CUXHAVEN (dpa-AFX) - Der Windpark-Entwickler PNE blickt mit einer gewissen Vorsicht auf die Ergebnisentwicklung in diesem Jahr. 2023 soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 30 und 40 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage seiner Jahreszahlen mit. Im vergangenen Jahr erzielten die Cuxhavener 35,4 Millionen Euro und konnten damit wie bereits bekannt die eigenen Erwartungen übertreffen. Weil in den USA die Margen unter anderem wegen hoher erforderlicher Investitionen vermutlich nicht zu halten sind, stellt PNE zudem sein Geschäft dort nun auf den Prüfstand.

Die im SDax notierte Aktie verlor am Vormittag knapp vier Prozent und setzt ihren Abwärtstrend damit fort. Mit den Kursverlusten zur Wochenmitte summiert sich der Verlust an der Börse dieses Jahr bislang auf mehr als ein Drittel. Das Hoch von über 24 Euro je Aktie ist mit einem aktuellen Kurs von 13,76 Euro in weite Ferne gerückt. PNE ist an der Börse gut eine Milliarde Euro wert.

Börsianer bezeichneten die Prognose als eher enttäuschend, selbst unter Berücksichtigung der erforderlichen Investitionen. PNE will dieses Jahr Vorleistungen im unteren einstelligen Millionenbereich erbringen. Zudem stieß dem Händler die Formulierung des Managements auf, die Mittelfristziele seien zwar erreichbar, aber ambitioniert.

PNE will bis 2027 rund 1,6 Milliarden Euro investieren und den Eigenbestand an Windparks und Photovoltaik-Anlagen aufstocken. PNE bietet für Windparks an Land die Entwicklung, Finanzierung, Realisierung, den Betrieb, Vertrieb und das Repowering an. Auf See entwickelt PNE die Parks bis zur Baureife.

Die USA gehören dabei bislang zwar zu den kleineren Märkten von PNE, das Geschäft wurde aber sowohl mit Wind- als auch Solarparkprojekten weiter ausgebaut. Grund für die Überlegung es zu verkaufen, sind die hohen erforderlichen Investitionen in dem Land, sowie die zu hinterlegenden Sicherheitsleistungen. Die Margen zu halten, würde PNE zufolge Zulasten des Ausbaus des Eigenbetriebsportfolios in Europa gehen.

Im vergangenen Jahr belasteten höhere Rohstoffkosten die Profitabilität von PNE. Die hohen Strompreise glichen dies zwar wieder aus, jedoch musste ein Teil der Gewinne abgegeben werden, da die Politik einen Teil davon im Rahmen der Übergewinnsteuer abschöpfte. Das Management hatte bereits Mitte Februar mitgeteilt, dass die eigenen gesteckten Erwartungen von 20 bis 30 Millionen Euro operativem Gewinn übertroffen wird. Schlussendlich stieg er im Vergleich zu 2021 um gut 8 Prozent.

Unterm Strich ging der Gewinn um 40 Prozent zurück auf 14,9 Millionen Euro. Im Vorjahr profitiert PNE hier von einer Steuergutschrift. Seinen Aktionären schlägt PNE wie für 2021 eine Dividende von 0,04 Euro je Anteilsschein sowie eine ebenso hohe Sonderausschüttung vor./lew/nas/stk