PARIS (dpa-AFX) - Der französische Versicherungskonzern Axa hat im vergangenen Jahr von höheren Prämieneinnahmen vor allem im Schaden- und Unfallgeschäft profitiert. Die Anteilseigner sollen mit einer höheren Dividende und einem Aktienrückkauf an dem Erfolg beteiligt werden. Angesichts der starken Geschäftsentwicklung 2022 rechnet Axa-Chef Thomas Buberl jetzt mit mehr Gewinn als zuletzt. Sofern das Geschäftsumfeld stabil bleibt, soll das Wachstum des bereinigten Gewinns je Aktie in den Jahren 2020 bis 2023 die in Aussicht gestellten drei bis sieben Prozent übertreffen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Paris mit.

Zwar dürfte bei Investoren vor allem der ebenfalls angekündigte Aktienrückkauf im Fokus stehen, schrieb Analyst Philip Kett vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Reaktion. Doch auch die Äußerungen zum Gewinnwachstum überträfen die Markterwartungen.

Axa kündigte neben einer Dividendenerhöhung um zehn Prozent auf 1,70 Euro je Aktie auch einen weiteren Aktienrückkauf von bis zu 1,1 Milliarden Euro an. Er habe mit dem Rückkauf nicht vor dem dritten Quartal gerechnet, schrieb Analyst Kett.

Die Konkurrentin der Allianz steigerte ihren Umsatz 2022 um zwei Prozent auf 102,3 Milliarden Euro. Dabei machten höhere Prämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft sowie in der Krankenversicherung leichte Rückgänge in der Lebens- und Rentenversicherung sowie einen deutlicheren Rückgang in der Rückversicherungssparte Axa XL mehr als wett. Axa XL hatte ihr Engagement bei Naturkatastrophendeckungen stark zurückgefahren. Daher waren der Konzern auch deutlich weniger von den Folgen von Naturkatastrophen wie Hurrikan "Ian" betroffen, der Ende September schwere Schäden vor allem im US-Bundesstaat Florida angerichtet hatte.

Der Überschuss fiel indes um acht Prozent auf rund 6,7 Milliarden Euro, vor allem weil der Konzern den Wert von Kapitalanlagen und Absicherungsgeschäften im schwierigen Marktumfeld nach unten korrigieren musste. Zudem schrieb Axa die russische Minderheitsbeteiligung Reso Garantia ab. Die Franzosen hatten bereits im Herbst mitgeteilt, in Russland wegen des Angriffskrieges des Landes gegen die Ukraine kein Neugeschäft mehr zu zeichnen.

Der bereinigte Gewinn des Konzerns stieg 2022 allerdings um sieben Prozent auf 7,3 Milliarden Euro. Das bedeutete für den bereinigten Gewinn je Aktie ein Plus von 12 Prozent auf 3,08 Euro.

An der Börsen kamen die Nachrichten gut an. Die Axa-Aktie kletterte mit einem Plus von gut viereinhalb Prozent auf 29,09 Euro an die Spitze des Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 . Das war auch der höchste Kurs seit einem Jahr. Sollte der Sprung über 29,09 Euro gelingen, würde die Aktie das höchste Niveau seit dem Jahr 2007 erklimmen, als die Weltfinanzkrise aufgezogen war./mis/stw/stk