DEERFIELD (dpa-AFX) - Das Management der US-Drogeriekette Walgreens Boots Alliance greift nach tiefroten Zahlen und dem Abgang der Chefin mit einem weiteren Sparprogramm durch. Die jährlichen Kosten sollen um mindestens eine Milliarde US-Dollar (942 Mio Euro) sinken, wie Übergangschefin Ginger Graham bei der Vorlage der Jahresbilanz am Donnerstag in Deerfield (US-Bundesstaat Illinois) ankündigte. Zudem will Walgreens die Investitionen um etwa 600 Millionen Dollar kürzen. Der künftige Konzernchef Tim Wentworth fängt am 23. Oktober an.

Die bisherige Walgreens-Chefin Rosalind Brewer hatte den Posten Ende August und damit zum Abschluss des Geschäftsjahres geräumt. Schon im Sommer hatte sie ein bereits laufendes milliardenschweres Kostensenkungsprogramm verschärft. Die am Donnerstag veröffentlichte Gewinnprognose des Managements für das neue Geschäftsjahr fiel nun niedriger aus als von Analysten erwartet. Für die Walgreens-Aktie ging es im vorbörslichen US-Handel jedoch um rund 0,7 Prozent aufwärts.

So steigerte die Drogerie- und Apothekenkette ihren Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar um fast fünf Prozent auf 139,1 Milliarden Dollar. Teure Vergleiche rund um den Vertrieb von Opioid-Schmerzmitteln schlugen allerdings mit 6,8 Milliarden Dollar vor Steuern negativ zu Buche. Daher verbuchte der Konzern unter dem Strich einen Verlust von 3,1 Milliarden Dollar. Ein Jahr zuvor hatte Walgreens Boots Alliance netto noch 4,3 Milliarden Dollar verdient.

Für das neue Geschäftsjahr bis Ende August 2024 peilt das Management vor Sondereffekten einen Gewinn zwischen 3,20 und 3,50 Dollar je Aktie an. Das ist allerdings weniger als im vergangenen Geschäftsjahr: Da hätte der Gewinn je Aktie ohne Sonderbelastungen 3,98 Dollar betragen. Während der

Für das neue Geschäftsjahr bis Ende August 2024 peilt das Management vor Sondereffekten einen Gewinn zwischen 3,20 und 3,50 Dollar je Aktie an. Das ist allerdings weniger als im vergangenen Geschäftsjahr: Da hatte der Gewinn je Aktie ohne Sonderbelastungen 3,98 Dollar betragen. Dem Unternehmen zufolge soll der Umsatz zwar weiter steigen. Allerdings dürften geringere Gewinne aus einem Sale- und Leaseback-Programm, höhere Steuern und ein rückläufiges Geschäft rund um Covid-19-Produkte das Ergebnis belasten./stw/knd/stk