HANNOVER (dpa-AFX) - Niedersachsens FDP-Generalsekretär Konstantin Kuhle hat nach dem Scheitern seiner Partei bei der Landtagswahl an die Liberalen im Bund appelliert, den Frieden in der Ampel-Koalition nicht zu gefährden. Nun eine Krise in Berlin zu provozieren, wäre das, was die Rechtsextremen sich wünschten und Kremlchef Wladimir Putins Ziel von Chaos in den Demokratien entspreche, sagte Kuhle am Montag in Hannover. Das Regierungshandwerk in der Berliner Ampel müsse besser werden, die FDP müsse aber in der Koalition verbleiben, sagte Kuhle, der auch Vize-Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion ist. Die FDP müsse im Bund weiter Verantwortung übernehmen und in Berlin weiterregieren.

Nach dem vorläufigen Endergebnis scheiterte die FDP mit 4,7 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde (2017: 7,5). FDP-Chef Christian Lindner hatte das enttäuschende Wahlergebnis seiner Partei auch auf die Koalition mit SPD und Grünen im Bund zurückgeführt. "Denn viele unserer Unterstützerinnen und Unterstützer fremdeln mit dieser Koalition", hatte Lindner am Sonntagabend gesagt. "Wir sind in der Ampel-Koalition aus staatspolitischer Verantwortung, nicht weil SPD und Grüne uns von den inhaltlichen Überzeugungen so nahe stünden."

Kuhle sagte, dass FDP-Landeschef Stefan Birkner trotz des Ausscheidens der Partei aus dem Landtag zunächst im Amt bleiben werde. Es gehe um die Verantwortung für die Mitarbeiter und die anstehende Reorganisation der Partei mit dem Verlust der Fraktion. "In dieser Situation sollte der Parteivorsitzende an Bord bleiben." Personelle Fragen sollten bei der Sitzung des Landeshauptausschusses in vier Wochen und auf dem Landesparteitag im März geklärt werden./evs/DP/nas