BRITISH AMERICAN TOBACCO WKN: 916018 ISIN: GB0002875804 Kürzel: BATS Forum: Aktien Thema: Hauptdiskussion
Na gut. Auch off-topic kann spannend sein. Als ich Lindas ersten Post laß, ging ich davon aus, dass sie nicht nur in Einzeltitel, sondern auch in ETF‘s investiert ist. Über hundert Einzeltitel mag ich mir nicht vorstellen. Ja, das Risiko ist breit gestreut - wenn man auch Klumpenrisiken bei der Auswahl der vielen Einzeltitel vermeidet. Wie Linda bin auch ich selbstständig, will mein Portfolio aber immer im Blick haben. Das mag auch daran liegen, dass mein Ruhestand wohl deutlich vor Linda‘s beginnen wird (ehrlich gesagt, sehne ich die Zeit schon herbei). Daher habe ich mein Depot im letzten Jahr deutlich umstrukturiert: Neben meinem normalen Depot, in dem ich ca. zur Hälfte klassische ETF‘s und zur anderen Hälfte Einzelwerte habe, habe ich ein zweites Depot als Dividendendepot aufgebaut. Das ist auch noch nicht ganz abgeschlossen. Am Ende sollen da 25-30 starke Dividendenzahler drin sein, unterschiedliche Sektoren, Länder usw. Von den Dividenden wollen wir dann später leben. Und sollte das mal nicht reichen, gibts noch das klassische Depot als Reserve.
Der Unterschied ist: Bei einer Gewichtung von 15% musst du halt aufpassen, dass mit der Firma alles läuft und dann musst du das auch eher feststellen als der Rest vom Markt. Du musst also ständig informiert sein und dich darum kümmern. Sonst kann dir theoretisch 15% vom Depot wegbrechen. Ich muss das bei keiner Firma, die ich im Depot habe. Selbst wenn eine Firma komplett pleite geht, ist es trotzdem nur maximal 1% vom Depot. Liegt also im Bereich der Tagesschwankungen des Depots. Ich bin Unternehmerin und habe auch einfach wichtigeres zu tun, als ständig auf Nachrichten meiner Unternehmen im Depot zu schauen. Das kann man vielleicht Mal eine Zeit lang machen. Aber ich habe die Unternehmen noch ca 70 Jahre im Depot. Da will ich mich keine Minute drum kümmern müssen, sondern nur dann wenn ich Lust drauf habe. Und wieso sollte das mehr Transaktionskosten verursachen?
Da kann ich nur teilweise mitgehen. Letztendlich bedeutet das, dass deutlich über 100 Werte im Depot liegen müssen, wenn der einzelne Wert zwingend <1% sein muss. Das Risiko ist vermeintlich breiter gestreut, es ist aber auch statistisch-mathematisch erheblich wahrscheinlicher, dass bei über 100 Werten mindestens einer ausfällt. Ich beschränke mich auf maximal 20 Werte in verschiedenen Branchen. Mein größter Wert liegt zudem gewinnbedingt bei knapp 15% Depotanteil. Den lasse ich vorsätzlich laufen, weil mich das Modell nach wie vor überzeugt. 20 Werte kann ich im Blick behalten, bei >100 hätte ich da keine Chance - auch ein Risiko... Mich erinnert das eher an die Sichtweise: Ich muss alles in meinem Leben versichern, nur dann lebe ich sicher. Die Transaktionskosten dafür können aber erheblich sein. So habe ich vor 20 Jahren meine Versicherungen auf das Notwendige eingedampft. Beispiel: Ich betreibe gewerblich 2 PV-Anlagen, habe sie aber vorsätzlich nicht versichert. inzwischen sind sie abgeschrieben und haben sich vor einigen Jahren amortisiert. Rückblickend bin ich glücklich über meine Entscheidung. Die Schadensrate bei uns in der Region ist sehr gering und mein Solarteur hatte bereits gute Referenzen. Das hat mir in der Entscheidungsfindung gegen das Versichern ausgereicht. Ein wenig Risiko darf sein.
Mal 2 Punkte dazu: Grundsätzlich kommt es ja erstmal darauf an, wozu man überhaupt sein Geld anlegen will. Da ich später keine Rente bekomme, soll die Aktienanlage meine Altersvorsorge werden. Daher möchte ich viele Unternehmen in verschiedenen Branchen im Depot haben, die mir durch ihre Dividenden ein stetigen Cashflow bringen. Daher ist meine Positionsgrösse bei einzelnen Unternehmen im Depot auch bei maximal 1%. Sollte eine Firma komplett ausfallen, dann sollen die anderen das durch ihre Gewinn und Dividendensteigerungen ausgleichen können. Ich möchte eben nicht in einer Firma im Depot 10% oder mehr investiert haben, und wenn die ausfällt mir so dann 10% oder mehr vom Cashfolw wegbricht. 2. Wenn mir eine Firma komplett gehört habe ich Einfluss auf das Cash Management. Würde mir zB BAT komplett gehören, könnte ich die Firma allein dadurch stabiler aufstellen, dass ich einfach erstmal den ganzen Casflow in die Schuldentilgung stecken würde, ich bräuchte weder Dividenden ausschütten noch Aktien zurück kaufen. Würde ich dann tatsächlich Geld brauchen für egal was, könnte ich natürlich auch eine Entnahme aus dem Betriebsvermögen machen. Hätte also jederzeit Zugriff auf den Cashflow den die Firma generiert. Das habe ich als Aktionärin eben nicht. Allein das ist schon ein grosser Unterschied ob mein Geld in meiner eigenen Firma, auf die ich Einfluss im operativem Geschäft habe, übergewichtet ist, oder in einer AG angelegt ist, in der der Vorstand mir den Zugang zum Cashflow einfach durch eine Streichung der Dividende verwehren kann.
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