MEMPHIS (dpa-AFX) - Eine schwächere Nachfrage und steigende Kosten haben beim Post-Konkurrenten Fedex im vierten Geschäftsquartal auf die Bilanz gedrückt. Im bereits laufenden, neuen Geschäftsjahr sollen Kosteneinsparungen wieder für Auftrieb sorgen. Die Aktie gab am Mittwoch vorbörslich um 2,9 Prozent nach.

Der Umsatz des US-Konzerns sank in den drei Monaten bis Ende Mai im Jahresvergleich um gut zehn Prozent auf 21,9 Milliarden US-Dollar (rund 20 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Vortag in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit deutlich höheren Erlösen gerechnet.

Unter dem Strich blieb im Schlussquartal mit gut 1,5 Milliarden Dollar fast dreimal soviel an Gewinn übrig, allerdings war dies einem positiven Bewertungseffekt bei den Betriebsrenten zu verdanken. Dieser Posten hatte im Vorjahr das Nettoergebnis noch mit mehr als einer Milliarde Dollar belastet. Bereinigt um Sondereffekte ging der Überschuss um rund 30 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar zurück. Auch das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 fiel schwächer aus als das Vorjahr, Umsatz und bereinigter Gewinn gingen zurück.

Die Ergebnisse seien durch eine schwächere Nachfrage belastet worden und dies habe geplante Kostensenkungen überlagert, hieß es am Markt. Für die Konkurrenz aus Europa sei die Entwicklung bei Fedex ein schlechtes Signal, sagte ein Händler. Die Aktie der Deutschen Post verlor am späten Vormittag am Mittwoch 3,2 Prozent auf 42,59 Euro. Zum Wochenauftakt war das Papier noch mit 44,64 Euro auf das Zwischenhoch von Anfang Mai geklettert, das dem höchsten Stand seit Anfang April 2022 entspricht.

Die weltweit geringeren Volumen habe Fedex nur teilweise etwa durch Einsparungen ausgleichen können, teilte das Unternehmen weiter mit. Fedex-Chef Raj Subramaniam greift seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr bei dem US-Logistikkonzern durch. So will der Konkurrent der Deutschen Post seine beiden bislang getrennten Zustellnetze in der Luft und auf dem Land zusammenfassen. Bis 2025 sollen so vier Milliarden US-Dollar eingespart werden.

Seit seinem Amtsantritt hatte Subramaniam schon einige Sparmaßnahmen angekündigt. So reduzierte er die Zahl der Flüge und legte einige Flugzeuge der Flotte erst einmal still. Zudem wurden rund 12 000 Jobs gestrichen, auch auf der Management-Ebene. Diese und weitere Maßnahmen sollten bereits zwei Milliarden Dollar in den kommenden vier Jahren einsparen.

Aufgrund der geplanten Kosteneinsparungen verspricht sich Fedex für das neue Geschäftsjahr wieder eine Ergebnisverbesserung. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll von 14,96 Dollar aus dem Geschäftsjahr 2022/23 auf 16,50 bis 18,50 Dollar im Jahr 2023/24 steigen. Analysten hatten im Mittel 18,31 Dollar erwartet. Der Umsatz soll auf dem Vorjahresniveau von 90,2 Milliarden Dollar stagnieren und im besten Fall im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigen. Das Effizienzprogramm soll dabei 1,8 Milliarden Dollar an Einsparungen bringen.

Außerdem kündigte Fedex den Abschied von Finanzvorstand Michael C. Lenz zum 31. Juli an, der in den Ruhestand geht./mne/nas/tav