Warum wir Ihnen bei Leeway nicht jede Information anzeigen
- und trotzdem zu einhundert Prozent transparent sind
Von: Leeway - Unkomplizierte Aktienanalysen
Bei Leeway dreht sich vieles ums Testen: Wir starten mit einer Theorie, testen sie, korrigieren, testen erneut. Das gilt für unsere Analysen, aber auch für die Darstellung unserer Informationen und die Gestaltung unserer Benutzeroberfläche. Eine unserer Haupterkenntnisse: weniger ist mehr - auch bei Informationen zum Aktieninvestment.
Das Ergebnis unserer Strategie, bei der wir Information ohne geprüften Mehrwert vernachlässigen, sehen Sie in unserem Musterdepot.
Mehr Informationen erhöhen die kognitive Belastung.
Weniger Informationen führen zu besseren Entscheidungen? Das dürfte viele Leser überraschen. Tatsächlich geht man in den meisten Fällen davon aus, dass mehr Informationen automatisch bessere Investitionsentscheidungen ermöglichen. Ein „Mehr“ an Information erhöht jedoch zunächst die kognitive Belastung, mit der jeder Nutzer in seiner Entscheidungsfindung konfrontiert ist. In der Folge werden häufig Entscheidungsfaktoren vernachlässigt oder falsch gewichtet. Es entstehen sogenannte biases. Zusätzlich reduziert die höhere kognitive Belastung auch das Selbstbewusstsein, mit dem ein Anleger seine Entscheidung trifft. Dies führt zu Verlustängsten, die vor allem dazu führen, dass Aktien entweder zu spät gekauft oder zu früh verkauft werden (disposition effect).
Deshalb haben wir 2020 eine Studie durchgeführt, bei der wir auf Basis von wissenschaftlichen Theorien zu Verhalten und Kognition von Privatanlegern ein Interface entwickelt und an Nutzern getestet haben. Ziel war es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie wir unsere Kunden bei selbstbewussten, objektiven Entscheidungen unterstützen können. Das Ergebnis sind die klaren und reduzierten Benutzeroberflächen, für die wir inzwischen viel positives Feedback erhalten.
Zu spät, zu undurchsichtig: warum wir Nachrichten in der Regel vernachlässigen können.
Des Weiteren bieten bestimmte Arten von Informationen statistisch gesehen keinen größeren Vorteil für die Vorhersage von Kursentwicklungen. Hier kommen wir zur nächsten großen Überraschung: der Überbewertung von Nachrichten. Tatsächlich erkundigen sich unsere Kunden immer wieder, warum wir keine Nachrichten auf unserer Website anzeigen. Das liegt vor allem daran, dass Nachrichten Privatinvestoren im Vergleich zu informierten Kreisen in der Regel zu spät erreichen. Das hat zur Folge, dass der Markt bei der Einpreisung bereits auf die Neuigkeiten reagiert hat. Des Weiteren sind Inhalt für Außenstehende schwer zu verifizieren und zu interpretieren.
Um ein Portfolio zu erstellen, das besser abschneidet als die durchschnittliche Aktienentwicklung, müssen wir nicht alle Informationen kennen. Denn bereits wenn wir nach dem Zufallsprinzip ausreichend viele Aktien kaufen, wird sich unser diversifiziertes Portfolio in etwa so entwickeln, wie der Markt. Damit sind wir zwar nicht erfolgreich, aber auch nicht “unerfolgreich” (wie übrigens der durchschnittliche Privatanleger, der deutlich schlechter abschneidet als der Markt).
Unsere Strategie: Erfolgsfaktoren kombinieren, Fehler vermeiden.
Zusätzlich zur zufälligen Auswahl der Aktien können wir nun Kriterien einbeziehen, die dafür sorgen, dass sich unser Zufallsportfolio ein wenig erfolgreicher verhält. Ein solches Kriterium nennt man einen Edge, einen Vorteil. Es reicht tatsächlich, ein einziges dieser Kriterien in die Aktienauswahl mit einzubeziehen, um den Markt zu übertreffen.
Im Gegenzug bedeutet dies jedoch auch, dass durch die Nutzung eines Kriteriums, das unsere Auswahl suboptimal beeinflusst (quasi ein “Anti-Edge”), die Performance des Portfolios unter die des Marktes fallen kann. Um den Markt zu schlagen ist es daher wichtig, keine Informationen und Strategien zu nutzen, die die Auswahl negativ beeinflussen. Ein kleiner Satz an erfolgreichen Kriterien schlägt also viele Kriterien, von denen manche gut und manche schlecht sind.
Deshalb zeigen wir nur die Informationen, bei denen wir statistisch in einem ausreichenden Umfang von hunderten Vorkommnissen einen signifikanten Vorteil nachweisen können. Unser Leeway Score ist die Quantifizierung des Vorteils, den ein Kriterium gegenüber einem durchschnittlichen Aktieninvestment liefert.
Erklärung am Beispiel E.ON
In diesem Bild sieht man die statistische Auswirkung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses auf die Rendite einer Aktie. In diesem Fall betrachten wir Aktien vom Typ E.ON. Während der letzten Jahre hatte ein KGV von über 15 zu einer deutlich überdurchschnittlichen Rendite innerhalb der nächsten zwei Jahre geführt, während ein KGV unter 10 Anzeichen einer unterdurchschnittlichen Rendite war. Der optimale Bereich ist ein KGV von 50 bis 70, ein Bereich, den die meisten aus dem Bauch heraus als viel zu teuer beurteilen und sich somit gegen den Kauf der Aktie entscheiden würden.
Auch wenn man nur die reine Performance betrachtet und andere Qualitätskriterien unseres Scores wie z.B. Stabilität und Eintrittswahrscheinlichkeit außer Acht lässt, sieht man eine direkte Korrelation zwischen hohem KGV und hoher Rendite. Durchschnittlich hat ein Unternehmen wie E.ON innerhalb von 2 Jahren eine bis zu 50 % höhere Rendite erwirtschaftet, wenn es ein sehr hohes KGV aufwies. (Sie können die Daten für jede Kennzahl und für jede Aktie selbst einsehen, indem sie die Seite einer Aktie aufrufen und auf die entsprechende Kennzahl klicken.)
So nutzen Sie unsere Informationen für Ihre persönliche Investmentstrategie.
Mit unseren Filterfunktionen können Sie sich eine persönliche Aktienauswahl anzeigen lassen und dabei alle schlecht bewerteten Unternehmen ignorieren. Setzen Sie die Strategie um, mit der Sie sich am wohlsten fühlen und vermeiden Sie dabei schlechte Entscheidungen. Fischen Sie in dem See mit den meisten Fischen. Die objektive, datengetriebene Analyse von Leeway schafft Ihnen den Rahmen, sich mit Ihrer ganz persönlichen Herangehensweise am Aktienmarkt zu bewegen.
Sollte man Information also einfach so weit es geht reduzieren? Sicher nicht! Uns geht es viel mehr darum, nur diejenigen Informationen zu zeigen, die tatsächlich (und das heißt statistisch sowie psychologisch) relevant sind. Das Ergebnis ist ein klares und minimalistisches Interface, wissenschaftlich optimierte Analysen mit zuverlässigen Ergebnissen und nicht zuletzt Texte wie dieser, in denen wir unseren Nutzern erklären, warum wir tun, was wir tun.
Lars Wißler besitzt eine der erwähnten Aktien. PWP Leeway besitzt keine der erwähnten Aktien.
Autor: Lars Wißler, PWP Leeway, Geschäftsführer und Chefanalyst
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Aktienhandel wird unkompliziert: www.leeway.tech
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