstellung des Unternehmens angeht. Er hat es geschafft, die Bewertung von CELLINK 2021 ins Unermessliche zu treiben, um dann zu exorbitanten Kursen neue Aktien auszugeben, um mit diesem Geld andere Unternehmen aufzukaufen und somit die Existenz des Unternehmens zu sichern. Ich persönlich investiere lieber nicht in Unternehmen, die mir eine „Story“ verkaufen müssen. Das hat immer so einen Beigeschmack. Wenn irgendein aufdringlicher Sonnenbrillen-Verkäufer am Strand ankommt und euch eine Story um die Sonnenbrillen verkaufen will, lacht ihr den doch auch, zumindest innerlich, eher aus. Lieber bodenständige, vielleicht auch familiäre Unternehmen (Studien zeigen, dass vor allem familiengeführte Unternehmen am langfristigsten denken und sich das auch im Aktienkurs zeigt), deren Management sich ausschließlich für das operative Geschäft interessiert und dort für starkes organisches Wachstum sorgt. Natürlich gepaart mit dem Ziel von nachhaltiger Shareholder Value Maximierung. Nachhaltig bedeutet aber keine falschen und übertriebenen Storys zu verkaufen, die den Aktienkurs nur kurzfristig, aber nicht langfristig nach oben führen. Und ganz subjektiv von mir: den Typus Erik Gatenholm als CEO meide ich eher. Erinnert mich zu stark an Leute wie Markus Braun oder Elizabeth Holmes, wo das Motto „Tolle Story, nix dahinter“ hieß.
Zunächst einmal finde ich es klasse, dass einige hier viel Zeit investieren, um immer wieder relevante News über das Unternehmen zu posten . DANKE dafür! Für mich persönlich ist allerdings vor allem eines wichtig: die auf die Zukunft gerichtete Story des Unternehmens. BICO hat eine verdammt gute Story, wie ich finde. Das, was BICO mit all seinen Start-Ups in der Pipeline hat, kann zu disruptiven Veränderungen in den jeweiligen Sparten führen. So ein Potential gefällt mir. Ob BICO das vorhandene Potential aber wirklich in einigen Jahren auch auf die Straße bringt, hängt letztlich von so vielen Faktoren ab, dass man jetzt noch überhaupt keine seriösen Prognosen anstellen kann. ABER: die Story erzählt sich noch immer gut...und auch für Sartorius hört sich die Story anscheinend gut an. Ich für meinen Teil habe folgende Strategie: 500 Stk. sind im Durchschnitt für 7,80 zusammengekauft. Die lasse ich langfristig liegen und warte einfach mal ab, was BICO so in Zukunft veranstaltet. Da machen mich die aktuellen Kurse um 6,.. nicht nervös. Auch nicht, wenn es nochmals weiter runter gehen sollte. Heitere Gelassenheit ist an der Börse nicht unwichtig und investiertes Geld an der Börse - gerade bei Werten wie BICO & Co. - sollte eh Geld sein, dass man übrig hat und wirklich nicht benötigt. Über ein zweites Depot trade ich regelmäßig weitere 500 Stk., da die Aktie ja wunderbar volatil ist. Ich finde es auch nicht schlimm, dass momentan überwiegend Kleinanleger in dem Wert unterwegs sind. Dieser Punkt wurde kürzlich ja mal im Forum angesprochen. Ich glaube, dass es immer wichtig ist, das eigene WARUM bei solchen Investments sauber für sich geklärt zu haben - dann verunsichern Dich halt auch viele konträre Meinungen nicht so sehr. Wünsche auf jeden Fall allen Investierten, Nicht-Investierten und potentiell Interessierten weiterhin ein glücklichen Händchen an der Börse!
Aber ja, wenn es an den erhöhten Forderungen liegt, sollte das nachgeholt werden. Hab nur irgendwie das Gefühl, dass sich die ganze Zeit Forderungen aufbauen, die sich dann aber nicht wirklich mal in ein tolles Quartal mit bspw. 50MSEK+ Operating Cashflow monetarisieren.
Investitionen (also nicht operative alltägliche Ausgaben) werden beim operativen Cashflow nicht berücksichtigt. Es gibt drei Cash Flow Statements in BICOs Berichten: Operating Cashflow, Cashflow from investing activities und Cashflow from financing activities. Ich habe immer vom operativen Cashflow gesprochen, also wirklich der Summe, die in einem Quartal allein durch das alltägliche operative Geschäft eingespült wird (da spielt Capex keine Rolle, da spielt Tilgung keine Rolle, da spielt die Ausgabe von neuen Aktien keine Rolle). Nur das operative Geschäft.
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