HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Puma hat seine Prognose für das laufende Jahr erneut bekräftigt. Das Unternehmen schnitt im dritten Quartal besser ab als erwartet. Doch das Wachstum kühlte sich dabei merklich ab. Neben einer mauen Verbraucherstimmung in einigen Regionen belasteten negative Währungseffekte die Entwicklung erheblich.

Anleger reagierten am Dienstagvormittag dennoch mit Erleichterung auf die Bestätigung der Jahresziele. Die Aktien gewannen zum Auftakt zunächst gut vier Prozent, bis das Plus wieder leicht abbröckelte auf 3,7 Prozent. Anfang Oktober hatten Sorgen des Finanzmarktes über die Entwicklung des dritten Quartals die Aktien in den Keller geschickt.

Analyst Piral Dadhania von der Bank RBC notierte in einer ersten Einschätzung, dass die Bestätigung der Jahresziele für etwas mehr Zuversicht sorgen sollte. Gleichwohl habe der Adidas-Konkurrent im Schlussquartal noch ein gutes Stück Arbeit vor sich, wenn er die Mitte der Zielspanne für 2023 erreichen wolle. Auf 2024 blickt der Analyst indes recht zuversichtlich. Der Sportartikelhersteller habe solide abgeschnitten und die Erwartungen leicht übertroffen, kommentierte Volker Bosse von der Baader Bank. Puma wachse weiterhin stärker als der Wettbewerber Adidas.

Puma geht für 2023 weiter von einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich aus, wie das Unternehmen in Herzogenaurach mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll 590 bis 670 Millionen Euro erreichen. Die Wachstumsdynamik ließ im dritten Quartal jedoch deutlich nach. Verantwortlich waren dabei negative Wechselkurseffekte. So sank der Umsatz um 1,8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Währungsbereinigt legten die Erlöse hingegen um sechs Prozent zu. Im Vorquartal hatte Puma hier jedoch mit gut elf Prozent noch fast doppelt so viel Wachstum erzielt.

Ende Juli hatte Konzernchef Arne Freundt daher sogar noch Luft nach oben gesehen und eine Erhöhung der Jahresprognose in Aussicht gestellt, "sollten sich die Geschäfte im dritten Quartal weiter positiv entwickeln". Doch das Marktumfeld bleibt angesichts einer hohen Inflation und eines unsicheren politischen Umfelds mit zahlreichen Krisen weiter schwierig. Die Stimmung der Verbraucher ist Freundt zufolge daher in vielen Bereichen gedämpft. Mit dem währungsbereinigten Umsatzplus von sechs Prozent sei Puma dennoch "schneller gewachsen als der Markt".

Getrieben wurde das Wachstum in den Monaten Juli bis September von der europäischen Region EMEA - allerdings vornehmlich von Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika. Des Weiteren berichtete Puma von einer "anhaltenden Erholung" in China - auch wenn hier das Wachstum im Vergleich zum Vorquartal erheblich nachließ, wie Freundt in einer Telefonkonferenz einräumte. In Nordamerika gingen die Umsätze zudem wegen eines schwierigen makroökonomischen Umfelds und einer starken Konzentration auf einen durch Rabatte geprägten Großhandel erneut zurück. Freundt zufolge bleibt das Tempo der Erholung der beiden wichtigen Märkte China und USA weiter unklar.

Die Rohertragsmarge - eine am Finanzmarkt viel beachtete Kennziffer - verbesserte sich hingegen um 0,3 Prozentpunkte auf 47,1 Prozent, da unter anderem niedrigere Beschaffungspreise und Frachtkosten sowie Preiserhöhungen die Auswirkungen der negativen Wechselkurseffekte mehr als ausgleichen konnten. Hier hatten Analysten im Vorfeld einen leichten Rückgang erwartet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging hingegen um gut acht Prozent auf 236,3 Millionen Euro zurück. Ohne die belastenden Währungseffekte wäre der Trend hier positiv gewesen, sagte Finanzvorstand Hubert Hinterseher in der Telefonkonferenz. Damit entwickelte sich das dritte Quartal dennoch besser als von Analysten befürchtet. Unter dem Strich verdiente Puma mit 132 Millionen Euro zehn Prozent weniger.

Bei den Vorräten entspannte sich die Lage weiter - die Bestände beliefen sich auf knapp 1,9 Milliarden Euro, nach 2,35 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Wie andere Sportartikelhersteller auch hatte Puma in den vergangenen Quartalen auf überschüssigen Beständen gesessen, die nur durch Rabatte abgebaut werden konnten, was die Ergebnisse belastete./nas/mne/men