FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch kaum verändert gestartet. Vor den US-Inflationsdaten an diesem Nachmittag und der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag halten sich die Anleger mit Engagements am deutschen Aktienmarkt zurück. Seit dem Wochenstart ist die Jahresendrally zwar ins Stocken geraten, das Rekordhoch bei etwas über 20.460 Punkten bleibt jedoch in Reichweite.

Im frühen Geschäft zeigte sich der deutsche Leitindex zuletzt prozentual unverändert bei 20.329,20 Punkten. Der MDax verlor 0,44 Prozent auf 26.737,06 Zähler. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Euroregion, sank um 0,07 Prozent auf 4.948,15 Punkte.

An der Wall Street korrigierten die Indizes zuletzt etwas deutlicher von ihren Rekordständen. In Asien tat sich am Morgen per saldo wenig. In Seoul ging die Kurserholung nach den angesichts der Staatskrise erreichten Jahrestiefs weiter.

Die Anleger in den USA seien derzeit vorsichtig, denn die Verbraucherpreisdaten an diesem Mittwoch könnten den nächsten Zinsschritt der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche stark mitbestimmen, kommentierte Stephen Innes, Managing Partner beim Vermögensverwalter SPI. Schließlich sei die Inflation mit Blick auf die Wirtschaftstrends entscheidend, da Preiserhöhungen einen direkten Einfluss auf das Ausgabeverhalten hätten, erklärte er. Ein deutlicher Anstieg der Teuerung könnte die Fed von einer Zinssenkung abhalten. Erwartet werde dies allerdings nicht.

Unter den Einzelwerten im Dax standen vor allem Zalando mit einer Übernahmeofferte im Blick und Adidas angesichts einer Steuer-Razzia. Wie der Online-Händler Zalando mitteilte, bietet er je About-You-Aktie 6,50 Euro. Zugleich haben sich die Berliner bereits knapp drei Viertel des Grundkapitals am Hamburger Unternehmen durch verbindliche Vereinbarungen mit Großaktionären gesichert. Während Zalando am Dax-Ende um 7,6 Prozent nachgaben, sprangen About You um rund 65 Prozent nach oben auf 6,44 Euro.

Adidas büßten 1,2 Prozent ein, denn am Stammsitz des Sportartikelherstellers in Herzogenaurach sowie an weiteren Standorten gab es Steuerdurchsuchungen. "Die Untersuchung umfasst den Zeitraum von Oktober 2019 bis August 2024 und steht im Zusammenhang mit der Einhaltung von zoll- und steuerrechtlichen Vorschriften bei der Einfuhr von Produkten nach Deutschland", teilte Adidas mit.

Schwach zeigten sich auch Siemens Energy im Dax mit minus 3,1 Prozent. Die DZ Bank stufte die Papiere auf "Verkaufen" ab und sieht die neuen Mittelfristziele "mehr als eingepreist", wie es unter anderem hieß. Siemens Energy ist im Dax bisher am besten gelaufen. Der Kurs hat sich seit Jahresbeginn vervierfacht.

Im MDax sackten die Papiere des Medizintechnikunternehmens Carl Zeiss Meditec nach einem vorsichtigen Ausblick um 12,3 Prozent ab. Auch der Reisekonzern Tui konnte nicht mit seinem endgültigen Zahlenwerk und bestätigten Mittelfristzielen überzeugen. Die Aktie büßte 7,2 Prozent ein.

Der Versicherungskonzern Talanx will dagegen seinen Gewinn auch in den nächsten Jahren deutlich steigern und den Aktionären kontinuierlich steigende Dividenden zahlen. Das kam gut an. Die Aktie stieg um 1,8 Prozent. Bilfinger legten mit plus 4,5 Prozent noch etwas deutlicher zu. Der Industriedienstleister hatte am Vorabend ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt.

Im SDax richteten sich die Blicke auf Alzchem und Metro , die 5,1 Prozent und 3,9 Prozent verloren. Zwei Großaktionäre des Spezialchemiekonzerns Alzchem haben insgesamt 250.000 Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung veräußert. Der Großhandelskonzern Metro enttäuschte mit schwachen Ergebnistrends für das abgelaufene Geschäftsjahr und einem schwachen Ausblick./ck/mis