Canada Aktien 2.0 - Abzocker Masche zieht seit Jahren
Eines vorweg, dies ist keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung für irgendeine Aktie. Bild dir deine eigene Meinung!
Wer kennt es nicht: man bekommt eine Spam-Mail, die beinahe Wundersames verspricht. „Super Aktie mit über 1000 Prozent Wertsteigerung in nur wenigen Tagen!“ oder „Die Anlagechance des Jahres!“ Meistens dreht sich die Story um Gold, Kryptowährung, COVID-19 oder Cannabis. Sehr verlockend, das stimmt. Das nennt man „Scalping“. Es werden gezielte Werbekampagnen gestartet um den Abverkauf eigenen Bestände an Aktien eines Unternehmens zu forcieren. Das Prinzip ist einfach: Die „netten Leute“ empfehlen ein - auch von ihnen gehaltenes - Pennystock über Börsenbriefe, Werbeanrufe oder Spam-Mails zum Kauf. Anleger sollen zum Kauf verleitet werden, damit die „netten Leute“ von steigenden Börsenpreisen profitieren. Gutgläubige Kleinanleger springen häufig auf den Zug auf und treiben den Kurs nach oben. Die „netten Leute“ verkaufen ihre Aktien rechtzeitig und nehmen teilweise deutliche Gewinne mit. Ihre Opfer hingegen werden die Titel nur noch mit Verlusten los, nachdem die Mini-Blase geplatzt ist. Auf den steilen Anstieg folgt der tiefe Fall. Die Aktie dümpelt danach vor sich hin.
Meistens handelt es sich um Aktien, deren Wert sich im niedrigen Cent-Bereich bewegt, da schon eine geringe Nachfrage den Kurs spürbar anschiebt. Sehr beliebt hier: Aktien aus wenig regulierten Märkten wie bspw. Canada.
Diese meist wertlosen kanadische Aktien (ISIN beginnt mit CA) haben ein „Zweitlisting“ in Deutschland. Die CSE (Canadian Securities Exchange) ist eine Nischenbörse in Kanada. Die von der kanadischen Börse geforderten Voraussetzungen zur Listung der Aktien sind sehr gering. Mit einem „Zweitlisting“ in Deutschland kommen die „netten Leute schnell an das „stupid german money“. Nach dem Listing in DE wird nämlich die „Promotionmaschine“ angeschmissen. Über bezahlte Email-Verteilerlisten großer Aktienforen oder Finanzseiten wird die Aktie dann zum Kauf empfohlen. Zusätzlich werden Börsenbriefe angeheuert, welche sich bezahlen lassen oder - wer weiß das schon - vielleicht sogar selbst mit den „netten Leuten“ in Kontakt stehen. Der Push beginnt. Jeder Kauf endet nach wenigen Wochen oder Monaten mit finanziellen Verlust für den Käufer. Außer man hat Glück und schaffe rechtzeitige den Absprung! Bei jeder Kursrakete mit 1000% Gewinnpotenzial“ sollte man also mehr als vorsichtig sein.
In diesem Sinne. Augen auf beim Aktien Kauf und immer im Hinterkopf haben:
Gier frisst Geld
P.S.: ich spreche aus Erfahrung, bis ich das Prinzip verstanden hatte bin ich auf einige pusher Firmen reingefallen: Goldexplorer, Pharma, Erneuerbare und Immobilien. Jeder Anfänger zahlt Lehrgeld an der Börse weil sie das schnelle Geld wittern. Aber, schlaue Leute machen Fehler und lernen draus, nur dumme Leute begehen immer wieder die selben Fehler!
Werte zum Blogbeitrag
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