Fomo - Fear of missing out

vom 03.08.2024, 19:15 Uhr
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Fomo - Fear of missing Out

Oder auf deutsch: Die Angst, etwas zu verpassen. Ein häufig vorkommendes Phänomen an der Börse und einer der Haupttreiber für schlechte Renditen.

Dabei ist es nach meiner Beobachtung schon fast lustig zu sehen, wie Fomo entsteht.

Denken wir uns mal einen Anleger, der sich für eine bestimmte Aktie interessiert. Möglicherweise hat er sie schon länger auf seiner Watchlist und hat anhand seines persönlichen Bewertungsmodells einen Preis pro Aktie von 100€ als fair errechnet.

Die Aktie steht aber aktuell bei 110€. Der Anleger sagt sich:”Nö, die ist mir jetzt zu teuer.”

Kurze Zeit später steigt die Aktie auf 115€.

Er sagt wieder, dass sie ihm zu teuer ist.

Einige Tage später steigt sie auf 120€.

Der Anleger kommt in Grübeln. War seine Analyse vielleicht fehlerhaft und der faire Wert lag tatsächlich über dem Wert seiner Berechnung?

Die Aktie steigt weiter.

Jetzt wird er langsam sauer. Immerhin hatte er die Aktie schon länger auf'm Schirm. Er hatte das Potenzial schon vor vielen anderen Marktteilnehmern erkannt und jetzt muss er zusehen, wie die anderen mit “seiner” Aktie reich werden?!

Letztlich steigt er zu 125€ doch noch ein. Ein beruhigendes Gefühl stellt sich ein, weil er jetzt mit dabei ist, wenn die Aktie weiter in die Höhe klettert.

Er ist zufrieden mit sich. Aber nur für kurze Zeit. Denn nun beginnt die Aktie zu fallen. Erst langsam, dann immer schneller. Bis der Anleger deutlich im Minus ist. Besser wäre er sich und seiner Analyse treu geblieben. Besser wäre er rational geblieben und hätte sich nicht von seinen Emotionen in Fomo leiten lassen.

Ein kleiner Kniff, mit dem ich persönlich versuche, Fomo zu entgehen, ist folgender: Die Aktien, die mich interessieren, die aber laut meiner Berechnung zu teuer sind, schmeiße ich von der Watchlist. Denn es ist viel schwieriger, Fomo auszublenden, wenn ich täglich in der Watchlist dabei zusehen muss, wie eine Aktie immer weiter steigt, ohne dass ich dabei bin. Dadurch, dass ich sie von der Watchlist entferne, blicke ich vielleicht einmal die Woche darauf. Manchmal vergesse ich sie sogar für eine noch längere Zeit. Aber wenn dann mal Tage kommen, wie wir sie in der letzten Woche gesehen haben, erinnere ich mich trotzdem an diese Aktien, die mich interessiert haben, und werfe gezielt einen Blick darauf, um zu prüfen, ob sie jetzt in meiner persönlichen Preis-Range angekommen sind.

Gruß, Marco

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