BERLIN (dpa-AFX) - SPD-Chef Lars Klingbeil hat eine baldige Entscheidung in der SPD in der Frage der Kanzlerkandidatur angekündigt, einen genauen Zeitpunkt aber weiter offen gelassen. "Es wird jetzt eine zügige Entscheidung geben", sagte Klingbeil im Podcast mit "Bild"-Journalist Paul Ronzheimer. Die Debatte werde bald abgeschlossen sein und dann gebe es Klarheit. Er verwies auf intern in der Parteiführung vereinbarte Zeitpläne. Daran halte man sich. "Ich lasse mir nicht von Journalisten, auch nicht von Strömungsvertretern jetzt einen Zeitplan diktieren, sondern das müssen wir als Parteivorsitzende schon selbst entscheiden", sagte Klingbeil.

SPD-Chef: Geschlossenheit herstellen

Er rede gerade mit vielen Menschen und horche in die Partei hinein, um ein Stimmungsbild zu erfassen. Seine Aufgabe in den nächsten Tagen sei es Geschlossenheit herzustellen, so dass alle eine Entscheidung der Parteiführung mittrügen. Mit Blick auf die Äußerungen aus der SPD für Verteidigungsminister Boris Pistorius als möglichen Kanzlerkandidaten sagte Klingbeil, die Rückmeldungen, die er persönlich bekomme, seien anders und differenzierter.

Amtsinhaber Olaf Scholz will bei der am 23. Februar geplanten Neuwahl für die SPD erneut antreten. Die Parteispitze hat immer wieder ihre Unterstützung für ihn bekräftigt, die Debatte damit aber nicht stoppen können. Dazu beigetragen haben dürfte auch, dass eine offizielle Nominierung von Scholz bisher nicht erfolgt ist. Deutlich beliebter in Umfragen ist Pistorius. In den vergangenen Tagen hatten sich immer mehr SPD-Politiker auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene offen für eine Kandidatur von ihm ausgesprochen.

Klingbeil: Stehe nicht als Kanzlerkandidat zur Verfügung

Auf die Frage, ob er selbst eine Kandidatur als Kanzlerkandidat ausschließen könne, sagte Klingbeil: "Ich stehe nicht als Kanzlerkandidat zur Verfügung."/jr/DP/mis